Kann das Pferd nicht mehr richtig führen?

6 Antworten

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1) Eine Beschreibung wäre zu umständlich . Sieh dir das in entsprechender Fachliteratur an.

2) Ich würde in so einem Fall nicht mit Führkette die Deffizitte zu kompensieren versuchen. Mit Knotenhalfter habe ich keine Erfahrung, und würde das erst recht nicht so auf eigene Faust ausprobieren.

3) Ich würde die Angelegenheit mit dem Besitzer besprechen, und wenn nötig einen Trainer zu Hilfe nehmen. Scheint beides nicht hilfreich, solltest du schlicht und einfach diese Pflegebeteiligung aufgeben, um mir wo anders etwas passenderes zu suchen. Vertrauen zum Pferd kann man nur gewinnen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

NadineBluehower 
Fragesteller
 31.07.2023, 13:39

Hey, also mit dieser PB komme ich nicht wirklich zurecht, mit meiner anderen PB (von der gleichen Besi) aber schon, aber ich glaube nicht, dass diese erfreut wäre, wenn ich ihr jetzt - nach 5 Monaten - sage, das ich mich nur noch um einen von beiden kümmern möchte…

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Urlewas  31.07.2023, 13:54
@NadineBluehower

Ob die „erfreut“ darüber ist, sollte dir ziemlich egal sein. Wenn ein Unfall passiert, weil du dem Tier nicht mehr Herr wirst, würde sie noch weniger erfreut sein.

Sicher, solche eine Aussage ist nicht erfreulich fur sie, und vielleicht auch etwas peinlich für dich - aber unterm Strich besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Ein paar Tips aus dem Internet werden dein Problem jedenfalls nicht lösen.

Und falls es dir hilft: ging mir kürzlich ähnlich. Ein relativ neues Schulpferd; Ich durfte es so ziemlich zuerst reiten. War etwas übergewichtig, das Tier. Klappte einigermaßen, war ziemlich flott, aber ok. Einige Monate später hatte es ein paar Kilo Weniger, und seinen Übermut entdeckt. Da teilte ich dem Reitlehrer mit, dass ich mich auf dieses Pferd nicht mehr drauf traue. Doof, oder? Mir egal. Meine Knochen sind mir wichtiger. Und der anfängliche Unwille des Reitlehrers darüber ist auch inzwischen vergessen.

Grenzen sind wichtig . Die eigenen zu kennen und zu akzeptieren, ebenso, wie anderen gegenüber abzustecken. Wenn DAS fur dich ein Problem darstellt, braucht man sich auch nicht zu wundern, dass das Pferd deine Grenzen nicht akzeptiert.
Also übe mal mit deinen Artgenossen, und die Sxhwierigkeiten mit solch einem Pferd erledigen sich dann womöglich auch mit der Zeit von alleine. Denn ein Duckmäuser hat nicht die Ausstrahlung, auf die ein dominantes Pferd reagiert.

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NadineBluehower 
Fragesteller
 31.07.2023, 13:58
@Urlewas

Also zuerst mal, ich sollte es wirklich ansprechen. 2. Habe ich das Gefühl mit Pferden besser zu können als mit Menschen, wird mir auch oft von meiner RL gesagt, mit meiner anderen PB (der ist ein sensibelchen) komme ich auch wunderbar klar, nur mit ihm eben nicht….

Wie hast du das damals deinem RL gesagt?

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Urlewas  31.07.2023, 14:37
@NadineBluehower

Geht mir genauso 😉

Vermutlich sind Tiere in unserer Gesellschaft grade deswegen so beliebt, weil du und ich nicht die einzigen sind, denen es so geht. Aber ich kann dir auch versichern: in dem Moment, wo Menschen wie du und ich das Tier dazu „mißbrauchen“ möchten, unser Image aufzupolieren, ist die Verbindung geschädigt…Fängt im Kleinen schon damit an, dass das Reiten nur dann richtig gut klappt, wenn keiner zusieht. Vor allem keiner, den man ganz gerne beeindrucken würde… 😝

Nun, das war jetzt schon der zweite Fall. Deswegen hole ich jetzt etwas weiter aus:

