Klassiker in der Schule lesen?

5 Antworten

Nein.

Jedenfalls nicht einfach so. Es braucht schon einen Lehrer der die Schüler die Kultur und die Bedeutung des Klassikers vermittelt. Einfach stumpf lesen und einen Aufsatz drüber schreiben ist nichts.

Aber letzteres wird eigentlich immer gemacht. Davon lernt man nichts und die Bedeutung dieser Kultur wird mit Füßen getreten.

Ja, unbedingt. Nicht, weil ich glaube, dass es irgend jemanden interessiert und wirklich bildet - das ging mir auch so. Aber damit man einen Geschmack davon bekommt und später einmal weiß, was unsere kulturelle Identität ausmacht. Und wenn man --früher oder später-- einmal bereit ist, kann man darauf aufbauend sich die Dinge alle neu erarbeiten. So war es jedenfalls bei mir.

Ja, das ist notwendig. Das gehört zu einer allgemeinen Bildung dazu. Es zeigt auch die Entwicklung von Sprache.

Natürlich sollte der Unterricht nicht nur daraus bestehen.

Meine zynische Antwort wäre diese hier:
"Natürlich sollte man die in der Schule lesen, weil man sie sonst später im Leben nie mehr freiwillig lesen würde!" 😛

OK, im Ernst.
Ich persönlich war von den Texten aus der klassischen deutschen Periode alles andere als begeistert und ich würde es auch jetzt (mit über 40 und Uni-Abschluss und als lebenslange Leseratte) nicht als großen Verlust empfinden, hätte man mich in der Schule nicht mit diesen Texten gequält.

Allerdings ist das nur meine persönliche Meinung.
Es gibt andere Leute, die finden, dass es "richtig und wichtig" ist, dass man solches Zeug in der Schule liest; und es gibt sogar Leser, denen diese Texte gefallen.

Ich habe erst vor ein paar Tagen einen Kommentar zu Schullektüren geschrieben, in dem es darum ging, was denn genau der Zweck der Lektüren sein soll.
Wenn es darum geht, in den SchülerInnen die Liebe zum Lesen bzw. zur Literatur zu entzünden, dann ist mMn die Auswahl der Lektüren (zumindest diejenigen, deren zweifelhaftes Vergnügen ich hatte, sie lesen zu müssen) denkbar ungeeignet, dies zu erwirken.
Wenn es aber nicht darum gehen soll, den Schülern, das Leben nahe zu bringen und sie stattdessen in Textanalyse, der Identifikation diverser Stilmittel u.ä. zu unterrichten, dann mögen diese Texte dafür geeignet sein.

Mir ist es auch unglaublich schwer gefallen, Gerhard Hauptmann, oder Annette von Droste Hülshoff zu lesen. Unglaublich deprimierend. Mit Schrecken musste ich aber feststellen, dass diese Typen im wahren Leben immer wieder auftauchen. So kann man Jugendliche auf das Leben vorbereiten.

  • Bahnwärter Thiel
  • Der Untertan
  • Die Judenbuche
  • 1984 (momentan erschreckend aktuell)