Jugendliche gehen seltener in die Kirche gehen als alte Leute?
Warum denkt ihr wird Religion bzw. der Kirchengang bei Jugendlichen immer unbeliebter ?
Ich sehe sonntags in der Kirche kaum Besucher unter 20 ...
10 Antworten
Weil man den Jugendlichen von heute nur noch schwer irgendwelche Märchen vom "lieben Gott" einflüstern kann. Sie wachsen in einer vielseitigen, stark technisch geprägten Welt auf, in der es leichter als je zuvor ist, Informationen zu erlangen und zu lernen.
In dieser Gesellschaft interessieren sich junge Menschen nicht mehr für frommes "Beten" und "Halleluja"-Gesänge. Und das ist auch gut so.
Die Volkskirchen haben es versäumt, den Kindern und Jugendlichen attraktive Angebote zu machen und bekommen dafür die Quittung.
Bei uns ist es genau umgekehrt.
Seit corona hat sich unsere Kirche an Mitgliedern rund verdoppelt. Fast alles junge Familien. Wenn ich richtig zähle, sind allein von 400 Gottesdienstbesuchern allein 100 davon Kinder.
Da gibts verschiedene Gründe: weniger Kinder werden getauft, das heißt viele Jugendliche haben gar keine Berührungspunkte mehr mit der Kirche insgesamt.
Es glauben immer weniger Menschen an Gott.
Die Art der Gottesdienste. Im Freikirchlichen Bereich kenne ich einige Gemeinden, wo sehr viele junge Menschen sind. Da ist dann manchmal der Nachteil, dass sie so auf Jüngere ausgelegt sind, dass die anderen Generationen kaum vorkommen.
Die freien Gemeinden platzen nicht überall aus allen Nähten…schön wäre es.
Mir geht’s in meiner Antwort nicht um die weltweite Christenheit, sondern um Deutschland.
Die freien Gemeinden platzen nicht überall aus allen Nähten…schön wäre es.
Bei uns hier im Südwesten ist es aber so. Tut mir schrecklich leid, aber das ist die Wahrheit. Gestern kamen Leute zu spät und fanden keinen Platz mehr. Obwohl wir rund 400 Stühle stellen, rund 100 mehr als vor Corona. Und das nicht nur bei uns, sondern bei den anderen Freikirchen ebenfalls.
Keine Ahnung warum dir das leid tut.
Gestern war Ostern, da ist es überall voller.
Der Südwesten ist nicht vergleichbar mit dem Rest der Republik. Ihr seid die frömmere Gegend Deutschlands. Aber auch da: natürlich ist es schön, wenn 400 Menschen zum Gottesdienst kommen. Aber auch da hinkt der Vergleich. Volkskirchen sind in Pfarreien aufgeteilt. Auch wenn viele zusammen gelegt wurden und Gottesdienste reihum passieren.
Freikirchen haben einen viel größeren Einzugsbereich. Ihr wohnt ja nicht alle in der Nähe deiner Gemeinde, oder?
Wenn du mal guckst, wie viele Menschen im gesamten Einzugsgebiet eurer Gemeinde wohnen und dann die 400 Leute damit vergleichst, ist das Prozentual auch nicht mehr so viel.
Wenn du sämtliche Katholiken deiner Stadt, die Ostern in einer der Messen waren zusammen rechnest, werden das auch locker über 400 sein. Es sei denn du wohnst in einem kleinen Ort, der traditionell evangelisch ist 🙂.
Aber ist doch schön, wenn eure Gemeinde wächst. Sind das tatsächlich Neubekehrte oder Wechsler aus anderen Kirchen?
Andere Zeiten, man hat mehr Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung als früher etc.
Denke viele haben auch mitbekommen was so bei der Kirche abgeht teilweise und sind deswegen auch eher zurückgeschreckt davon
Krass
Weiß nicht wie das in der Kirche hier aussieht mittlerweile, früher als Kind war ich da, da war der Altersdurchschnitt gefühlt 60+, aber war auch jetzt seit gut 15 Jahren in keiner Kirche mehr
Nun, ich glaube nicht, dass unsere Kirchen hier im Südwesten anders sind als woanders. Hier platzen die Freikirchen, auch die ganz neu gebauten, aus allen Nähten. Mit JUNGEN Leuten.
Warum klingst du eigentlich so defensiv? Du, ich wohne im Ruhrgebiet, habe in SH und Hessen gewohnt und kenne mich im freikirchlichen Bereich ganz gut aus. Das was ich schreibe ist keine Anklage, sondern Beobachtungen und Erfahrungen.
Ich fände es fantastische, wenn überall in Deutschland übervolle Gemeinden mit Massen an Jugendlichen hochploppen würden, aber das ist leider nicht so.
Es tut mir von Herzen leid, aber da bist du völlig falsch informiert. Die Christenheit nimmt gewaltig zu, sogar in unserem gottlosen, säkularisierten Deutschland. Es bekommt nur niemand mit, weil in Ländern, wo die Christen verfolgt werden, die Gläubigen im Untergrund agieren müssen, weil sie um ihr Leben fürchten. Logischerweise kann man diese gewaltige Zahl nicht schätzen. China ist hierfür das beste Beispiel. Ich selbst war mal auf Missionsreise nach New Delhi... da gefriert dir das Blut in den Adern, was man da sieht.
Und hier in Deutschland werden Freikirchen gar nicht gezählt, hier platzen unsere Kirchen aus allen Nähten. Aber niemand berichtet davon oder erstellt Studien. Wenn überhaupt, gibt es Schätzungen, die aber mit Sicherheit gar nicht stimmen.
Weltweit gibt es immer mehr Christen. Nicht nur wegen mehr Menschen.