Kindergarten Pädagogin als Traumberuf?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich arbeite als Erzieher im Kindergarten. Seit 10 Jahren. Und ja, es ist noch immer mein Traumberuf. Vielleicht auch, weil wir Männer noch immer eine Rarität im Kindergarten sind, und das merkt man sowohl den Kollegen, als auch den Kindern an.

Es ist schon ein anstrengder Beruf. Man kann eben nicht mal kurz für 5 min durchatme, weil man den ganzen Tag für alle Kinder gleichzeitig da sein muss. Aber wenn man die Kinder so wertschätzt, wie sie sind, dann bekommt man es in mindestens dem selben Maße von ihnen zurück. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendein Chef oder Kollege machen würde.

Es ist eben nicht jedermanns Ding,das merke ich auch oft bei Praktikanten. Man sollte sich da schon vorher seinen eigenen Grenzen, Durchsetzungsfähigkeit, Empathie, Spontanität, Belastbarkeit, Kreativität (und damit ist nicht nur Basteln gemeint) usw bewusst sein.

LG

Der Phoenixx

Icehorselove 
Fragesteller
 09.09.2020, 08:39

Hi

Vielen Dank

Ich hätte noch zwei Fragen und zwar 1. In manchen berufen verdienen Fraen je weniger,obwohl sie das gleiche wie ein Mann leisten....Ich würde aber einmal annehmen,dass das im Fall des Pädagogen nicht so ist,oder?

2. Muss man als Kindergärtner/in Singen können?

0
Phoenixx120788  09.09.2020, 12:21
@Icehorselove

1. Nein, also bei uns verdienen Frauen und Männer gleichermaßen.

2. Es ist nicht gesetzlich vorgeschrieben und man muss auch kein Gesangsstar sein, aber mit den Kindern singen, sollte man schon können.

0
Zischelmann  28.09.2020, 13:35
@Phoenixx120788

Ich sang gerne mit den Kindern "Anne Kaffeekanne,Der dicke Tanzbär,Der Katzentatzentanz...Mit Kindern singen ist was WUNDERSCHÖNES:)

0

Da ich Kinder habe, hatte ich immer viele Jahre einen guten Einblick.

Ich bin ehrlich, viele waren irgendwie nicht glücklich, aber haben das nie so gesagt (wenige ja, viele nicht). Sie fühlen sich unterbezahlt und gerade von Eltern nicht so wirklich für ihre Arbeit wertgeschätzt.

Es waren immer die wenigen, wo man das wirklich gemerkt hat, das es ihre Leidenschaft ist, aber viele Erzieher werden irgendwann mit den Jahren so richtige "Muffel" und auch zu Eltern nicht mehr nett, alles nur gespielt. So wie der super Traumjob kam mir das oft nie vor!

Als Jugendliche dachte ich "Hey, die Arbeit im Kindergarten macht mir Spaß".

Nach immer weiteren negativen Erfahrungen in diesem Bereich (durch Praktikas) kam ich dann zu der Erkenntnis: "Nicht jeder Erzieher eignet sich gleichermaßen für jeden Bereich im Erziehungswesen".

Die Arbeit im Kinderheim (Jugendliche) machte mir Spaß.

Aber am meisten bereitete mir die Arbeit mit geistig und oder körperlich behinderten Erwachsenen Freude.

Je nach Bereich ists eine andere Art von speziellem Aufgabengebiet, eine andere Art von Stress.

Beispiel von mir:

  • 8 Stunden im Kindergarten.... anschließend Kopfschmerzen, das Gefühl als wär ich ausgelaugt, schon Montags wurde das Wochenende herbei gesehnt.
  • 8 Stunden Wohnheim der Lebenshilfe.... anschließend häufig körperlich am Rande, aber ich fuhr mit einem guten/ zufriedenen/ entspannten Gefühl nach Hause. Ich freute mich schon auf den nächsten Arbeitstag.

Und das, obwohl man jeweils anderen körperlichen uns psychischen Belastungen ausgesetzt ist, teils "andere" Grundtätigkeiten ausübt täglich.

Während meiner Ausbildung hatte ich mit einem Mädel meiner Ausbildungsklasse näher Kontakt. Sie ging voll auf im Bereich Kindergarten. Sie mochte diese Arbeit dort total.

Ja, ich mochte die Arbeit im Kindergartenbereich an sich ja auch.... aber ich hielt das körperlich und psychisch einfach nicht durch.

Icehorselove 
Fragesteller
 09.09.2020, 08:21

Hi❤

Vielen Dank für diese sehr hilfreiche Antwort,ich hatte allerdings eine Frag:wenn ich es richtig verstanden habe,arbeiten Sie 2 Berufe gleichzeitig oder?geht sich das von der Zeit her gut aus,kann man so einen Job bei jedem Kindergarten bekommen ,dass man halt nicht den ganzen Tag arbeitet sondern nur z.b den halben und wie hat der Kindergarten das geregelt, also wer schaut auf die Kinder, wenn Sie weg sind?

Und noch eine Frage, die aber nicht so wichtig ist, und ich kann es verstehen,wenn Sie das nicht sagen wollen aber:wie viel Verdienen sie mit beiden Job's zusammen und bei welchem mehr.....

Viele Dank❤

0
Rockige  09.09.2020, 09:16
@Icehorselove

Nein, das kam unter Umständen wohl falsch rüber...

Ich habe den Beruf Erzieher/in gelernt. Schon während der Regelschule habe ich damals 2 Praktika im Bereich Kindergarten gemacht. Später dann das Vorpraktikum (1 Jahr) im Kindergarten, dann die schulische Ausbildung (2 Jahre) ... unterbrochen mit einigen Pflicht-Praktika in versch. Bereichen. Danach dann das Anerkennungsjahr (Praxis). Das Anerkennungsjahr absolvierte ich in einem Wohnheim der Lebenshilfe (geistig behinderte Erwachsene.

Oh und zwischendrin auch die einen oder anderen Praktika in Wohnheimen mit geistig und oder körperlich behinderten Erwachsenen. Einmal (zur Überbrückung) auch via einem ambulanten Pflegedienst mich um eine (später zwei) körperlich behinderte junge Erwachsene gekümmert (Begleitung durch den Tag, Hilfestellungen geben).

Jahre später (nach Ende der Ausbildung) habe ich mal im Bereich Heimerziehung (Jugendliche) für ein Jahr gearbeitet.

Also alles nicht zeitgleich, sondern nacheinander,

Im Bereich Kindergarten hat man eine recht geregelte Arbeitszeit. In der Pflege hingegen wird man mit unterschiedlichen Schichten konfrontiert (und auch Arbeiten an Wochenenden oder sogar Feiertagen).

In beiden Bereichen arbeitet man auch mit anderen Behörden zusammen und steht im Kontakt mit den Eltern/ sorgetragenden Ansprechpartnern.

0

Ich selbst habe das zwar nicht, aber als ich im Kindergarten war, hatten wir 3 Erzieherinnen, die in meiner Kindergartenzeit in Rente gingen. Alle drei waren super traurig und wollten den Beruf lieber weiter machen, weil es schon immer ihr Traumberuf war.