Kann man ungestört Atheist sein in den arabischen Ländern?

8 Antworten

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Die Behauptung "Es gibt keinen Gott" ist Blashpemie und kann Konsequenzen mit sich bringen. Entweder durch gesellschaftliche Ächtung oder sogar durch Gesetze:

... die Veröffentlichung von atheistischen oder humanistischen Schriften verboten oder durch „Blasphemie“-Gesetze stark eingeschränkt

In manchen islamischen Ländern muss ein Atheist lügen, um zB einen Personalausweis zu bekommen:

In vielen Ländern, darunter Malaysia, seien die Bürger außerdem gezwungen, sich als Mitglied einer Religionsgemeinschaft zu registrieren. Akzeptiert seien dabei nur wenige Religionen – neben der islamischen noch die christliche und die jüdische. Dies würde Atheisten, Nicht-Religiöse oder Mitglieder anderer Religionen dazu zwingen, zu lügen, um beispielsweise einen Personalausweis zu erhalten.

War man vorher Muslim (also ein Apostat), dann ist man in einigen Ländern sogar mit der Todesstrafe bedroht:

Derzeit sind in Afghanistan, Iran, den Malediven, Mauretanien, Pakistan, Saudi-Arabien und dem Sudan Atheisten und Konvertiten von der Todesstrafe bedroht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskriminierung_von_Atheisten#Islamische_Welt

Ich denke das kommt einmal darauf an, welches arabische Land du meinst.

Ich denke besonders in touristisch geprägten arabischen Ländern, wird man auch als Atheist ziemlich in Ruhe gelassen (z.B. in Marokko, Ägypten oder UAE).

In anderen Ländern mit weniger Touristen wird das vielleicht schon strenger gesehen.

Aber ich würde es generell in solchen Ländern nicht an die große Glocke hängen. Einfach mit keinem darüber sprechen, dem man nicht vertraut und gut ists.

Nein, wohl eher nicht. In einigen arabischen Staaten ist es sogar strafbar, offen zu sagen, dass die menschengemachte Fantasiefigur "Gott"/"Allah" nicht existiert.

Und auch in den Ländern, wo die juristischen Folgen weniger drastisch sind, herrscht zumeist eine sehr konservative, "religiös" verätzte Gesellschaftsordnung. Es fällt auf, wenn du nie in die "Moschee" gehst, zu den "Gebets"-zeiten stehen bleibst und weiterarbeitest oder wenn du allgemein im Alltag zum Thema "Islam"/"Religion" schweigst, während deine Mitmenschen angeregt diskutieren. Und das kommt nicht gut an.

In Teilen der arabischen Welt ist ein Bekenntnis zum Atheismus ähnlich unkompliziert, wie es hierzulande im Mittelalter der Fall war.

Du darfst es nur nicht hinausposaunen, weil es in einigen Ländern durchaus strafbar ist, Atheist oder Ungläubiger zu sein.

Du solltest es keinem erzählen, evtl. würdest du als Ausländer nur des Landes verwiesen. Ich würde es nicht drauf ankommen lassen. Den Einheimischen geht es dagegen schlechter. In 12 Ländern die Todesstrafe in anderen Gefängnis. Du darfst dich auch als angeblicher Christ nicht an Ramadan in der Öffentlichkeit beim Essen erwischen lassen. In den Touristenhotels ist das meist kein Problem.