Kann ich noch professionelle Ballerina werden?
Ich bin 11 Jahre alt & mache seit 8 Wochen Ballett. Ich bin relativ gut, und möchte Ballett gerne als Beruf machen. Nun die Frage: könnte ich noch professionelle Ballerina werden? Und wie lange tanzt man auf halber Spitze, bevor es dann in die Spitzenschuhe geht?:D LG
5 Antworten
Hi
Die einzige sichere Möglichkeit für dich zu sehen, ob du das Zeug für eine Profikarriere hast oder nicht, sind die Aufnahmeprüfungen an den staatlichen Ballettschulen und der Check UP beim Arzt, bei dem festgestellt wird, ob dein Körper überhaupt geeignet ist. Ausbildungsstätten in Deutschland sind die staatliche Ballettschule in Berlin, die John Cranko in Stuttgart, die Ballettakademie in München und die Ballettschule des Hamburg Balletts.
Unterricht an einer kleinen privaten Ballettschule oder im Verein oder als AG in der Schule reichen nicht aus. Mit 11 solltest du an 5-6 Tagen in der Woche Training bekommen.
btw: Für Träumereien bleibt kein Platz. Ein Tänzerdasein ist hart. Das Training anstrengend, die Chancen schlecht und die Bezahlung in der Regel auch mehr als mies. Wer nur auf die Bühne will und nicht für das Tanzen selbst brennt und aus Leidenschaft tanzt, hat keine Chance. Viele Tänzer müssen mit ALG II aufstocken oder zwischenzeitlich ALG II komplett beantragen, weil Engagements entweder nur schlecht bezahlt oder eben auf eine Saison begrenzt sind.
Ballett ist eine wunderschöne Sache, aber ganz ehrlich, ich möchte in diesen Zeiten keine Bühnentänzerin sein. Es ist zu unsicher und man verschwendet so irrsinnig viel Zeit mit Bewerbungen, Fahrerei und Vortanzen.
Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir deinen Berufswunsch nicht ausreden, aber du solltest die Realitäten kennen, bevor du dich dafür entscheidest.
Ich unterrichte seit vielen vielen Jahren Ballett und Modern Dance im Laienbereich und bin damit sehr glücklich. Wenn du also nicht den Körper zur Tänzerin hast oder die Aufnahmeprüfung nicht schaffst oder dich einfach umentscheidest, wäre das ein Weg dein Leben trotzdem mit Tanz zu verbringen.
Auch Tanztherapie oder Tanzmedizin wären Optionen. Hierfür brauchst du aber entsprechende Grundausbildungen/Studiengänge.
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Bevor du auf die Spitze darfst, solltest du 2-3 Jahre 2-3x pro Woche Training über je 90 Minuten genossen haben. Solange dauert es in der Regel, bis das Knorpelgewebe sich der Belastung angepasst hat.
LG TE
Wenn Du seit 8 Wochen Ballett machst, ist das noch nicht besonders lang. Für den Beruf der Tänzerin brauchst Du sehr sehr viel Talent und sehr viel Disziplin. Ob Du wirklich Talent hast, kann Dir Deine Bellettlehrerin sicher sagen oder Du machst eine Aufnahmeprüfung in einer der staatlichen Ballettschulen.
Ballerina ist kein Traumberuf, sondern ein recht harter Job. Es sieht nur alles so leicht aus, ist aber das Resultat von jahrelangem harten Taining und ohne einen für Ballett perfekten Körper gar nicht erreichbar.
Als Hobby ist Ballett doch auch sehr schön.
Für eine Profikarriere ist es leider zu spät für dich
Bevor du mit Spitzentanz beginnen kannst, musst du erst einmal die Grundlagen erlernen und Muskeln aufbauen
Das ist doch Krank, wenn man Kinder mit unter 10 Jahren zu einer Ballerina "Ausbilden" möchte.
was haben die Eltern damit zu tun? Meine Tochter hat sich Ballett im Alter von 4 Jahren "erbockt". Mit 6 wechselte sie in den Turnsport. Obwohl wir als Eltern Bedanken hatten. Aber sie hat sich entschieden, viele Jahre lang Leistungssport zu betreiben. Kein Kind kann man zu einem Spitzensport zwingen, wenn die Motivation nicht vom Kind ausgeht
Völlig richtig! Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Auch ich hatte den Besuch einer Ballettschule schon mit fünf "ertrotzt" und mit 9 durchgesetzt, die Ballettakademie der Wiener Staatsoper besuchen zu dürfen. Meine Eltern waren davon gar nicht begeistert und mussten erst langsam lernen, dass ich nicht aufzuhalten war. Ballett ist Spitzensport und muss in früher Kindheit begonnen werden. Ich habe es übrigens nie bereut und hatte auch nie das Gefühl, meine Kindheit "geopfert" zu haben. Was kann es Schöneres geben, als das tun zu dürfen, was man am liebsten tut? Wer fürs Tanzen wirklich brennt und sich schon früh "mit dem Bühnenvirus infiziert", ist kein unglückliches, gequältes Kind, sondern erlebt eine Bereicherung, die - zugegeben - für Außenstehende nur schwer nachvollziehbar sein mag. Trotzdem ist es gut und richtig so. Besonders Deinen letzten Satz kann ich nicht dick genug unterstreichen. Kein Kind wird zum Künstler oder Spitzensportler, wenn es das nicht selbst will!
Leider verstehen das viele Leute nicht. Ich wurde sehr oft angefeindet, was ich meinem Kind zumute. Aber es war der Wunsch meiner Tochter und nicht meiner. Wir haben sie nur dabei unterstützt und haben sie zu den deutschlandwriten Wettkämpfen begleitet. Wir haben es auch ohne "murren" akzeptiert, als sie nach schwerer Verletzung im den Sport im Teenageralter aufgegeben hat
Es soll ja in jedem Job Spätzünder geben. Die meisten Ballettänzerinnen fangen noch viel früher an. Die Konkurrenz ist gnadenlos. Für ein Provinztheater mag es immer reichen, aber ob man so spät noch an die Weltspitze kommt, fraglich.
Mach mal eine Google-Bilder Suche nach "Ballerina Füße"
Bis du dir sicher dass du das beruflich machen möchtest?
Da machst du deinen Körper kaputt damit, würde sowas maximal hobbymäßig machen :/
Wie immer, eine perfekte Antwort!
Frohe Weihnachten, TamraElara!