Nach krankheitsbedingten Pause wollte ich wieder reiten. Unsere Reitschule ist aber ziemlich überlastet. So heiß es: „Hmmm, wir haben grade keinen Platz auf einem geeigneten Pferd für dich“. (Ich bin ziemlich Kleincomputer Wuchs). Ich sah, dass es ein neues, kleines Pferd da war. Auf dieses setzte man aber keine ü 40er , weil es öfter seine Reiter „verlor“. Ich schaute zu und sagte: „Probiere ich, da fällt man ja nicht tief 😉“. Gesagt, getan - klappte. Kein Problem für mich. Also schien es ja so, dass ich für schwierigere Pferde geeignet sei. So ähnlich dann mit auch anderen Pferden. Doch dann kam ein neues Pferd. Ich sah, wie es sich benahm. Und proaktiv sagte ich dann so nebenbei mal zum Reitlehrer, während ich auf den Plan schaute: „Sollte ich eines Tages auf diesem Pferd eingeteilt sein, drehe ich mich auf dem Absatz rum und gehe heim.“ Überrascht meinte er „Was? Du? Warum das denn? Da reiten nachmittags die Anfänger drauf, die haben den gern!“ Meine Antwort: „Schön für die - ICH setze mich da trotzdem nicht drauf“.
(Er wusste ja selber, dass da sPferd in der Fortgeschrittenen- Gruppe nicht immer so brav war, wie wenn es in der Abteilung hinter den anderen her lief.
Thema erledigt. Mit diesem Pferd.

Später kam oben erwähntes Pferdchen aus verwahrlosten Verhältnissen. Ich sah, wie es longiert und von jungen „Hobby - Bereiterinnen“ aufgebaut wurde. Als es dann so weit war, dass man es im Schulbetrieb einsetzten wollte, wurde zuerst an mich gedacht. Das Pferd war mir sympathisch, und ich setzte mich gern drauf, gewappnet durch die Warnungen derer, die es bisher ritten. Es war eben „flott“. Mit flott komme ich klar. Doch mit der Zeit, als die Kraft des Pferdchens mehr wurde, sein Gewicht reduziert worden war, begann es übermütig zu werden. Un dann sah ich, wie jemand anders runter flog. Normalerweise kein Problem - von den anderen Pferden , die ich reite, fliegt auch schon mal jemand…ABER: ich hatte gesehen WIE sich der Übermut des Pferdes entladen hatte und sagte deutlich: „Zu Beginn war er ja nur flott (wenn auch seeehr flott!), damit hatte ich zwar kein Problem. Aber wenn ich nun sehe, wie er beim Losbuckeln den Rücken wölbt: da bin ich mir nicht sicher, dass ich das sitzen kann. Da möchte ich mich vorerst nicht mehr drauf setzen. Das verstehst du doch wohl, oder?“. Er nickte verkniffen. Die andere Reitlehrerin startete noch einen Überredungsversuch, von wegen „Die … kann ja auch nicht so gut reiten, und er hatte nur gescheut, er ist doch nicht böse“ und so. Ich antworte: „Ob die … oder sonst wer runter fällt, ist mir egal. Und ja, jedes Pferd scheut mal. Aber ich sehe, WIE er sich da bewegt hat, traue ich mir das nicht zu.“. Fertig. Thema erledigt.
Schlimmstenfalls mß dann mal eine Reitstunde für mich ausfallen, wenvon den anderen Pferden eins krank ist oder so, weil ich dann zu wenig flexibel sind. Aber ok - das nehme ich inkauf.
Jedenfalls mache ich mich nicht zum Deppen. Ich kenne meine Grenzen und stehe dazu. So habe ich nichts an Respekt verloren - im Gegenteil! Und das dadurch gewonnene Selbstbewusstsein hilft mir merklich, mich weiterzuentwickeln, sowohl im Sattel, am Boden, und natürlich auch bei den andern Menschen.

Axh, und noch was: ich habe inzwischen festgestellt, dass es eine bestimmte Art schwierige Pferde gibt, mit denen ich oft erstaunlich gut zurecht komme, und das sind genau wie dein Fall Sensibelchen. Mit „Büffeln“ dagegen kann ich es nicht so. Auch eine Grenez, die ich akzeptiere.

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Urlewas  31.07.2023, 15:06
@NadineBluehower

Was dir aber vielleicht mehr hilft als „meine Geschichten“, was i h in deinem Fall so in etwa sagen würde: „Du, hör mal, wir müssen reden. Ich kümmere mich ja nun seit 5 Monaten um deine beiden Lieblinge. Nun muß i h sagen, mit …(Sensibelchen) klappt es ja super,Mund wir wachsen immer mehr zusammen. Hab es richtig lieb gewonnen. Allerdings muß ich auch sagen, dass es mit … (das andere Pferd) eigentlich nicht wirklich harmoniert, und es wird eher schlechter als besser. So macht das nicht wirklich Spaß, und fürs Pferd ist das ja nicht gut, wenn der Umgang immer so ein Kampf ist. Daher möchte ich meine Fürsorge künftig auf … (Sensibelchen) beschränken. Und nein, ich möchte es , zumindest vorerst, nicht weiter versuchen. Ich versuche es ja schon seit einigen Monaten, und befinde mich mit diesem Tier in einer Sackgasse. Es ist ja schließlich mein Hobby, und soll Spaß machen, Entspannung bringen. Und das ist definitiv nur im Umgang mit dem Sensiblen der Fall. Das andere Pferd und ich stressen uns nur gegenseitig. Das möchte ich nicht.“

