Katze , schlechte & falsche Sozialisierung erkennen?

2 Antworten

Hallo Du,

pauschal kann man tatsächlich nicht sagen, wie sich Katzen im Tierheim, oder dann bei ihren neuen Haltenden entwickeln.

Es gibt tatsächlich Katzen, die im Tierheim/ in der Pflegestelle scheu, abweisend und nicht handzahm sind und komplett aufblühen in neuer Umgebung, ja sogar zu Kuschelkatzen mutieren.

Solch ein "Exemplar" hatten wir auch vor Monaten in der Pflegestelle, eine Tricolor-Katze.

Wir waren sehr froh, dass sich schnell eine Frau fand, die sich sturzverliebte und bereit war sich aufopfernd um diese Katze zu kümmern. Sie wurde als Einzelkatze vermittelt, da sie über Wochen mit den anderen Katzen komplett gar nicht vergesellschaftet werden konnte. Diese Katze ist heute eine absolute Schmusemaus und die Haltende und sie sind ganz innig. Heute kaum mehr vorstellbar, dass diese Katze mal so abweisend und wehrhaft war.

Grundsätzlich würde ich, bei solch Problemfällen wie du sie beschreibst, mit beruhigenden Nahrungsergänzungsmittel, oder Gabapentin arbeiten, damit die Katze aus ihrer Angstschleife herauskommen und Positiverfahrungen machen kann.

beste Grüße 🙋‍♀️ +😺 +😺

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ehrenamt - Tierschutz/Pflegestelle Katze

Katzen sind großartige Lehrmeister hinsichtlich Konsens. Wenn sie nicht angefasst werden wollen, warnen sie erst und setzen ihren Willen im Zweifel auch deutlicher durch.

Es ist keineswegs irgendwie eine Verhaltensstörung oder schlechte Sozialisation, wenn eine Katze sich nicht immer, überall und von jedem anfassen lässt. Vielmehr sind es in diesen Fällen oft die Menschen, die die Grenzen und Warnungen der Katze nicht akzeptieren und sich ihnen aus Katzensicht nicht respektvoll genähert haben!

Lies dich also mal in die kätzische Körpersprache ein! Google danach, was Zwinkern, ignorierendes Beieinandersitzen, erhobene Tatzen und die verschiedenen Haltungen und Bewegungen des Schwanzes bei Katzen bedeuten. Ihre Sprache ist im Vergleich zu Hunden und Menschen eher subtil, aber wenn man sich einmal damit beschäftigt hat, ist sie eindeutig und klar.

Und bedenke, dass ein Tierheim IMMER eine absolute Ausnahme- und Stresssituation für Tiere und somit auch Katzen darstellt. Gerüche, Geräusche, wechselnde Menschen und Tiere, eventuell auch noch unangenehme tierärztliche Behandlungen inklusive Fangen und Festhalten - all das sorgt insbesondere bei eher sensiblen Tieren, wozu viele Katzen durchaus gehören, ganz schnell dafür, dass sie echt so gar keine Lust mehr haben, irgendwie gestreichelt und betüddelt zu werden. Glücklicherweise kann sich das aber ganz fix auch wieder ändern, wenn sie ein Für-Immer-zu-Hause bei Menschen gefunden haben, die kätzisch sprechen und verstehen :).