Kirchenaustritt: Rückmeldung auf pastorales Schreiben?

7 Antworten

Du musst nicht darauf reagieren, aber du kannst: entweder schriftlich, telefonisch oder persönlich.

Wenn die Kirchensteuer der (einzige) Grund ist, würde ich eine Rückantwort sogar empfehlen.

Ontario  14.01.2019, 11:33

Das ist bei mir der Fall. Grund meines Kirchenaustrittes ist die Kirchensteuer. Im Jahr 2018 zahlte ich 2971.-€- an Kirchensteuer. Hinzu kommt eine jährliche Aufforderung Kirchgeld zu zahlen.

Bekommt man Zinsen auf Sparguthaben, so beteiligt sich die Kirche steuerlich auch daran.

Ich leiste quartalsweise eine Vorauszahlung auf die zu erwartende Kirchensteuer, die für das Jahr 2019 ähnlich hoch sein wird, wie für 2018.

Wenn ich, nach meinem Austritt aus der Kirche, ab 23.01.2019 von meiner zuständigen Pfarrei darauf angesprochen werde, habe damit kein Problem offen darüber zu sprechen.

Ganz nebenbei bemerkt. Ich bezahle einen verhältnismässig hohen Betrag an Kirchensteuer. Im gleichen Zuge, lässt sich ein Bischof ein Domizil in Limburg errichten, welches über 30 Millionen € gekostet hat.

Die Kirche unterhält einige Einrichtungen die Geld kosten und finanziert werden müssen. Prunkbauten für Bischöfe zu erstellen ,mit luxuriösen Einrichtungen auszustatten, halte ich nicht für angebracht.

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omikron  14.01.2019, 12:03
@Ontario

Ja, alles verständlich.

Aber: der Bischof von Limburg ist sicher nicht repräsentativ für die katholische Kirche in Deutschland, außerdem ist er schon lange nicht mehr im Amt.

Zweites Aber: schau mal, wie viel Steuern du an den Staat bezahlen musst: Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag, Steuer für Zinsen auf Sparguthaben, für Einkäufe aller Art, für Benzin, für Grundstückskauf und -besitz und noch einiges mehr. Und welche Steuerverschwendung es staatlicherseits gibt. Das Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds verärgert mich jedes Jahr aufs Neue. Da ist es doch schade, dass man nicht auch aus dem Staat austreten kann, oder?
Es hat seinen Grund, warum das nicht geht: der Staat erfüllt - trotz zahlreicher unsinniger Anschaffungen und Auftragsvergaben - Gemeinschaftsaufgaben, von denen auch du profitierst. Bei der Kirche sehe ich das ähnlich, deshalb bleib ich drin.

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1. Du musst nicht reagieren.

2. Die Austrittsbescheinigung würde ich an Deiner Stelle aufheben. Bestimmte Akten werden nur einen bestimmten Zeitraum aufgehoben. Und danach kommst Du nicht mehr an den Nachweis dran. Ob das hier auch so gilt, weiß ich nicht. Aber sicher ist sicher.

3. Ich finde es schofelig, wenn Du andeutest, dass Ihr über die Kirchenmitgliedschaft Deiner Frau sehr wohl die Dienstleistungen der Kirche in Anspruch nehmen wollt, ohne dafür zu zahlen. Manche Kirchen fordern dann einen Anteil für Deine Frau ein. (Kirchgeld) Irgendwie zu Recht.

4. Warum ich finde, dass Du reagieren solltest:

Offenbar hat Dich die Kirche bislang nicht so überzeugt, dass es Dir das Geld wert ist. Vielleicht ist für die Kirche der Hinweis hilfreich, was Du in Ihr vermisst. Dann ist das Schreiben vielleicht weniger ein Rückholversuch (das natürlich irgendwie immer auch), sondern eher die Bitte um ein Feedback Deinerseits. Verstehen wollen, was zu Deinem Austritt geführt hat, und verstehen wollen, was man hätte besser machen können.

Wenn Du Dich darauf einlassen möchtest, und wenn es Dir etwas Wert ist - nicht in Kirchensteuern aber in Zeit für ein ehrliches Gespräch, dann lass Dich drauf ein. Und schreib hier vielleicht mal, wie Du die Reaktion des Pfarrer empfunden hast.

Viel Glück!

Steht in dem Schreiben, dass Du nochmals was bestätigen mußt?

Ich vermute - so war es bei mir - eine Umstimmung zu Deinem Kirchenaustritt.

Ein persönliches Gespräch würde ich auch nicht führen, wenn dann nur schriftlich.

Nein, Du musst Dich der Kirche gegenüber nicht rechtfertigen. Dein Austritt ist allein mit Deiner Erklärung beim Amt rechtskräftig. 

Tipp am Rande: Verwahre Deinen Austrittsbeleg sehr gut auf. Oft versuchen unsere Kirchen noch Jahre später, Kirchensteuer auch rückwirkend einzutreiben. Da kommen schnell etliche tausend Euro zusammen. Spätestens dann benötigst Du den Beleg unbedingt, um Deinen Austritt rechtssicher belegen zu können. 

Man muss auf gar kein Schreiben reagieren, denn es ist nicht Bestandteil des Austritts. Die Kirche kann nicht bestimmen oder filtern, wer austreten will und darf.

Du warst beim zuständigen Standesamt, hast dort deinen Austritt erklärt, der Standesbeamte hat kurz mit dir geredet und das war es dann. Das Standesamt informiert alle weiteren Stellen. Hebe die Bestätigung des Austritts auf.

Da die Standesämter alle Austritte aufheben müsen, kannst du dir bei Verlust deines Zettels vermutlich einen neuen Zettel besorgen, falls du dann nachweisen wolltest, wann du ausgetreten warst.

http://www.kirchenaustritt.de/bayern (unten lesen)