Bei meiner Reitbeteiligung ist es übrigens ähnlich. Eigentlich sollte ich ein anderes Pferd reiten. (Die haben 3). Aber mit dem Sensibelchen, mit dem eigentlich „keiner zurecht kommt“, hat es auf Anhieb „gefunkt“, und ist nun „meins“. Das brave Pferd, für das man mich ürsprünglich die Reitbeteiligung gesucht hatte, begrüßt mich dagegen mit angelegten Ohren, mit dem Tier gebe ich mich überhaupt nicht ab. Pferde suchen si h in gewisser Weise manchmal auch ihre Leute aus 😉

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NadineBluehower 
Fragesteller
 31.07.2023, 15:20
@Urlewas

Ich werde es mal versuchen, sehe die Besi aber erst am Samstag wieder weil die Im Urlaub ist :) Danke dir :)

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Hört sich für mich einfach nach zu viel angestauter Energie an. Auch im OS bewegen sich die Pferde nicht so wahnsinnig viel - zumindest nicht so, dass sie ausreichend beschäftigt wären um ausgeglichen zu sein.

Wenn ich beim putzen schon merke dass mein Pferd „schlecht“ drauf ist, schaue ich dass ich ihm baldmöglichst (kontrolliert) die Möglichkeit bieten kann sich auszutoben. Natürlich erst nach einer ausreichenden Aufwärmphase. Richtige Arbeit beginnt dann erst im Anschluss. Alles andere führt erfahrungsgemäß nur zu Frust auf beiden Seiten.

Und ja - natürlich gibt es immer Regeln. Meine wissen zB dass sie auf Kommando an der Longe oder auch im Freilauf gerne bocken dürfen, jedoch reißen sie sich weder los noch werden unkontrolliert. Sobald das Kommando stopp kommt ist auch wieder Schluss. Das kann man gut antrainieren - natürlich aber nicht übers Internet. Daher: ruhig mal einen guten Bodenarbeitstrainer dazuholen und sich mal ein Feedback geben lassen.

NadineBluehower 
Fragesteller
 30.07.2023, 20:07

Gestern hatte eine der Reitbeteiligungen „Dienst“ welche die Pferde meistens überarbeitet, daher habe ich ihn erstmal am Strick gründlich aufgewärmt wobei ich gemerkt habe, dass er sich eigentlich beruhigt hatte und erst als es dann ans richtige arbeiten ging, wurde er unkontrolliert. Danach habe ich ihn dann austoben lassen und wollte ihn dann nach oben führen, und dann war er halt plötzlich schon fast weg….

Meist ist die Besitzerin dabei, die mir immer helfen könnte nur heute eben nicht, weil sie im Urlaub ist…

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Wie ist es denn sonst? Für mich liest sich das, als hättest du beide PBs schon länger und dass bisher alles gut war (nehme ich jedenfalls an).

Es kann sein, dass das Pferd einfach einen schlechten Tag hatte (ja, das gibt es auch bei Hüs) und ganz deutlich nein gesagt hat.

Ist es so? Wie ist er denn sonst? Wie wird er gehalten? Wie ist die Herde (falls er in einer solchen steht)?

NadineBluehower 
Fragesteller
 30.07.2023, 19:48

Meist ist er ein richtig braves ,perfektes Pferd - meistens manchmal macht er aber auch gar nicht mit, sobald der Kappzaum zum longieren drauf kommt, bleibt er aber manchmal auch stehen oder rennt einfach drauf los.

Er steht im Offenstall, Selbstversorger, nur mit meiner anderen PB zusammen, aber links und rechts noch Kontakt zu anderen Pferden.

