Kann der Kindesvater verbieten wegzuziehen?
Hallo
Mein Exfreund und ich sind schon lange nicht mehr zusammen. Wir sind nach unserer Trennung auch Freunde geblieben. Er sieht sein Sohn fast jedes Wochenende. Und sonst war alles gut zwischen uns bis jetzt.
Ich hatte ihn erzählt das ich vorhabe bei meiner Mutter endlich auszuziehen. Denn ich habe ja jetzt auch meine Ausbildung fertig und ich habe schon einige Angebote bekommen aber nicht in seiner Stadt sondern in einer anderen.Beide Städte liegen ca. 20 km auseinander.
Er fand es nicht sonderlich schön weil so unsere Distanz so noch größer wird. Aber kann jetzt auch nichts dafür das ich nichts in seiner Stadt gefunden habe.
Oder findet ihr eine Entfernung von 20 km zu viel? Ich habe ihn bereits angeboten ihn zu bringen, obwohl ich auch kein Auto habe. Aber er gibt mir keine Zustimmung für den Umzug.
Hast du das alleinige Sorgerecht ?
Nein wir haben das gemeinsame Sorgerecht.
12 Antworten
Meiner Meinung nach sind 20 km nichts.
Theoretisch dürftest Du ja dann nicht mal innerhalb einer Stadt umziehen. Köln zum Beispiel hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 28 km.
20 Km ist wirklich nicht viel. Da würde ich noch nicht einmal drüber reden.
Du musst das Kind durchbringen und benötigst dafür auch einen Job. Wenn Du diesen nur in der Nachbarstadt findest, dann ist eher zu begrüßen, dass Du diesen Umzug auf Dich nimmst.
Du machst meiner Meinung nach den Fehler, dass Du dich unter ihn stellst. Du brauchst den Job zum Leben und stehst nicht unter deinem Ex. Wenn er das Kind sehen möchte, dann muss er das Kind auch abholen, nicht Du musst es zu ihm bringen. Du trägst keine Schuld ihm gegenüber, wenn Du in die Nachbarstadt ziehst. Solche Gedanken solltest Du nicht haben, denn das ist der falsch Ansatz. Er kann Dir den Umzug nicht verbieten und Du bist ihm nichts schuldig. So einfach ist das.
Aber er gibt mir keine Zustimmung für den Umzug.
Die wirst Du auch nicht benötigen, da Dein Umzug beruflich bedingt ist, da kann er Dir nichts verweigern.
Hinzu kommt .... 20 Kilometer sind jetzt keine allzu große Distanz.
Ja, man braucht seine Zustimmung auch nicht zum Umziehen.
Soweit ich das bei deiner Antwort auf eine Nachfrage gelesen habe, habt ihr das gemeinsame Sorgerecht. Dementsprechend werdet ihr auch beide ein gemeinsames Aufenthaltsbestimmungsrecht haben, sodass keiner alleine über den Aufenthaltsort des Kindes entscheiden kann. Ja, er kann dir dann die Zustimmung zum Umzug in eine andere Stadt verweigern.
Wenn ihr euch nicht einig werden könnt, muss gegebenenfalls das Familiengericht eingeschaltet werden, dass dann über das Aufenthaltsbestimmungsrecht entscheidet.
Siehe beispielsweise auch:
https://www.kanzlei-landucci.de/ratgeber/sorgerecht/gemeinsame-sorgerecht-umzug-andere-stadt/
Das gemeinsame Sorgerecht verpflichtet beide Elternteile dazu, einen etwaigen Umzug in eine andere Stadt mit dem jeweils anderen Elternteil zu besprechen. Alleine kann keiner der Elternteile darüber entscheiden, wo der Aufenthaltsort des Kindes sein soll. Glaubt der zurückbleibende Elternteil, dass seine Beziehung zum Kind durch den Wohnortwechsel Schaden nimmt, weil Besuche nur noch selten möglich sind, dann kann er seine Zustimmung zum Umzug in eine andere Stadt verweigern.
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Können sich die Eltern nicht auf einen Aufenthaltsort für ihr Kind einigen und verweigert einer der Elternteile die Zustimmung zum Umzug in eine neue Stadt, dann wird in der Regel das Familiengericht eingeschaltet. Dort streiten die Eltern sich um das Aufenthaltsbestimmungsrecht für ihr Kind.
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Meine Empfehlung: Redet noch einmal miteinander. 20 km ist jetzt wirklich nicht allzu viel. Insbesondere in der heutigen Zeit. Ein Großteil der Deutschen hat einen längeren Weg zur Arbeit als 20 km.