Keine Fortschritte mehr beim Gitarren üben?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

So wie ich das sehe, hast du eine Sache falsch gemacht und hast 2 Dinge die dir fehlen.

Die Sache die du falsch gemacht hast:

Du hast jahrelang ohne Konzept und Ziel gelernt und hast vermutlich die Grundlagen nicht tief genug behandelt. (zumindest geht aus deiner Beschreibung nicht hervor, dass du jemals besonderes Augenmerk den Grundlagen gewidmet hast). Wenn du einfach nur Songs drauf los spielst, kannst du Basics nur ungenügend aufbauen. Grundlagen müssen gezielt gelernt werden. Da ein Song diverse Grundlagen parallel abgfragt, ist es klar, dass du keine von denen in der Tiefe aufbauen kannst. Kommt dann ein höherer Song, versagst du. Das was du zu sehen bekommst, ist denke ich die geballte Ineffiziens dieser Vorgehensweise.

Das erste was dir fehlt (und auch die 1. Lösung des von mir vermuteten Problems):

Du hast keinen Lehrer. Ein Lehrer gibt dir die Führung, die man in dem Dschungel an an zu lernenden Fähigkeiten braucht. Und nur ein Lehrer kann dir die Rückmeldung geben, ob das was du machst richtig ist. Wahrscheinlich würde der dir deinen Spielstil erstmal komplett umkrempeln. Und ich halte es auch für sehr wahrscheinlich, dass du wieder sehr weit vorne anfangen wirst (je nachdem wie effizient deine letzten Jahre auf der Gitarre waren).

Das zweite was dir fehlt (bzw. fehlen könnte, und Lösung Nr. 2, wäre):

Eine Band. Warum übt man eigentlich, wenn man eh nie den Schritt vor die Tür geht? Das ist doch sinnlos. Schmeiß dich in eine Band (optimalerweise solltest du dein Hauptaugenmerk dabei darauf legen, dass das Zwischenmenschliche passt). Eine Band gibt dir ebenso Führung wie ein Lehrer. Wenn ihr Songs spielen wollt, wird da einer dabei sein, den du nicht spielen kannst (vom Spielniveau her oder weil er eine Technik erfordert, die du nicht kannst) Und das ist genau das richtige für motivationslose Gitarren, denn damit hast du eine konkrete Sache zu lernen und ein Ziel. Der Unterschied zum Lehrer ist hier aber, dass du selbst für dein Lernmanagement verantwortlich bist. D.h. du musst wissen, wie man richtig übt.

Interessiert es dich, wie man richtig übt? Ich könnte dazu noch was erzählen.

Grüße und viel Erfolg!

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es immer wieder Phasen gibt, in denen man scheinbar nicht weiterkommt. Wenn man dranbleibt, gibt es irgenbdwann den Punkt an dem der Knoten platzt und man wieder Fortschritte bemerkt.

Ich hab' schon gelesen, dass es mit Leher(n) wohl nicht so üppig bei Dir in der Gegend aussieht.

Es gibt andere Optionen. Weiß nicht, wie alt Du bist, aber es gibt deutschlandweit immer wieder Workshop-Wochenenden, wo man bei richtig guten Lehrern lernen kann. Und dazu kommt dann der Austausch mit den andern Teilnehmern.

Alter: Meist ziemlich egal. Ich war bei Workshops, da waren Leute von 15 bis 70 und es war wunderbar. Manche waren tierisch anstrengend, manche recht easy, aber ich habe immer etwas mitgenommen. Manches sofort umsetzbar, manches mit "Spätzünder".

Wo bist Du her, wie alt bist Du denn? Vielleicht hab' ich den einen oder anderen Tipp.

Ich werde z.B. im kommenden Jahr ziemlich sicher zu diesen beiden gehen:

https://www.youtube.com/watch?v=-be8E6od4ao

https://www.youtube.com/watch?v=6kXC-38nX_g

Die werden im Großraum Stuttgart Workshops geben.

Und schau' vielleicht mal hier: https://www.burg-fuersteneck.de/kursprogramm/kultur/musik/

Ganz egal um welches Hobbie es sich handelt. Wenn du nur übst um besser zu werden dann lass es. Da es ja ein Hobbie ist, sollte auch das üben Spaß machen. Ganz egal wie gut oder schlecht du dabei abschneidest.


Fragenerfrage 
Fragesteller
 01.12.2019, 15:44

Würde es mir keinen Spaß machen, würde ich es nicht machen und ich bezweifel stark, dass es jemanden gibt, bei dem jede Übung eine Übersprudelung von Glpckshormonen herbeiruft. Ich werde damit garantiert nicht aufhören.

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Einer meiner Klavierlehrer, ein Professor im Ruhestand, sagte einmal: "Mit einem Lehrer muss man das machen wie mit einer Zitrone: Man presst sie so lange, wie Saft herauskommt. Und wenn kein Saft mehr herauskommt, dann schmeißt man sie weg und nimmt eine neue."

Da Du offenbar nie Unterricht hattest, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, einen Gitarrenlehrer zu suchen. Er kann Dir mit vielen Ideen und Fachwissen weiterhelfen.


Fragenerfrage 
Fragesteller
 01.12.2019, 15:46

Das mit dem Lehrer wäre wohl das Beste. Ich muss nur schauen, ob das überhaupt geht, da ich im absoluten Kaff wohne, aber danke.

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Arlecchino  01.12.2019, 15:49
@Fragenerfrage

Gitarrenlehrer sind ja keine Seltenheit.

Aber Du kannst ja bei einer Musikschule in der Region fragen, vielleicht kennt man dort jemanden, der bei Dir in der Nähe wohnt.

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