Leben auf Venus - Morningstar Missionen?

3 Antworten

die schlußfolgerung, ob oder dass in der atmosphäre der venus möglicherweise bakterielles leben möglich ist, hat einen entscheidenen fehler:

auch bakterien und andere primitive erste lebensformen brauchen für ihre entstehung bedingungen, wie sie auf der erde vor ca. 2-3 milliarden jahren entstanden sind, sprich passende temperaturen, wasser und die richtigen bausteine, um moleküle bilden zu können.

ob diese voraussetzungen auch auf unserem "schwesterplanet" venus zur gleichen zeit gegeben waren, ist unwahrscheinlich, weil auch unser mond ein maßgebliches element der "richtigen" bedingungen ist. er sorgt u.a. für ein starkes magnetfeld für die erde, das den sonnenwind abhält, der sonst unbarmherzig alle zarten versuche der bildung von molekularen strukturen zerstört hätte.

daher hat sich über milliarden jahre auf der venus diese total lebensfeindliche atmosphäre entwickelt, die keinerlei voraussetzungen für lebensformen bietet, auch wenn sich bei uns ein paar spezies an ähnlich krasse bedingungen (wie in der tiefsee an heißen schwefeligen quellen) angepaßt haben; aber eben über million jahre evolutionär "angepaßt" und nicht "in diesen bedingungen entstanden"

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
geheim007b 
Fragesteller
 26.01.2024, 19:47

das ist längst überholt. Selbst Merkur wurde inzwischen in den kreis der Planeten aufgenommen die theoretisch Leben bilden könnten (ohne aber konkrete anzeichen zu haben).

Die Temperaturen in den Wolkenschichten in dem die Werte gemessen wurden sind ideal für leben, und die ungeklährte UV absortion die sich dynamisch durch die oberen Schichten bewegt ist geologisch ebenso wenig zu erklären wie die hohen phosphinwerte die bekannt nur mit leben erklärt werden können. Natürlich wären unbekannte geologische prozesse auch möglich.... aber prinzipiell sollte man eher immer bekannte Erklärungen ranziehen wie hypotetische unbekannte Prozesse.

Was Überlebensfähigkeit angeht sind neben extremophilen Bakterien ja z.B. die Bärtierchen als "großer" organismus auch ein gutes zeichen dass es eben doch geht. Bakterienströme könnten durch die Atmosphere wandern und wärend auf der Tagseite sehr viele absterben, könnten sie sich auf der Nachtseite wieder reproduzieren.

Es gibt viele Möglichkeiten, daher ist es wichtig dass wir Gewissheit schaffen und das geht nur mit neun Sonden. Spektrallinien können eine hohe Wahrscheinlichkeit zeigen (jetzt ja schon gegeben), aber Sicherheit bekommen wir nur wenn wir hin fliegen.

Ich finde es schade, dass 99% der Menschen die Tragweite selbst von Bakterien innerhalb unseres Sonnensystems nicht wirklich verstehen.

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Völlig überflüssig! Es ist absolut schnurz, ob auf der Venus eine Bazille existiert.

geheim007b 
Fragesteller
 26.01.2024, 14:59

ja.... forschung ist so langweilig.... und so dinge die daraus überhaupt erst entstanden wie kugelschreiber, led licht, klettverschluss und und und braucht eh kein Mensch.

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ntechde  26.01.2024, 15:00
@geheim007b

Du hast die Teflonpfanne vergessen!

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Weltraumforschung. Aber Bazillen auf der Venus - Nö!

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geheim007b 
Fragesteller
 26.01.2024, 15:04
@ntechde

u.a., die liste ist quasi endlos :). Aber ohne diese Forschung wären diese dinge alle nicht erfunden worden (oder erst später) weil es noch keine Anwendung dafür gab. Bakterien auf nur einem einzigen der 3 Topkandidaten in unserem Sonnensystem wäre eine sensation schlichtweg.... denn wenn es auf 2 Himmelskörpern in unserem Sonnensystem schon leben gibt... lässt das vermuten das es in den meisten Sonnensystemen leben gibt. Und stimmen die bedingungen entwickelt sich leben zwangsläufig. Die Auswirkungen wären gigantisch.

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geheim007b 
Fragesteller
 26.01.2024, 19:48
@ntechde

klar, aber zum nachdenken anregen geht ja immer :P

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Der Mars wäre wohl der interessantere Kandidat. Er hatte mal ein Magnetfeld und flüssiges Wasser. Gute Voraussetzungen für Leben.

geheim007b 
Fragesteller
 27.01.2024, 10:11

Beim Mars gibt es aber abgesehen von den schwankenden Methanwerten keinerlei Biomarker die auf aktives Leben hin deuten, wobei wir dort schon bald nachweise von vergangenen Leben finden könnten (das Flussbett in dem sich opportunity gerade aufhält ist ja ein idealer Ort zum Suchen. Venus war früher vermutlich deutlich lebensfreundlicher, aber auch im jetzigen Zustand könnte dort theoretisch Leben entstehen in diesen Wolkenschichten. Möglich wäre auch gut ein Panspermieszenario.

Auf Mars haben wir jetzt aber wirklich mehr wie genug sonden, und es werden noch dutzende folgen (ich denke 2028, evt. sogar 2026 (abflug) wird spacex dort die erste (bruch)landung versuchen... und ab da geht es schlag auf schlag.

Venus war jetzt lange uninteressant, das ändert sich aber durch die Messungen gerade. Ich hoffe auch dass die "Cryobbot" Mission auf Europa möglichst Anfang der 30er Jahre kommt. Zu entdecken gibt es mehr wie genug und wir stehen am rand gleich mehrerer Zivilisationssprünge (KI, Raumfahrt etc.). Es sind einfach großartige Zeiten.

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