Kann mein Leasing Fahrzeug gewerblich , umstellen auf privat Leasing?

7 Antworten

Wie hier bereits geschrieben wurde, muss Ihr Bruder ja nicht 1 % des Listenpreises an Steuern monatlich zahlen (anscheinend ist der Bruttolistenpreis 60.000,-- € und nicht, wie von Peppie85 geschrieben, netto 600.000,--), sondern die 600,00 € monatlich, ergo 7.200,00 € im Jahr, werden seinem zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet, andererseits kann er die monatliche Leasingrate von 450,00 € (ich nehme an netto, da Gewerbeleasing) als Betriebsausgabe ansetzen, das sind 5.400,00 € jährlich, so dass nur 1.800,00 € mehr zu versteuern wären, was selbst beim Spitzensteuersatz von 42 % nur 756,00 € an Steuerzahlung ausmachen würde.

Da zudem sämtliche anderen Kosten für das Auto (KFZ-Steuern, Versicherung, Sprit, Wartungskosten, Autowäschen) als Betriebskosten anzusetzten sind, die m.E. mindestens den Betrag von 1.800,00 €, der aufgrund der 1 % Regelung mehr zu versteuern wäre, ausmachen dürften, sollte die steuerliche Mehrbelastung eigentlich 0 € betragen.

Allerdings gilt das nur für die Einkommensteuer (oder bei einer Kapitalgesellschaft Körperschaftsteuer, in diesem Fall sind dann sogar nur 15 % auf die 1.800,00 € an Steuern zu zahlen), für die Gewerbesteuer werden die Leasingraten wieder dem Gewinn hinzugerechnet, gelten für diese Steuerart also nicht als Betriebskosten.

Wenn Ihr Bruder jedoch trotzdem keine betriebliche Nutzung wünschen sollte, ist es vollkommen egal, ob es sich um einen gewerblichen- oder Verbraucherleasingvertrag handelt, das interessiert das Finanzamt nicht. Er deklariert das Auto einfach als Privatwagen und wenn er es zum Teil geschäftlich nutzen sollte, muss er über die geschäftlichen Fahrten ein Fahrtenbuch führen und kann dann 0,30 € je betrieblich gefahrenen Kilometer als Betriebskosten ansetzen, die sein zu versteuerndes Einkommen entsprechend mindern. Dafür darf er in diesem Fall die Leasingraten und alle anderen Autokosten selbstverständlich nicht als steuermindernde Betriebsausgaben ansetzen.

Zudem sollte Ihr Bruder unbedingt seinen Steuerberater wechseln, dessen Aufgabe es wäre, ihm all das zu erklären ...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Leasingmakler bzw. Leasingvermittler seit 2002

das einzige, was meiner meinung nach eventuell funktionieren kann, ist eine leasingübernahme. also er muss jemanden finden der seinen leasingvertrag übernimmt und für sich einen neuen vertrag mit einem anderen auto machen. allerdings wird er bei einem privaten leasing keine so günstigen konditionen bekommen wie bei einem firmenleasing.

Also er muss quasi jeden Monat 1% des Nettopreises des Wagens beisteuern? das würde ja bedeuten, die Karre kostet netto mal eben 600.000 €

Wenn ich mir anschaue wie viel, oder wie wenig mein Chef an Umsatz macht, und mir dann überlege wie viel es bei deinem Bruder sein muss, damit sich die Bank, die hinter dem Autohaus steht auf so ein Leasing überhaupt einlässt, dann müsste es für den Bruder doch eigendlich leistbar sein.

Abgesehen davon muss er auch einen unheimlich "schlauen" steuerberter haben, denn dieser hat deinem Bruder wohl verschwiegen, dass wenn er das Fahrzeug privat, also von seinem Unternehmergehalt finanziert, ja auch etliches an Steuern abgeht. d.h. so viel schlechter fährt er mit dem Fianzierungsmodell garnicht, das er hat.

Sollte es eng werden, dann wären hier zwei Optionen angesagt:

  • den Leasingvertrag abbrechen und garkein Auto mehr leasen oder ein DEUTLICH preiswerteres
  • die Bude zu machen und einen Insolvenzantrag stellen

Sorry, aber wenn das wirklich so ist, gibt es nur zwei mögliche Ursachen. Dein Bruder hat dem Autohaus und damit der Bank vollkommen unrealistische Zahlen vorgelegt oder die Bank bzw. das Autohaus haben wohl wissend, dass die Nummer in die Hose geht, dem Bruder eingeredet, er kann sich die Karre auch leisten.

ich kenne mindestens zwei Möchtegernunternehmer, die sich mit so was derart übernommen haben, dass sie die Bude nachher zumachen konnten.

lg, Anna

Dolores12345 
Fragesteller
 17.04.2024, 22:20

Der Wagen kostet 60.000€ nicht 600.000€ . Und ja das mit den Steuerberater finde ich unmöglich . Wir sprechen hier von 600€ jeden Monat , die an das Finanzamt gehen .

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Peppie85  18.04.2024, 04:38
@Dolores12345

oha ... hast vollkommen recht sorry! aber die Sache mit dem Steuerberater bleibt trotzdem aktuell. wenn du nämlich rechnest, dass du wenn du das fahrzeug von deinem einkommen finanzierst, fährst du trotzdem nicht wirklich besser damit

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Wenn er Fahrtenbuch führt, versteuert er nur die Privatfahrten. Wenn er das Auto wirklich zum großen Teil beruflich nutzt, ist das eine echte Option. Mache ich auch seit 2009 so.

Firmen bekommen bessere Preise deswegen ist das umstellen nicht möglich und wenn das Autohaus Ratenkauf ablehnt kann er nichts machen zudem wäre er dann auch bei über 1000€ wenn es ein teures Auto ist musst eben viel zahlen

Dolores12345 
Fragesteller
 17.04.2024, 01:02

Aber dann wäre es zumindestens seiner . Das sind ja alles nicht so tolle Aussichten .😞 Aber vielen Dank für eure antworten

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