Kind umtaufen lassen und doch nicht zur Kommunion schicken?

8 Antworten

Bei der Kommunion geht es nicht darum, ob Priester heiraten dürfen, sondern darum das Sakrament der Eucharistie zu empfangen. Wenn du damit nichts anfangen kannst und willst, dann solltest du tatsächlich überlegen, ob es Sinn macht, dass dein Kind das Fest der Erstkommunion mitfeiert.

Evangelisch werden, wäre eine Möglichkeit, allerdings empfangen die auch das Abendmahl, aber erst in ein paar Jahren, wenn das Kind mit zur Konfirmation geht.

Aber nur um das klar zu stellen, 2010 kam auch in der evangelischen Kirche die großen Missbrauchsskandale raus. Ja, auch dort kommt es vor, genauso wie in Sportvereinen, Schulen und Musikgruppen....

Was ich nicht verstehe ist, warum möchtest du überhaupt, das du oder dein Kind zu einem dieser Vereine gehört.

Ich frage mich erstens, warum dein Kind überhaupt getauft wurde und zweitens wieso du eine Fortbildung in Verbindung mit sexuellem Missbrauch nur mit der Kirche verbindest: was ist mit dem Vater, dem Onkel, dem Lehrer bzw. der Mutter und der Tante um das Ganze nicht an einem Geschlecht festzumachen.

Du hast dich gemeldet, da du dich als Katechet bereit erklärt hast, Kinder auf den Kommunionsunterricht vorzubereiten. Nehme ich den religiösen Teil einmal weg: Bist du ein Teil von Kinder- und Jugendarbeit.

Nur weil die katholische Kirche die Tatsache nun nicht mehr deckelt: Missbrauch an Kindern gibt es immer und überall und ein Erkennen scheitert meistens an fehlendem Vertrauen der Betroffenen zu den Sorgeberechtigten, welchen Status die zu den Betroffenen auch immer haben.

Dir und deinem Kind würde ich empfehlen, komplett aus der Kirche auszutreten. Dein Kind kann dann später für sich selbst entscheiden.

Diese Präventionsgeschichte geht aber glaube ich nicht von der Kirche aus, sondern das ist vom Gesetzgeber aus vorgeschrieben. Das ist zB auch so für Betreuer von Jugendfreizeiten.

Wenn ihr alle der Meinung seid, dass der evangelische Glaube besser für euch ist, dann konvertiert doch zusammen. Das ist alleine Angelegenheit.

Ja aber es ist doch trotzdem schlimm dass es überhaupt so weit kommen muss dass der Gesetzgeber das vorschreibt. Das macht mich schon skeptisch und verärgert mich einfach. Wird das bei der evangelischen Kirche auch vorgeschrieben?

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@Susa1985

Wenn es vom Gesetzgeber so ist, dann gilt das natülich für die Evangelischen genauso. Aber hier gibt es ja keinen Kommunionsunterricht. Es hat wahrscheinlich bestimmte Gründe die was, wie der Name schon sagt, mit Prävention zu tun. Ich sehe darin auch erstmal nichts schlechtes. Denn es geht ja um den Schutz der Kinder und nicht um einen "Generalverdacht". Ich finde deine Denkweise ein bisschen übertrieben.

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Nein, das ist nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Das hat die katholische Kirche von sich aus festgelegt, aufgrund der schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit, damit sich solche Dinge nicht wiederholen und damit sie, wenn doch, schneller erkannt und abgestellt werden.
Sexuellen Missbrauch gibt es auch in anderen Zusammenhängen. Da nimmt man es aber mit der Prävention eben nicht so ernst.

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Hallo Susa1985,

einige Dinge zur Überlegung:

Man kann sich als Katechetin melden, nicht als Katechese.

Es ist etwas dürftig, die Konfession zu wechseln, nur weil andere Kinder eine andere haben. Es kennt ja auch katholische Kinder.

Umtaufen lassen geht nicht, da die evangelische und die katholische Kirche wechselseitig ihre Taufen anerkennen.

Verpflichtung zur Fortbildung ist kein Generalverdacht. Stell dir umgekehrt mal vor, du müsstest dein Kind zum Unterricht jemandem übergeben, der hier keine Fortbildung hätte.

Zur Fortbildung speziell: Vor 50 Jahren wurde Pädagogen (Erziehern, Lehrern...) z.B. bei traurigen Kindern noch empfohlen: "Streichen Sie ihnen mal über den Kopf, setzen sie das Kind auf den Schoß und drücken sie es...."

Das machen Sie heute mal! Da ist dann was los! Und vor allem Personen, die keine pädagogische Fachausbildung haben, aber verantwortlich mit Kindern arbeiten sollen, müssen genau informiert sein, wo hier im Verhalten die Knackpunkte sind.

Also überleg dir das noch mal.

Du solltest das Kind nicht mit dem Bade ausschütten!

Als du dein Kind zur katholischen Taufe angemeldet hast, durften Priester auch schon nicht heiraten, und du hast es trotzdem taufen lassen. Dein Sinneswandel scheint mir an den Haaren herbeigezogen und am Thema vorbei.

Seit den Skandalen um sexuellen Missbrauch unternimmt die Kirche alles Menschenmögliche, dass das nicht mehr passiert. Deshalb muss sich jeder, der in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit tätig ist, solchen präventiven "Fortbildungen" unterziehen. Klar, dass die Kirche dabei vielleicht auch übers Ziel hinausschießt. Andererseits: die Kirche will sich das nicht nochmals vorwerfen lassen müssen. Und nur so kann man sagen, man hat alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

Also: erst mal tief durchatmen.