Kann man an alle Religionen glauben?

28 Antworten

Warum sollte sich am Ende nicht nur ein Weg als richtig herausstellen? Die verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen unterscheiden sich in wesentliche Fragen sehr voneinander (in der Gottesvorstellung, in der Frage, wie man das Heil und die Erlösung erlangt usw.). Von daher wäre es durchaus logisch, dass maximal eine Religion bzw. Glaubensrichtung wahr ist und die anderen nicht.

Deshalb hat Jesus auch gesagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich" (Johannes 14,6).

In Bezug auf einen Vergleich zwischen Bibel und Koran finde ich die logisch aufgebaute Argumentation der folgenden Seite sehr gut und interessant, da sie die Gegensätze und Widersprüche aufzeigt: http://www.islamseite.de/

Nein geht nicht, denn jede Religion beinhaltet einen Absolutheitsanspruch.

gottesanbeterin  19.06.2016, 14:15

Nicht die Religionen haben diesen Anspruch, die Ausübenden verstehen (irrtümlich) die jeweilige Religion so, doch das ist ein Ergebnis systematischer Indoktrination.

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Wenn jemand sich nicht sicher ist, was er für richtig halten soll, darf man dann alle Tätigkeiten die man in den 3 Religionen macht miteinander verknüpfen (Die Gebete, Rituale etc.)?

Wie wäre es damit, die entsprechende Schriften zu lesen, und die enthaltenen Verheißungen selbst für sich zu testen? Was dann dem persönlichen Glauben am ehesten entspricht und worin man die meiste Bestätigung des eigenen Glaubens findet, ist zumindest für einen persönlich die beste Wahl.

Beziehungsweise an alles glauben?

Das dürfte schwierig werden, da sie zum Teil einander widersprechen und zudem den jeweils anderen absprechen die richtige Religion zu sein. Man kann es trotzdem versuchen, aber konsequent sein ist dann was anderes. Das wäre in etwa so, wie (um eine Redewendung zu gebrauchen, die ich mal gehört habe) ein Haus in Zion und ein Ferienhaus in Babylon zu haben, was keine grandiose Idee ist.

Es kann doch nicht sein, dass nur eine Religion im Endeffekt sich als richtig herausstellt.

Es kann schon sein, aber bevor man nicht die Perspektive des ewigen Daseins erreicht, kann man sich nicht sicher sein, welche die richtige ist.

Aber es soll nicht vom Monotheismus abweichen, man kann ja daran glauben dass der Gott in den Religionen derselbe ist.

Bedenkt man, dass JHWH, Gott, Allah der Gott Abrahams ist, ist da auch was dran, aber es gibt auch diverse Unterschiede.

Das wird ideologisch bzw. theologisch gar nicht möglich sein.

Die Juden haben Propheten, die zehn Gebote, die religiösen Regeln (Halacha) und hoffen auf das erscheinen des Erlösers.

Die Christen haben bereits den Erlöser und viele Christen sehen die Speisegebote als aufgehoben an. Außerdem gibt es für sie den dreifaltigen Gott.

Die Muslime lehnen die Göttlichkeit Jesu ab, sehen Mohammed als letzten Propheten (manche warten auf dem Imam Mahdi) und stehen damit im Widerspruch zu großen Teilen des Christentums.

Ist Gott also dreifaltig oder nicht? Jesus Gottes Sohn oder nicht? Mohammed der letzte Prophet oder nicht? Kommt noch ein Erlöser, oder nicht?

Wenn man daran glaubt, dass Gott in die Herzen der Menschen schauen kann, dann nutzt dir die Befolgung von Ritualen gar nichts.

Du kannst an keine dieser Lehren absolut glauben, da es immer einer anderen widersprechen würde.

Aus der Sicht einer dieser Religionen wirst du also immer ein "Ungläubiger" und damit ein Opfer der Verdammnis sein.

SomewhereInTime 
Fragesteller
 17.06.2016, 15:11

Ja, das ist irgendwie widersprüchlich. Dann muss man sich bei Widersprüchen jeweils für eine Seite entscheiden.  

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Enzylexikon  17.06.2016, 15:14
@SomewhereInTime

Was versprichst du dir denn eigentlich davon, nahezu alle Regeln zu befolgen? Willst du deine Chancen auf das Paradies maximieren?

Ich selbst bin beispielsweise Buddhist und aus meiner Sicht ist das eben die richtige Wahrheit für mich.

Das hindert mich aber nicht daran, andere Religionen zu respektieren, ohne deswegen ihren Ritualen zu folgen.

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gottesanbeterin  19.06.2016, 14:40

Wenn man die Essenz der Lehren versteht und verinnerlicht, gibt es kein Problem, denn
durch  eine Religion verehrt man lediglich auf
bestimmte Weise  Gott,  viele Götter oder/und hofft auf eine Erlösung
oder Erleuchtung.

Wenn man jedoch nur das Trennende wahrnimmt, scheint alles unvereinbar.

Wir müssen eben an unserer Wahrnehmung üben!

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Enzylexikon  19.06.2016, 14:43
@gottesanbeterin

Ich denke auch, dass es einen gemeinsamen religiösen Geist aller Religionen gibt, durch den man zu einer gemeinsamen Ethik gelangen kann.

Gerade wenn man aber eben an der äußeren Form und Dogmen haftet, anstatt sich mit dem Geist zu befassen, wird immer wieder auf Widersprüche stoßen.

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Du kannst prinzipiell machen was du willst.

Das Problem ist nur, dass jede Religion von sich behauptet die einzig richtige zu sein und dir nur dann die ultimative Belohnung verspricht, wenn du dich ihr verpflichtest, während alles andere, insbesondere die Verpflichtung einer anderen Religion gegenüber in der ultimativen Strafe endet. (*hust* Propaganda *hust*)

Von daher bringt es dich in die Hölle an alle Religionen zu glauben.

Aber da sich Gläubige ohnehin ausschließlich an die Punkte ihrer Religion halten, welche ihnen gerade am angenehmsten erscheinen und alles andere wegdiskutieren, bzw. einfach auslassen oder ausblenden, kannst du sowieso machen was du willst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen