Brauchen eigentlich Unterverteier von Wohnungen auch einen Überspannungsschutz?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Gefordert wird der Überspannungschutz am EInspeisepunkt im Privatbau eigendlich nur seitens des Energieversorgers.

Je nach Ausrichtung der Wohnanlage kann ein Überspannungsableiter, auch in der Unterverteilung aber Teil des Blitz- und Brandschutzkonzeptes sein.

Generell sind die meist im netzseitigen Anschlussraum verbauten Ableiter sogenannte Kombiableiter, die einen grob- und mittelschutz bieten. bei längeren Diszanzen zwischen Unterverteilung und hauptverteilung macht aber ein zusätzlicher mittelableiter in der Unterverteilung duchaus sinn. ins besondere und auch, wenn mehrere Unterverteilungen im Gebäude verteilt sind.

Besonders wichtig ist bei dieser herangehensweise, dass die Ableitleitungen (Erdungen) korrekt ausgeführt sind. Viele kollegen schlampen hier ganz schön.

Zu nächst mal muss der Ableiter massiv sein! also nix NYM-J 1 x 16 RM, sondern bitteschön NMM-J 1 x 16 RE!

Dann ist es natürlich besonders wichtig, dass der Ableiter nicht gemeinsam mit anderen Leitungen, schon garnicht mit Kleinspannungsinstallation gemeinsam verlegt wird! 200 mm Abstand sind einzuhalten! Kreuzungen mit anderen Leitungen sind, wenn unvermeidbar hinnehmbar, aber nicht optimal!

in einem TT Netz empfielt sich, ins besondere in Kombination mit Überspannungsableitern in der verteilung, den Schutzleiter NICHT! in der Zuleitung zur Verteilung mit zu führen, sondern seperat auf den Potenzialausgleich.

micholee 
Fragesteller
 15.12.2022, 21:41

Kannst man hier vom Verteiler bis zum Tiefenerder NYM-J 1x RE oder NYY nehmen oder muss es hier ein V4A Erdungsdraht bzw. Rundleiter sein?

Kleinigkeit noch, da das Haus von meinem Vater (älteres Gebäude) keine Erdung bzw. Potentialschiene hat. Könnte man hier vorsorglich trotzdem die Kombileiter (Bsp. Dehn) einbauen lassen und paar Tage / Monate später dann die Erdung nachrüsten?

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Peppie85  16.12.2022, 04:19
@micholee

Das ist generell machbar. die Erdung muss aber so oder so nachgerüstet werden. ein tiefenerder, wenn einer reicht, ist aber nicht zwangsweise schon ausreichend, wenn 2 meter im Boden. hier muss mit einem erdwiederstandmessgerät nachgemessen werden!

NYY kannst du wenn du kein NYM in RE kriegst, auch genommen werden. dass jemand für den Ableiter VA genommen hat, ist mir noch nicht untergekommen, würde ich aber nicht machen, da nicht isoliert. das könnte innerhalb der Verteilung problematisch sein. daher lieber NYY oder NYM

lg, Anna

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micholee 
Fragesteller
 16.12.2022, 09:22
@Peppie85

Ich meine nicht den Rundleiter nehmen, von Potentialschiene zum Zählerschrank, sondern von Potentialschiene nach "Außen" zum Tiefenerder?

Wenn man hier statt Rundleider auch NYY nehmen könnte, wäre das natürlich leichter zu verarbeiten, da mein von den Rundleiter so kürze Stücke nicht kaufen kann.

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Peppie85  16.12.2022, 09:27
@micholee

von der Potschiene nach draußen zum Erder kannst du NYY oder Rundleiter verwenden. Bedenke bitte, dass VA einen 7fach schlechteren Leitwert als Kupfer hat. dem entsprechend muss der Querschnitt ein wenig größer gewählt werden.

VOrteil: es ist korosionssicher.

lg, Anna

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micholee 
Fragesteller
 16.12.2022, 10:03
@Peppie85

Ja der Anschluss von NYY zum Tiefenerder könnte evtl. mal wegfaulen dann.

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Peppie85  16.12.2022, 10:14
@micholee

Wenn die Bedingungen nicht all zu mies sind, dann eigendlich nicht in einer normalen zeit. ich würde einen Ringkabelschuh verwenden, sauber verpressen und mit einem Schrumpfschlauch mit Kleberbeschichtung sauber einschrumpfen.

lg, Anna

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Ein Überspannungsschutz ist eine reine Schutzmaßnahme, die Du machen kannst, aber nicht machen mußt. Sie ist ratsam, an manchen Standorten sogar bis zu sehr empfehlenswert - Kostet aber halt auch Geld!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung
micholee 
Fragesteller
 06.09.2022, 19:59

Vielen dank. Was wäre deine meinung zu 2 und 3?

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Gluglu  07.09.2022, 06:19
@micholee

Als Laie kannst Du diese Spielereien mit "Online- Kabelrechner & Co" lassen: Das macht der Elektriker, der Dir den richtigen bzw. sinnvollen Querschnitt dorthin legt. Er macht ja auch die abschließende Messung und gibt die Anlagenerweiterung mit seiner Unterschrift frei.

Auch eine Wallbox hat einen Eingangskreis, der bei einer auftretenden Überspannung die Box bis hin zum Totalschaden bringen kann... wie gesagt: Der Überspannungsschutz ist quasi die "Schutzimpfung". Sie sichert weit in die Zweistelligen prozentual ab, kann aber bei einem zu nahen Einschlag auch nichts mehr "wegzaubern".

Nachdem sowieso Kabel gezogen werden müssen: Zur Wallbox in jedem Fall ein Netzwerk- Kabel legen und NICHT auf WLAN setzen! Bei 26m kosten dann beide Kabel zusammen so um die 130€; die Mehrkosten für das Netzwerk fallen da kaum ins Gewicht und Du hast Betriebssicherheit.

Zur Solaranlage: Wird denn das Fahrzeug geladen, während es noch hell ist? Denn wenn man tagsüber auf der Arbeit ist, befindet sich das Auto zur günstigsten Ladezeit ja nicht zuhause! Was noch dazukommt: Wenn es mal brennt wird die Feuerwehr sich das überlegen, zu löschen, wenn die Anlage Schaden hat!

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micholee 
Fragesteller
 07.09.2022, 20:17
@Gluglu

Also würde dann auf jedenfal ein Netzwerkkabel (für Erdverlegung) kabel. Was verstehst du unter beide Kabel? Netzwerk + Zuleitung für Unterverteiler oder ein anderes Kabel noch?

Wegen der Überspannung sollte dann noch sicherlich ein Erdungskabel (rot/grün + Ummantelung) sicherlich noch rein. (Wobei der Elektriker dann noch klären muss, ob die Kabel nebeneinander verlegt werden dürfen. Vor allem, wenn da ein 5x16 oder 5x25 hinkommt.

Wegen der Solaranlage: Arbeit ist HomeOffice, daher wäre das Laden tagsüber kein Problem.

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Gluglu  08.09.2022, 05:51
@micholee

Nimm es bitte nicht übel... aber wenn Du von rot-grünem Erdungskabel sprichst wäre es mehr als ratsam, hier nicht selbst Hand anzulegen. Und man legt hier kein Erdungskabel rein sondern setzt, wenn möglich, einen Erdspieß!

Die Frage zur Solaranlage kann man sich selbst beantworten: Wenn tagsüber die Sonne scheint und somit die Solaranlage maximal produziert, dann wird das wohl auch der günstigste Zeitpunkt sein, ein E- Fahrzeug zu laden... abhängig davon, wie viel Ladung es benötigt denn bei HomeOffice bedeutet das auch, dass der tägliche Weg zur Arbeit entfällt und wenn das Auto kaum gefahren wird, wird es auch nicht so viel tägliche Ladung benötigen.

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micholee 
Fragesteller
 10.09.2022, 23:04
@Gluglu

Hi Gluglu,

ohje. Ich weiß nicht, warum ich rot geschrieben habe. Ich meine Natürlich gelb grün.

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