Kennt ihr Kindergärten die nach dem offenen Konzept arbeiten und wie findet ihr das?

5 Antworten

Es gibt - wie in vielen pädagogischen Dingen - auch in diesem Bereich gewaltige Unterschiede in der Umsetzung.

Ich arbeite an einer Schule, die Erzieherinnen ausbildet und komme in vielen Einrichtungen herum. Das offene Konzept ist derzeit, gemeinsam mit Reggio-Pädagogik, ziemlich in Mode. Leider lesen nicht alle Träger auch das "Kleingedruckte", was eine gute Arbeit nach dem offenen Konzept ausmacht.

So lebt das Konzept von einem guten Personalschlüssel. Jeder Gruppenraum muss von einer Erzieherin betreut sein, denn auch, wenn Kinder Rückzugsräume brauchen, brauchen sie dennoch Begleitung und Kontakt. In der Praxis ist oft das Gegenteil der Fall: Man versucht, Personal zu sparen, indem man Stammgruppen auflöst.

Für Krippenkinder ist das offene Konzept in jeder Form eine heillose Überforderung. Sie haben genug damit zu tun, in einer festen Gruppe ausreichend Sicherheit zu gewinnen. In einem Alter, wo eine Haarbürste, ein Karton oder eine Schachtel Knöpfe ein Kind lange Zeit fesseln können, braucht es keine Funktionsräume. Es braucht Menschen, die mit ihm ständig in Beziehung treten - und das ist im offenen Konzept schlicht nicht möglich.

Im Kindergarten kann es gut funktionieren, wenn genügend Erzieherinnen da sind und wenn diese auch damit arbeiten können. Nach meiner Erfahrung ist das höchstens in 2 von 10 Einrichtungen der Fall. Die anderen sind entweder chaotisch oder so durchorganisiert, dass den Kindern kein Freiraum mehr bleibt und die Idee komplett ins Gegenteil verkehrt wird.

Was Kindergartenkinder und Krippenkinder angeht überzeugt mich das Konzept leider überhaupt nicht. In meinen Augen brauchen so junge Kinder einfach die Sicherheit einer festen Gruppe und ab und an auch mal Anleitung der Erzieherin, auch mal etwas zu machen, was ihnen vielleicht nicht so sehr liegt, anstatt das man bei einem offen Konzept jeden Tag nur sofort in den Bewegungsraum rennt und nichts anderes macht. Natürlich gibt es auch KiTas, die das wunderbar geregelt haben und auch das in den Griff bekommen, aber ich habe damit leider gar keine guten Erfahrungen gemacht!

Wohingegen mich das Konzept sehr überzeugt hat, ist im Hortbereich. Ich habe mein Anerkennungsjahr in einem teiloffenen Hort gemacht, in dem es zwar feste Stammgruppen gab, in denen die Kinder zu Mittag gegessen haben und auch ihre Hausausfgaben erledigt haben, aber anschließend durften sie sich im kompletten Haus frei bewegen - sie mussten lediglich einen Magneten mit ihrem Namen an unserer großen Magnettafel umhängen, damit wir wussten, wo sie sich befanden.

Bei Hortkindern kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass sie "eingepfercht" in einem einzigen Gruppenraum sich den ganzen Tag irgendwie selbst beschäftigen - dafür sind sie in meinen Augen einfach schon zu groß und zu selbstständig. :-)

schlummermutter  24.02.2014, 11:32

an grownupfangirl ! ich finde, du hast genau recht damit, kleine müssen noch struktur bekommen, mit hilfe können sie sich die erarbeiten, aber den ganzen tag nur machen, was man will, wie sollen sie damit jemals teamfähig werden. vor allem dürfen sie zuhause auch nicht machen, was sie wollen und dann kommt zu spannungen, stress und alles, was die kita gutes getan hat hat, ist dann von genervten eltern auszuhalten. etwas erziehung, lenkung und zuhören.....

die größeren können gut damit umgehen, ihre zeit frei einzuteilen, spielen, aber auch zu lernen, wann sie wollen, meist zu einer zeit, in der sie selbst laut ihrer biouhr am meisten begreifen, das ist bei jedem kind anders. ich finde, das ist ein gutes konzept.

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Unbschreiblich 
Fragesteller
 24.02.2014, 16:24

aslo ich finde das gar nicht so kinder lernen nicht wenn sie zu etwas gezwungen werden wenn Kindern zum beispiel gesagt wird sie müssen jetzt eine Karte ausschneiden aber sie wollen gerade nicht schneiden dann werden sie schneiden immer als schlechtes Erlebnis in Erinnerung habeen wenn sie aber von selber eine Karte für ihre Mutter basteln wollen dann lernen sie viel mehr dabei . "Offener Kindergarten" ist ein übergeordneter Begriff, der für viele Bereiche der pädagogischen Arbeit im Kindergarten steht. Insofern ist dies nicht mit einem Satz zu beantworten. "Offene Arbeit" verwirklicht sich in allen Bereichen der Begleitung der Kinder.

