Konfirmation! obwohl ich nicht an Gott glaube?

22 Antworten

Christ kann man eigentlich nur sein,wenn man an Jesus als Gott glaubt.Daß jeder mal zweifelt ist normal,man ist ja auch von ganz fest Gläubigen umgeben,die sagen es gibt keinen Gott.Umso mehr du aber über Gott,Jesus und den Sinn der Handlungen der Kirche weisst,umso mehr wird dein Glaube zur Gewissheit. Lies Bücher z.B. "Der Gottmensch" aus dem Parvis Verlag, Bücher von Joseph Ratzinger oder Vorträge von Pater Karl Wallner. Joseph Ratzinger: "Es bedeutet,dass derjenige noch kein Christ ist,der immer nur rechnet,wieviel er tun muß, damit es gerade noch ausreicht und damit er mit einigen kasuistischen Kniffen sich als Mann mit weißer Weste ansehen kann.Und auch wer ausrechnen will,wo die Pflicht endet und wo man sich überschüssige Verdienste verschaffen kann,ist Pharisäer,nicht Christ. Christsein bedeutet nicht,einen bestimmten Pflichtbeitrag einzuhalten und vielleicht als besonders Vollkommener sogar noch über die Pflichtversicherungsgrenze hinauszugehen. Christ ist vielmehr,wer weiß,dass er ohnedies und in jedem Falle zuerst vom Beschenktsein lebt;dass folglich alle Gerechtigkeit nur darin bestehen kann,selbst ein Schenkender zu sein,dem Bettler gleich,der dankbar für das Empfangene seinerseits größzügig weiterverteilt... Das Thema Überfluß führt aber,neutestamentlich betrachtet,noch auf eine andere Spur, in der sein Sinn erst vollends deutlich wird.Man findet das Wort wieder im Zusammenhang des Brotvermehrungswunders,wo von einem "Überfluss" von sieben Körben gesprochen wird(MK8,8par).Es gehört zum Kern des Brotvermehrungsberichts,auf den Gedanken und die Wirklichkeit des Überflüssigen,des Mehr-als-nötig hinzuführen.Dabei drängt sich sofort die Erinnerung an ein verwandtes Wunder der johanneischen Überlieferung auf: die Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kana (Jo2,1-11).Das Wort Überfluss kommt hier zwar nicht vor,um so mehr aber die Sache:Der verwandelte Wein umfasst nach Angaben des Evangeliums die für ein Privatfest recht ungewöhnliche Menge von 480-700 Litern.Beide Berichte aber haben in der Absicht der Evangelisten mit der zentralgestalt des christlichen Kultes,der Eucharistie,zu tun.Sie weisen diese als den göttlichen Überfluss aus, der unendlich alles Bedürfen und alles rechtmäßig zu Verlangende übersteigt.Christus ist die unendliche Selbstverschwendung Gottes.Und beide verweisen,ähnlich wie wir es beim Prinzip "Für"fanden,auf das Strukturgesetz der Schöpfung zurück,in der das Leben Millionen Keime verschwendet,um ein Lebendiges zu retten;in der ein ganzes Weltall verschwendet wird,um an einer Stelle dem Geist,dem Menschen einen Platz zu bereiten.Überfluss ist aber zugleich der eigentliche Grund und die Form der Heilsgeschichte,die letzlich nichts anderes ist,als der wahrhaft atemberaubende Vorgang,dass Gott in unbegreiflicher Selbstverschwendung nicht nur ein Weltall,sondern sich selbst verausgabt,um das Staubkorn Mensch zum Heil zu führen.Der Verstand des bloß Rechnenden wird es ewig absurd finden müßen,dass für den Menschen Gott selbst aufgewendet werden soll.Nur der Liebende kann die Torheit einer Liebe begreifen,für die Verschwendung Gesetz,der Überfluss das allein Genügende ist."

Wenn du nicht an Gott glaubst, dann bist du kein Christ. Da niemand als Christ geboren wird, ist das ein ganz normaler Zustand. Entweder wirst du irgendwann Christ, weil du Gott ernsthaft suchst und er sich finden lässt oder du wirst es nicht.

Konfirmation und Kirche sind weit vom Christ sein abgedriftet und nur noch Institutionen und Feiern ohne christlichen Hintrgrund, auch wenn er da gezwungen reininterpretiert wird.

Da du evangelisch bist und diese Feier genau ein Teil dieser Kirche ist, musst du dir da über das Christsein keine Gedanken machen. Das hängt weder an diesem Akt noch er davon ab.

Nein, nicht schlimm. Hilft nur später bei Heirat usw... glaube ich.

homme  24.09.2014, 09:12

Irrtum! - Hilft auch später bei der Heirat nicht wirklich, außer dass es einen dekorativen Rahmen für diese Feier schafft. - Inhaltlich ist es völlig wertlos sich ungläubig in der Kirche vor Gott trauen lassen zu wollen.

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pharao1961  24.09.2014, 09:17
@homme

Es gibt zumindest keine Schwierigkeiten - und nur das zählt.

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Vielleicht solltest du ganz offen mit deinem Pfarrer darüber sprechen und ihm erklären, was du glaubst und denkst. Bestimmt könnt ihr gemeinsam eine sinnvolle Lösung finden.

Kann man ein Christ sein, ohne an Gott zu glauben? Schließt das eine nicht das andere automatisch aus? Eine gute Erklärung, was ein Christ wirklich ist, findet sich m.E. hier: http://www.gotquestions.org/Deutsch/Was-ist-ein-Christ.html

Du bist Christ, glaubst aber nicht an Gott... na das erkläre mir bitte.

Du kannst den Unterricht auch autonom, durch andere Quellen, [...] wahrnehmen. Der spezielle Konfi-Unterricht ist dafür nicht notwendig und dient auch eher einem anderen Zweck - dem kirchlichen Übertritt ins "Erwachsensein".

Ob du den Unterricht wahrnehmen möchtest und wirst - ob scheinheilig oder ehrlich geäußert - ist deine Sache. Den, der die beste Lösung im Rahmen der Kirche kennt, siehst du nächste Stunde bestimmt wieder. ;)