kleines Mädchen (4 Jahre) hat Jungs noch nie gemocht woher kommt das?

2 Antworten

Ich bin kein Psychologe, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Kind beobachtet und wahrgenommen hat, dass die Mutter nur mit Müttern von Mädchen spricht und Mütter von Jungs eher meidet.

Kinder sind ja wahnsinnig gute Beobachter und oftmals beobachten sie sogar Sachen bzw. nehmen Sachen wahr, die wir als Erwachsene niemals bemerken würden.

Jedenfalls nehme ich an, dass sie das Verhalten ihrer Mutter wahrgenommen hat und in ihrem Unterbewusstsein daraus geschlossen hat, dass Jungs keine guten Spielkameraden für sie sind. Vielleicht gab es in der Vergangenheit auch schon mal die eine oder andere unangenehme Situation mit Jungs (z.B. dass ein Junge ihr ein Spielzeug weggenommen hat), die diesen Eindruck noch verstärken.

Ich persönlich finde so etwas auch ein wenig problematisch. Bei meiner Tochter habe ich jedenfalls darauf geachtet, dass sie mit Jungs und Mädchen gleichermaßen spielt und auch keine Unterschiede macht was die Herkunft, das Elternhaus oder andere Faktoren angeht. Ich glaube dass nicht zuletzt aus diesem Grund meine Tochter heute (sie wird in Kürze 8) ein überdurchschnittlich eloquentes und auch allseits beliebtes oder zumindest geachtetes Mädchen ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Vater eines Mädchens (bis vor kurzem Alleinerziehend)

eigentlich finde ich das nun erstmal auch normal.

Zwischen 3-5 Jahren sind Kinder in der Phase der Identität zu verstehen, dass es zwei Geschlechter gibt und sie nur einem von diesem angehören. Und weil Identität wichtig ist, leisten Kindergartenkinder viel Arbeit darin, sich von dem anderen aktiv abzugrenzen. Das eine Kind extremer als das andere. Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, inwiefern gemeinsames Spielen von den Erwachsenen gefördert wird und welche Sterotype sie an Kinder weiter geben (z.B. Rosa ist nur eine Mädchenfarbe und auch nur Mädchen haben lange Haare.).

Also ja, das Verhalten der Mutter wird ebenfalls eine Rolle spielen - wenn auch meiner Meinung nach eine geringe, da dieses Abgrenzen und sich mit einem Geschlecht identifizieren erstmal auch etwas altersgemäßes ist.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob deine beschreibung der Mutter hier nicht auch sehr selektiv ist. Okay, sie spricht nicht mit Jungsmamis. Dann schreibst du aber auch, sie spricht eignetlich nur mit einzelnen Mädchenmüttern. Ich denke mal man kann sagen, die Mutter spricht vor allem mit den Müttern, die sie selbst kennt und mit deren Kindern ihre Tochter befreundet ist. Das wäre für mich kein unnormales Verhalten. Es bedeutet natürlich im Endeffekt, dass sie nicht mit Jungsmüttern spricht - sie kennt sie ja schließlich nicht. Hier schließt sich der Kreis. Ob sie nun nicht mit den Müttern spricht, weil sie sie nicht kennt und mit ihnen nichts zu tun hat und die Tochter deshalb nicht mit Jungs spielt oder ob die Tochter nicht mit Jungs spielt und deswegen die Mutter mit den Müttern nichti n Kontaktgetreten ist, kann man nun wirklich nicht sagen.