An erster Stelle stehen die offenen Türen: Sie stehen offen für die "Freiräume" der Kinder unseres Kindergartens. Im Gegensatz zu anderen Kindergärten, wo es feste Gruppenräume gibt, in denen alle Spielbereiche vorhanden sind, haben wir unsere Räume als Funktionsräume gestaltet, die für alle Kinder gleichermaßen offen stehen. Unsere Kinder können den gesamten Kindergarten als Spielbereich nutzen, denn jeder Raum hat seine eigene Funktion. So haben die Kinder größtmögliche Chancen, nach ihren eigenen Neigungen und Wünschen zu spielen und ihre Umwelt zu erfahren. Durch die größeren Entfaltungsmöglichkeiten erfahren die Kinder eine Bereicherung ihres Umfeldes und werden offener für Neues und Anderes.

Offenheit bedeutet vor allem offen sein für die Bedürfnisse der Kinder, ihre Wünsche, ihre Entwicklungsstufen, ihre Entfaltungswünsche. Sie bieten uns allen einen Lebens- und Erfahrungsraum zum wohlfühlen. Unsere verschiedenen Erlebnisbereiche führen dazu, dass die Kinder mit viel Eigenständigkeit ihre Ich-, Wir- und Sachkompetenz entwickeln können und ungestört in einer entspannten und ruhigen Atmosphäre spielen und lernen. So ist jeder Tag für die Kinder interessant, spannend und aufregend.

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ich mache gerade ein Praktikum in einem kiga mit offenem konzept. mir is gleich aufgefallen, das es keine "gruppenräume" in dem sinn gibt die wir früher hatten. damals war es bei uns so das die kinder im etwa gleichen alter in einer gruppe waren. in der kita wo ich grade bin, sind die kinder von 2,5- 6 Jahren alle gemischt. es gibt zwar gruppen wie zb. im morgenkreis zur begrüßung und besprechung was die kinder heute machen wollen. die kinder können sich dann "angebote" selbst aussuchen was sie heute z.b basteln,spielen,lesen... wollen. ( jeweils bei 1-2 Erzieherinnen) danch geht jedes kind zu dem angebot egal wie alt es ist. Bsp. KIND A 3 Jahre will heute zu Erzieherin 1 kuchen Backen Kind B 2,5 und Kind C 4 Jahre möchtn heute mit Erzieherin 2 in der Bauecke was tolles gestallten. Kinder E 6 jahre, F5, G 2,5 wollen zur Erzieherin 3 und Osterhasen mit Nester und bunten Eiern Malen und ausschneiden.

Nach dem angebot geht es je nach Wetter raus in den garten und alle kinder jeder " gruppe" können gemeinsam spielen.

-- ich persönlich finde es toll, das es so ein offenes konzept gibt. so können die großen Kinder den kleinen auch viel beibringen, egal ob sprachlich,erzieherisch,spieltechnisch, beim anziehn ( jacken,Schuhe usw. ) etc. für die kleinen kinder sind die großen immer ein vorbild,weil die schon soviel können was die kleinen auch gerne schon tun würden und orientieren sich dan an ihnen. was für die erzieher auch toll ist, is ein kleiner nebenefekt. ;) jeder erzieher kennt Jedes kind beim namen und auch ihre "Macken", ihre art zu denken und handeln und lernt so noch besser auf bestimmte kinder einzugehen.

Hallo, bei uns wurde im KINDI (3-6 Jahre) ein Teiloffenes Konzept eingeführt. D. H. Morgenkreis in der Gruppe. Ansonsten offenes Konzept. Nach einem Dreivierteljahr mein Resüme: Funktionert nur wenn genügend Personal da ist. D.H. in jedem Bereich sich eine Erzieher(in) befindet. Meist sind die Einrichtungen jedoch nicht mit genügend Personal ausgestattet. Ich habs mir wirklich neutral angeschaut (Änderungen brauchen Zeit) Mit sehr gutem Personalschlüssel teiloffenes Konzept durchführbar und gute Ansätze. Mit weniger gutem Personalschlüssel (80% der KITAS) / Krankheit / Urlaub ---> EINDEUTG TÜRE in der GRUPPE zu!!!

Meine Tochter ist in einem Kindergarten mit offenem Konzept. Ich finde es sehr gut. Die Kids haben troz offenem Konzept kleine Gruppen. Sie werden bei uns aufgeteilt in Nestgruppe, Minis, Midis und Maxis. Sie haben täglich in ihren Gruppen Aufgaben zu lösen, oder ähnliches und dürfen die restliche Zeit Dinge machen, die sie möchten. Ich finde unsere Kita recht gut organisiert.

Unbschreiblich 
Fragesteller
 23.02.2014, 22:52

ok das klingt echt gut der Kindergarten meiner Tochter ist auch offen sie dürfen sich den ganzen Tag frei im Haus bewegen es gibt überhaupt keine Verpflichtungen mehr sie dürfen den ganzen tag spielen bis sie abgeholt werden aber kinder lernen eh im spiel viel mehr als in gezwungenen spielsituationen bei uns sind es schlösser die heißen schloss spuki-Wuki , Schloss funkel-prunkel, schloss knatter-flatter und schloss holter-polter bei ihr werden sie in minis ,burger und wackelzähne eingeteil ich finde das konzept auch gut wollte einfach mal wissen wie andere so dazu stehen

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