Kind übergewichtig, Eltern versagt?
Guten Tag,
wenn ein Kind übergewichtig wird, findet ihr, dass die Eltern versagt haben? Ich hatte da ein Gespräch mit einer Freundin, die meinte, wenn ein Kind immer mehr zunimmt, sollte Lehrer dies melden müssen und die Eltern eine Familienhilfe bekommen. Wie seht ihr dies, findet ihr diese Idee gut, oder doch etwas übertrieben. Es gibt ja leider zu viele Kinder mit Übergewicht, was natürlich nicht gesund und gut ist. Was ist eure Meinung dazu?
13 Antworten
Ja natürlich sind die Eltern dafür verantwortlich, denn woher soll das Kind sonst wissen wie es sich gesund und abwechslungsreich ernähren soll? Die Lebensmittelindustrie oder andere tragen zu gesunder Ernährung jedenfalls nicht bei.
Das Thema wird übertrieben, die meisten Heranwachsenden sind heute im Normalgewicht. Vielmehr war es so, dass vor 40 Jahren viele Kinder noch mangelernährt und zu dünn gewesen sind – da braucht man sich nur alte Fernsehfilme aus den 1970er oder 1980er Jahren anzuschauen.
Man sollte eigentlich froh sein, dass das inzwischen nicht mehr so ist.
Wenn das Kind 10 Jahre von seinen 10€ Taschengeld ausschließlich süßes kauft (Flips von Aldi 0,99€) und sich nicht bewegen will, dann nimmt es zu.
Was soll jetzt passieren? Die Eltern sind ja schuld also müssten sie dem Kind das Taschengeld streichen? Oder das Kind zwingen in ein Turnverein zu gehen?
Auch Eltern von Kindern können nicht mehr tun als halbwegs gesund zu Hause zu kochen und das seinen Kind mitzugeben. Auch Kinder können für sich selbst entscheiden.
Ich fände es auch gut, wenn man die Eltern unterstützen würde wenn wirlich da das Problem liegen würde. Also ungesundes essen und viel zu viel essen.
Aber es liegt nicht immer an den Eltern. Besonders älter Kinder sind beeinflusst von anderen Menschen in ihrem Umfeld. ZB Klassenkameraden und Internet.
Da kann man keine allgemeingültige Aussage treffen.
Das ist doch sehr von Fall zu Fall unterschiedlich.
Eltern sollten einen gesunden Lebensstiel vorleben und versuchen, dem Kind gute Werte und eine gute Moral und Selbstdisziplin mitzugeben.
Wie aussichtsreich der Versuch ist, hängt aber nicht nur vond en Eltern ab, sondern auch von den Umständen.
Manche Eltern haben nicht viel Zeit, weil sie sich auf der Arbeit abrackern. Manche sind selber körperlich eingeschrenk, haben Depressionen oder ihnen fehlen aus anderen grünen die Nötigen ressourcen.
Außerdem ist nachgewiesen, dass der Einfluss der Eltern mit zunehmendem Alter abnimmt. Auf viele Teenager hat ihr Umfeld ein größeren Einfluss auf ihr Verhalten als Mama und Papa.
Ich selber war ein Außenseiter in meiner Jugend und weiß noch sehr gut, wie schwer es war, sich gegen die von Klassenkameraden und Freunden vorgelebten Standarts zu stellen. Nicht zu trinken und zu rauchen und mich nicht zu schminken hat mich zur Außenseiterin gemacht. Nicht jeder will das durchmachen. Heutzutage sehe ich Mittags im Einkaufsladen die ganzen Kids, die sich Softdrinks und Snacks holen- da der Looser zus ein der sein Vollkornbrot von Zuhause dabei hat, will bestimmt keiner.
Natürlich wäre es toll, wenn die Eltern und die betroffenen Kinder Unterstützung bekommen würden. Wir haben hier zum Beispiel exte Schwimmkurse für Kinder mit Übergewicht, Mit Wassergymnastik und Berateung. Aber viele wissen gar nicht, dass es solch ein Angebot gibt, oft gibt es solche Angebote ja auch gar nicht, und wenn sind sie oft teuer.
Es müsste mehr Angebote geben, Beratungsstellen, die Ärzte und Schulen sollten darauf sensibilisiert werden, mann kann info-Material mitgeben, Hilfe-Gruppen bilden und die Kurse sollten im Idealfall von den gemeinden und der Krankenkasse so gut es geht finanziert werden.
Man könnte/ sollte einiges tuen, um den Familien da Hilfestellungen zu bieten. Den Eltern dafür die Schuld zu geben und so etwas zu melden halte ich für die falsche Lösung. Das ist nicht zielführend. Es könnte auch eine Erkrankung vorliegen. Oder das Kind hat Depressionen oder wird gemobbt und kompensiert das mit Essen. Vielleicht hat es keine freunde oder traut sich nicht raus zu gehen. Vielleicht ist es die ganze zeit bei Freunden, das sind aber Stubenhocker. Etc.
Die Ursachen sind so vielfältig, die eine einfache Lösung gibt es da nicht. Die Menschen sind aber wesentlich offener für Hilfe wenn sie nicht angeklagt werden. Nicht nur die Eltern, auch das Kind könnte dicht machen, wenn ihnen gegen ihre Wünsche jemanden auf den Halsge hetzt wird. Und dass das Kind die Hilfe annimmt, ist entscheident für den Erfolg.
Zusammenarbeit ist bei so etwas wichtig. Und die beginnt mit Verständnis.
Selbstverständlich ist das was die Eltern tun (oder nicht tun) in solchen Fällen entscheidend
was zu Hause nicht vorgelebt wird, gesund essen und sich ausreichend bewegen, wird eben auch nicht verinnerlicht
Fast Food tut dazu ein Übriges