Katze , schlechte & falsche Sozialisierung erkennen?
Guten Sonntag & 3.Advent an alle die morgen erstmal Advent feiern.
Heute hab ich eine kleine Frage weil ich mich gern mittelfristig mit Verhalten von Katzen auseinandersetzen möchte und diese besser verstehen will.
Ich ,,arbeite seit fast 2-Jahren Ehrenamtlich,, in einem kleinen privatgeführten Tierheim - es ist jetzt kein großes öffentliches Tierheim sondern tatsächlich ein kleines privates.
Für mehr Infos könnt Ihr meine vorherigen Beiträge & Fragen lesen
Jedenfalls gibt es dort bedauerlicherweise einzelne Heimtiere bzw Katzen die schon da waren, bevor ich anfing womit man schlussfolgern kann das diese gut 1¾-Jahre und länger dort sind.
Vor 2 bis 3 Monaten bekam das Tierheim eine neue Katze - wie es bei vielen Katzen die im Tierheim landen der Fall ist handelt es sich ,um eine Katze aus (wahrscheinlich) schlechter Haltung oder Umstände.
Da wir bzw das Tierheim schon andere Katzen hatten bei denen vieles spricht das Sie zuvor schlecht gehalten wurden bzw aus schlechter Haltung kommen möchte ich kurz 2 Katzen beschreiben und würde gerne vielleicht etwas tiefgründigeres erfahren - ob man vielleicht mehr als nur sagen kann ,,sie kommen aus schlechter Haltung,,
Katze 1/Daisy ;
lebt seit fast 1¾ und länger dort - war schon dort als ich damals vor 20 Monaten > 2023 anfing und ist wie ich sagen würde einer unserer Dauergäste , also Katzen die schon länger als nur 4-7-Monate wohnt - Schwester ist gänzlich anders.
Schwester hab ich als quirlige Maus kennengelernt , die überall dabei sein will :) u. ist mehr oder weniger das genau Gegenteil von Daisy bzw ganz anders
ist 2-3-Jahre alt u. weiblich
hat eine Partnerin , etwas weiter oben verlinkt , mit der Sie zusammen im Tierheim landeten
ist sehr grob - lässt sich weder anfassen noch sonst was - beißt und erschrickt wenn man sie anfasst - auch wenn es NUR kurz ist - und ich rede nicht vom leichten beißen, da es ist mindestens mittel.
Katze 2 ;
leider ist mir bisher noch nicht soviel bekannt wird aber optional später 2025 ergänzt ;
kam vor ungefähr 3 Monaten zu uns
ist 1-2 Jahre alt
männlich
ähnliches verhalten wie Daisy , jedoch nur halb so stark wenn man es so sagen kann.
Abschließend noch 2-3 Punkte in eigener Sache.
Es ist für mich schwierig gewisse Dinge wie z.b tiefgründiges verhalten wie diese zu beschreiben ,würde mich aber wie schon oben erwähnt über etwas mehr wie ,, sie kommen aus schlechter Haltung,, freuen - vielleicht gibt es hier Fachleute die mehr oder weniger mehr wissen.
Meine Frage ist zudem noch ob sich eine Katze vom Verhalten verändern kann wenn Sie Umstände z.b Lebensraum ändert wenn eine Tierheimkatze z.b wie es Daisy beschrieben ist und in ein neues zuhause kommt sich im Verhalten verändern > verbessern kann ?
Desto mehr ich aber nachdenke desto mehr tut es weh - hoffe es klingt nicht irgendwie komisch..
2 Antworten
Hallo Du,
pauschal kann man tatsächlich nicht sagen, wie sich Katzen im Tierheim, oder dann bei ihren neuen Haltenden entwickeln.
Es gibt tatsächlich Katzen, die im Tierheim/ in der Pflegestelle scheu, abweisend und nicht handzahm sind und komplett aufblühen in neuer Umgebung, ja sogar zu Kuschelkatzen mutieren.
Solch ein "Exemplar" hatten wir auch vor Monaten in der Pflegestelle, eine Tricolor-Katze.
Wir waren sehr froh, dass sich schnell eine Frau fand, die sich sturzverliebte und bereit war sich aufopfernd um diese Katze zu kümmern. Sie wurde als Einzelkatze vermittelt, da sie über Wochen mit den anderen Katzen komplett gar nicht vergesellschaftet werden konnte. Diese Katze ist heute eine absolute Schmusemaus und die Haltende und sie sind ganz innig. Heute kaum mehr vorstellbar, dass diese Katze mal so abweisend und wehrhaft war.
Grundsätzlich würde ich, bei solch Problemfällen wie du sie beschreibst, mit beruhigenden Nahrungsergänzungsmittel, oder Gabapentin arbeiten, damit die Katze aus ihrer Angstschleife herauskommen und Positiverfahrungen machen kann.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺
Katzen sind großartige Lehrmeister hinsichtlich Konsens. Wenn sie nicht angefasst werden wollen, warnen sie erst und setzen ihren Willen im Zweifel auch deutlicher durch.
Es ist keineswegs irgendwie eine Verhaltensstörung oder schlechte Sozialisation, wenn eine Katze sich nicht immer, überall und von jedem anfassen lässt. Vielmehr sind es in diesen Fällen oft die Menschen, die die Grenzen und Warnungen der Katze nicht akzeptieren und sich ihnen aus Katzensicht nicht respektvoll genähert haben!
Lies dich also mal in die kätzische Körpersprache ein! Google danach, was Zwinkern, ignorierendes Beieinandersitzen, erhobene Tatzen und die verschiedenen Haltungen und Bewegungen des Schwanzes bei Katzen bedeuten. Ihre Sprache ist im Vergleich zu Hunden und Menschen eher subtil, aber wenn man sich einmal damit beschäftigt hat, ist sie eindeutig und klar.
Und bedenke, dass ein Tierheim IMMER eine absolute Ausnahme- und Stresssituation für Tiere und somit auch Katzen darstellt. Gerüche, Geräusche, wechselnde Menschen und Tiere, eventuell auch noch unangenehme tierärztliche Behandlungen inklusive Fangen und Festhalten - all das sorgt insbesondere bei eher sensiblen Tieren, wozu viele Katzen durchaus gehören, ganz schnell dafür, dass sie echt so gar keine Lust mehr haben, irgendwie gestreichelt und betüddelt zu werden. Glücklicherweise kann sich das aber ganz fix auch wieder ändern, wenn sie ein Für-Immer-zu-Hause bei Menschen gefunden haben, die kätzisch sprechen und verstehen :).