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liest sich, als wenn das pferd sehr schmerzen in den füssen hatte.

beim spanischen gruss werden die hufe extremst belastet. wenn ich pferd gewesen wäre, hätte ich mich auch losgerissen und wäre weggelaufen.

der spanische gruss ist eine gleichgewichtsübung und gehört in der zirkusarbeit zu den fortgeschrittenen lektionen. die pferde müssen über etwa 2 - 3 jahre durch gezielte übungen dafür trainiert werden, damit bänder und sehnen das schadlos mitmachen.

ich würde sagen, spanischer gruss ist noch ein paar nummern zu gross für euch. gerade bei einem pferd, das wegen eines leidens gerade nicht gut zu fuss ist.

gegen strahlfäule hilft die abstellung der ursache. vorwiegend bessere haltungshygiene, so dass anaerobe bakterien keine chance haben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
NadineBluehower 
Fragesteller
 30.07.2023, 20:10

Hättest du Ideen, was ich sonst noch mit ihm machen könnte, meine Vorgänger (hört sich scheiße an) hat mit ihm schon Anfänge gemacht, dachte dass er vlt schon so weit wäre deswegen habe ich es mit in die Arbeit genommen, lasse es vlt mal die mächstee Zeit raus.

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pony  30.07.2023, 20:49
@NadineBluehower

Video- & Fotogalerie – freiheitsdressur

1, 3 und 4.

du brauchst 2 bodenarbeitsgerten von 1,40m länge, ein gutsitzendes lederhalfter oder ein vom fachmann angepasstes knotenhalfter, ein 6m bodenarbeitsseil.

ohne ausrüstung am pferdekopf arbeitet man erst, wenn die lektionen hundertpro sitzen.

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NadineBluehower 
Fragesteller
 31.07.2023, 13:41
@pony

Danke, reichen auch normale Dressur Gerten oder müssen es extra Bodenarbeits Gerten sein? Davon haben die nämlich nur eine…

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NadineBluehower 
Fragesteller
 31.07.2023, 13:46
@pony

Ich dachte auch noch dran vlt das Fahren vom Boden aus - zu mal es die Besi erlaubt- ins Trainig einzubauen, was hältst du davon?

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pony  31.07.2023, 20:05
@NadineBluehower

deine gerten sind zu kurz. sie müssen 1,40m lang sein. mindestens. besser wäre noch länger.

und du wirst lachen...

für das fahren vom boden brauchst du ebenjene 2 bodenarbeitsgerten und du benötigst unbedingt einen fahrzaum und eine stangentrense. und einen fahr- oder rückekurs. dadurch, dass die zügel durch die gurtringe laufen, hast du extreme hebel du kannst dem pferd den unterkiefer brechen oder ihm mit dem aufgestellten gebiss ein loch in den gaumen bohren, ohne dass du überhaupt viel gemacht oder nennenswert gewicht in der hand hast. du brauchst ausserdem ein zuggeschirr und fahrleinen.

und vor allem brauchst du ein pferd, dass zu 1.000% nicht tritt. man läuft sehr dicht hinterher...

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Führkette ist nicht die Lösung des Problems - die Lösung bedeutet mit der Besitzerin reden und Unterricht nehmen.

Wenn die (wie in den Kommentaren entdeckt) gerade im Urlaub ist, Tag abhaken und wenn du das nächste Mal merkst, das Pferd ist schon schlecht drauf, dann überdenkt man eben sein Programm.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Huforthopädin DIFHO
NadineBluehower 
Fragesteller
 31.07.2023, 15:27

Die Führkette wäre wenn eh nur so vorübergehende Lösung bis die Besi da ist, da ich ihm auch am Donnerstag wieder diese Pads reinmachen müsste und das nunmal gerne überleben möchte, dass ihn jemand damit unter Kontrolle hält während ich es ihm hinten reinmachen, fühle Mich aber auch bei sowas immer richtig mies :/

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Punkgirl512  31.07.2023, 15:34
@NadineBluehower

Pferd beidseitig anbinden sollte schonmal helfen. Am Stall wirst du wohl auch kaum völlig alleine sein.

Wie tiefgehend ist die Strahlfäule denn, dass das so extrem schmerzt? Grenzt dann ja schon an Hufkrebs...

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NadineBluehower 
Fragesteller
 31.07.2023, 15:40
@Punkgirl512

Habe das Pferd schon beidseitig angebunden, meist ist mit mir die Besi noch am Stall gestern nur mit meinem Vater, das sind so ehemals Kartoffelacker wo jetzt für Pferde vermietet werden, da hat fast jeder Pferde Besitzer seinen eigenen.

Eigentlich nicht so tief soweit ich weiß, kenne mich aber damit auch nicht so aus.

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Punkgirl512  31.07.2023, 15:47
@NadineBluehower

Im Worst Case kommt die Besitzerin doch Samstag wieder - wenn das zu gefährlich ist, dann wird das halt nicht versorgt. Samstag ist sie ja wieder selbst da. Dann redest du mit ihr ja hoffentlich sowieso - siehe Kommentare von Urlewas.

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