Klackern/Rasseln (Mercedes W124)?
Ich fahre seit zwei Tagen leihweise den Wagen eines 81-jährigen Bekannten, der sowieso kaum noch fährt. Ist ein älterer Mercedes, E200, Typ W124, Baujahr 1994 oder 1995, ca. 270.000 Kilometer, Handschaltung, mit M111 Motor und 136 PS.
Der Wagen "klackert" beim Fahren - es klingt eher nach Hydrostößeln und ich weiß, dass die M111er nach hoher Laufleistung gern mit dem hydraulischen Ventilsteuerelement Probleme haben die man über Additive in den Griff kriegt, aber ich habe ein ungutes Gefühl: Steuerkette, beginnender Lagerschaden, Nockenwelle?
Der Besitzer meinte eben am Telefon, er kenne das Geräusch - das habe ihn nie beschäftigt, weil das Auto ja an sich sehr gut läuft. Früher habe der 200er nur selten geklackert, wenn der Motor wirklich kalt war, inzwischen tut er es eigentlich immer, auch bei warmem Motor. Das Geräusch erinnert mich an die BMW M40 Motoren mit häufig eingelaufener Nockenwelle oder den Audi 80 meines Bruders, der heiser klackerte/brotzelte, wenn er Öl gebraucht hat.
Der Wagen lief bis vor zwei Jahren mit 5W-30 Motoröl (ist MB-scheckheftgewartet), seither fährt er mit 10W-40. Damals hatte er auch schon im Winter nach Kaltstars kurz geklackert, aber mit der Umstellung auf 10W-40 war es weg.
Ich habe zudem erfahren, dass der Mercedes auf 1000 Kilometer etwa 1,5 Liter Öl benötige. Da der Mann nicht mehr viel fährt, füllt er immer nach. Ich habe den Ölstand noch nicht geprüft, es seien aber vor zwei Wochen 1,5 Liter 10W-40 aufgefüllt worden. Bewegt wurde das Auto seither vielleicht 200 Kilometer. Ist es möglich, dass der so viel säuft?
Was meint ihr?
2 Antworten
Hallo, früher konnte man das Spiel bei Ventilen kontrollieren und entsprechend nach stellen. Wie das bei deinem Mercedes ist, weiss ich nicht. Ob sich diese automatisch nachstellen oder ob es eine teure Reparatur braucht, kann dir eine Garage besser erklären.
Wenn es die Kette ist, welche rasselt, dann kann die Spannvorrichtung mangelhaft sein. Einige kann man nachjustieren. Ist die Kette ausgeleiert, könnte sie durch eine neue ersetzt werden.
Frag doch mal bei einer Mercedes Garage nach, die wissen es besser.
Ölverlust kann dadurch entstehen, wenn die Ventildichtungen nicht mehr dichten. Sie sind aus Gummi, welcher nach den Jahren hart und steif wird. Dadurch dichten sie nicht mehr richtig und Oel kann in den Zylinder tropfen und verbrennen. Wenn es schlimm wird, sieht man es beim Auspuff.
Solche Gummidichtungen konnte man früher leicht ersetzen und der Oelberbrauch war wieder normal.
Ich habe gerade eben einen Liter Öl nachgefüllt - und dann ging der Ölstand auf "Halbmast", das Klackern wurde leiser. Ich vermute, der hat einfach einen sehr hohen Ölverbrauch und ist inzwischen auch einfach ziemlich am Ende seiner Tage - 271.000 Kilometer sind auch nicht eben wenig, selbst für einen Mercedes.
Der drückt anscheinend das Öl schon durch die Ventilschaftdichtungen. Das Klappern der Hydrostößel darf man nicht unterschätzen. Das deutet auf Mangelschmierung hin, was dazu führt das die Nockenwellen einlaufen und sogar den Hydrostößel durchschlagen können, wenn der durch den erhöhten Verschleiss immer dünner wird.
Danke, wäre bei 271.000 Kilometern sicher nicht undenkbar.
Ich habe vorhin einen Liter Öl nachgefüllt - und dann ging der Ölstand auf "Halbmast", das Klackern wurde leiser. Ich vermute, der hat einfach einen sehr hohen Ölverbrauch und ist inzwischen auch einfach ziemlich am Ende seiner Tage - 271.000 Kilometer sind auch nicht eben wenig, selbst für einen Mercedes.
So ist es. Ich fahre selber im Sommer einen SLK 350 Bj. 2004 mit 124.000 km auf der Uhr. Der hat auf Zylinder Nummer sechs auch ein Tickern, wenn der warm ist. Wird diesen Sommer gemacht, neue Hydros, wenn nötig neue Nockenwellen und Nockenwellenversteller. Kostet zwar heftig, aber der soll ja mal ein Oldtimer werden.
Mir gehört das Auto ja gar nicht, es ist nur geliehen. Morgen wollte ich mal nach dem Öl schauen.
Danke!