Kumulative Doktorarbeit - Innerer Zusammenhang?
Hintergrund
Eine kumulative oder publikationsbasierte Dissertation basiert auf einer Menge wissenschaftlicher Veröffentlichungen (i.d.R. Fachartikel oder Konferenzbeiträge) die in einem Sammelband (Dachschrift) zusammengetragen werden.
Im Gegensatz zur klassischen monografischen Doktorarbeit ("ein Buch über ein Thema"), können so verschiedene Forschungsfragen separat beleuchtet werden.
So kann man entweder direkt aufeinanderaufbauende Studien zusammentragen (kumulativ), die dann am Ende eine finale Forschungsfrage beantworten oder unterschiedliche Themen bearbeiten, die in einem wie auch immer gearteten Zusammenhang stehen.
Frage
Spannend finde ich den Fall der mehr oder weniger unterschiedlichen Themen, die nicht direkt aufeinander aufbauen. Ganz allgemein und ohne Konkretisierung des Themenfeldes: Was ist eurer Meinung nach essentiell um hier einen inneren Zusammenhang darzustellen?
Viele klassische Sammelbänder beleuchten den Zusammenhang der Beiträge oft in der Einleitung und im Endfazit. Das ist je nach Werk aber teilweise sehr vage.
Wie seht ihr das, wenn die drei Arbeiten in einem Themenfeld geschrieben wurden, aber doch nur entfernt etwas miteinander zu tun haben? Ist da eine kumulative Diss überhaupt noch möglich?
Es ist mir bewusst, dass die Frage recht "schwammig" ist. Ich möchte hiermit aber fächerübergreifend eher zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch anregen.
3 Antworten
Ich weiß nicht ob überhaupt ein thematische Zusammenhang zwingend verlangt wird. Ich kenne nur eine Person die eine kummulative Dissertation verfasst hat. War mein früherer Mathe nachhilfelehrer. Er hat Physik studiert und anschließend im Bereich Umweltphysik kumulativ Promoviert. Das sah dann so aus, dass er insgesamt vier Forschungsartikel veröffentlichen musste die gewissen Ansprüchen entsprachen. Interessant war eben bei ihm, dass er für jedes Paper an einer anderen Universität geforscht hat. Jedes Paper war dann zwar aus dem Bereich Umweltphysik, doch die Forschungsthemen an sich waren breit gestreut. So als Beispiel, eines der paper war glaube ich über etwas mit co2 Belastung und ein anderes ging über irgendwelche physikalischen Prozesse an der Nordseeküste. Die Themen waren recht breit gefächert. Jedenfalls hat er schlussendlich seinen Doktor bekommen. Ich glaube was die Bedingungen betrifft, die eine Promotion im allgemeinen erfüllen muss ist stark vom Lehrstuhl abhängig.
Ist da eine kumulative Diss überhaupt noch möglich?
für gewöhnlich schon.
aber das wird dir nicht gutefrage.net beantworten, sondern die zuständige stelle an deiner fakultät (weil das nämlich auch je nach universität unterschiedlich gehandhabt werden kann, möglicherweise auch je nach fakultät)
Mit einer monografischen Doktorarbeit habe ich mich noch gar nicht beschäftigt, da in meinem Fachgebiet in der Regel nur kumulative Dissertationen geschrieben werden. Es ist natürlich story-technisch viel einfacher thematisch zusammenhängende Publikationen in der kum. Diss. zu verknüpfen. Wenn sie sehr weit auseinander liegen wird es vermutlich schwierig es zusammenzupacken.