Können sich Eichhörnchen untereinander unterhalten?
8 Antworten
Eichhörnchen können durchaus unter einander kommunizieren. In Berlin kannte ich ein Eichhörnchen, das konnte sich sogar in einer "Fremdsprache" verständlich machen ;-) Es kam fast täglich und hat zu meinem Fenster hinauf geschaut und mir mit seiner Körpersprache zu verstehen gegeben, dass es jetzt seine Nüsse haben möchte! Ich habe ihm dann immer eine Nuss runter geworfen und bin dann schnell selbst auf den Hof gelaufen, während das Eichhörnchen die Nuss gefressen hat. Weitere Nüsse habe ich dann zertreten und die Krümel auf meiner Hand angeboten. So konnte das Eichhörnchen nicht die ganze Nuss schnappen und damit verschwinden, sondern musste die kleinen Krümel von meiner Hand fressen. Am Anfang war es sehr besorgt und hat ganz flach und angespannt am Boden gehockt, bereit sofort zu fliehen wenn ich doch Appetit auf Eichhörnchenfleisch entwickeln sollte. Doch mit der Zeit hat es sich entspannt und am Ende durfte ich es sogar anfassen. Das war aber nur möglich, während es sich den Bauch mit meinen Nüssen voll geschlagen hat. So bald es damit fertig war, hat es meine Berührungen nicht mehr geduldet. Es hat mir immer klar zu verstehen gegeben, was es von mir wollte und wie weit ich gehen durfte.
Deshalb ist für mich vollkommen klar, dass Eichhörnchen sich auch unter einander unterhalten. Sie haben verschiedene Laute mit denen sie sich verständigen und sie zeigen mit ihrer Körpersprache, was in ihnen vor geht. Zusätzlich setzen sie Düfte zur Kommunikation ein. Damit bringen sie in Erfahrung wie paarungsbereit der Partner ist.
Dieses Eichhörnchen in meinem Video habe ich in einem Park entdeckt. Wir haben uns nicht gekannt, aber ich habe an seiner Körpersprache gesehen dass es aufgeregt war. Also habe ich es erst einmal mit einer Nuss am Boden beruhigt. So zusagen ein kleines Freundschaftsangebot. Nach dem es die Nuss gefressen hatte, war es ruhiger und ich habe ihm eine zweite Nuss angeboten. Es kam und wollte sie nehmen, aber ich war ein klein wenige gemein zu ihm und habe die Nuss noch nicht sofort los gelassen. Wieder hat es seine Aufregung gezeigt, sich aber schnell wieder beruhigt und einen zweiten Versuch unternommen. Da habe ich ihm die Nuss gegeben. Während es die Nuss gefuttert hat, bin ich ihm ganz nah gekommen. Ich wusste ja von meinem Berliner Eichhörnchen, dass es mich ganz nah heran lassen würde während es frisst. Aber gleich nach dem es fertig war, hat auch dieses Tier mich nach der Mahlzeit nicht mehr in seiner Nähe geduldet und ist mit einem kleinen nervösen Ruf im Baum verschwunden.
Was für eine schöne Geschichte und ein herrliches Video ... !! Danke für's Teilen !! :)
Ja, es stimmt, nach einer überreichten oder hingelegten Nuss werden sie spürbar entspannter. Wurde zuvor der Schwanz noch hoch zwischen die Ohren gezogen, wird er dann in gut gelaunter Haltung gehalten. Als Nussspender sind wir nützlich, ich denke aber schon, dass sie es uns auch danken. Dass sie sich nachdem sie die Nuss entgegengenommen haben gleich wieder abwenden, ist ok. Es ist gut, wenn auch das zutrauliche Eichhörnchen wachsam bleibt gegenüber Gefahren, die von überraschender Seite plötzlich kommen können. Besser als doch mal irgendwo zahm in eine Falle zu tappen.
Danke für's Nüsse austeilen und Dir auch noch viel Freude an den schönen Geschöpfen :)
Ich habe ein Eichhörnchen erlebt, dass eines seiner zwei Jungen verloren hat.
Das war völlig 'aus dem Häuschen' und lief aufgeregt die Strecken ab, wo es zuletzt mit dem einen Kleinen gewesen war. Dazwischen lief es bis auf 1 m immer wieder auf mich zu, schaute in meine Richtung und gab schnattrige Laute von sich, wie wenn es mir was mitteilen wollte über den Vorfall. Das war richtig herzergreifend.
Es handelte sich um 'Stadt-Eichhörnchen' aus dem nahegelegenen Park. Das Kleine war von einer Regenrinne abgestürzt und unglücklich gelandet, so dass es sich nicht mehr erholt hat. Es war wirklich eine dramatische Mischung an diesem Nachmittag von Spiel und Kletter-Anleitung durch die Mutter (auch immer wieder auf mittelhohe Bäume, richtig wie 'Fahrschule') und entsprechender Faszination für mich als Betrachter und dann in der Folge der Verlust des einen kleinen Hörnchens.
Alle Tiere, die nicht absolute Einzelgänger sind, haben Methoden der Kommunikation entwickelt. Ob diese sich dem Menschen erschließen, ist eine andere Sache. Wir sind ja in erster Linie Augen- und Ohrenwesen. Wir neigen in unserer Anthopozentrik dazu, das was wir nicht sehen und hören als nicht existent zu betrachten.
Ich hab mal einen Sci-Fi-Roman gelesen, in dem ein Pärchen auf einem fremden Planeten in Gefangenschaft geriet. Es sollte einen Test bestehen, der darüber entschied, ob sie als Gäste mit allem Komfort begrüßt werden würden oder in den Stall zum Schlachtvieh geworfen würden.
Sie mussten z.B. erraten, welche Farbe ein Stein hinter einer unduchsichtigen Mauer hatte, welche elektromagnetischen Wellen eine Maschine aussendete, alles Aufgaben, die für die Aliens dort lächerlich einfach zu lösen waren. Den beiden Erdlingen gelang es natürlich nicht, also kamen sie zum Schlachtvieh.
Was sagt uns diese Story? Dass unsere Wahrnehmung uns nichts über die Wirklichkeit vermittelt sondern lediglich etwas über unsere Grenzen.
Vielleicht kommunizieren Eichhörnchen, indem sie die Haare ihre Schwanzes etwas aufstellen, oder indem sie mit den Schnurrhaaren zittern. Vielleicht auch über Gehirnströme oder darüber, in welcher Pfote sie die nuss halten. Wer weiß?
Das tun sie garantiert - genau wie alle anderen Tiere aller Gattungen auch. Eichhörnchen machen Laute, aber auch die Körpersprache ist eben auch Sprache.
Anscheinend schon.
"Eichhörnchen verfügen über eine Reihe von Signalen, die der Kommunikation dienen. So stellt auch der buschige Schwanz ein wichtiges Ausdrucksmittel dar. Ist das Eichhörnchen entspannt, hat es den Schwanz locker hinter dem Rücken aufgestellt. Ist es hingegen angriffsbereit, wird er auf den Rücken gelegt und weit nach vorn zwischen die Ohren geschoben. Bei Aufregung wird der Schwanz erregt hin und her geschlagen, meist verbunden mit deutlichen Lautäußerungen und Trampeln auf dem Untergrund. Häufig kann man ein schnalzendes „Tschjuk-Tschjuk“ vernehmen, wenn man ein Eichhörnchen in einem Baum bemerkt. Diese Lautgebung ist als Ausdruck der Aufregung zu deuten. Gerät ein Eichhörnchen in Angst oder Panik, hört man entweder ein nasales „Nhhh“ oder einen schrillen, pfeifenden Ton.
Begegnen sich hingegen einander bekannte Tiere, begrüßen sie sich mit einem leisen „Wuck-Wuck“. Dies ist auch die Art, wie die Jungtiere untereinander und mit ihrer Mutter kommunizieren."
https://www.eichhoernchen.info/wissenswertes/leben-in-der-natur/
Oh wie dramatisch ... Hoffentlich hat es sein Junges wiedergefunden und hoffentlich ging es ihm gut.
Es gibt ja Eichhörnchen-Auffangstationen zur Aufzucht von Waisen und der anschließenden Auswilderung sowie zum Gesundpflegen kranker Tiere. Mutter und Kinder sollten aber möglichst unbedingt zusammengeführt und nicht getrennt abgegeben werden. Manch ein besorgter Eichhörnchenfreund gibt gefundene Eichhörnchenbabys leider auch zu schnell ab. Bei Kälte kann man das Babyhörnchen auf eine Wärmflasche setzen und eine Weile warten ob die Mutter kommt. Natürlich darf die Wärmflasche nicht zu heiß sein, auch ein Handtuch sollte drumgewickelt sein.