Ist Weselsky ein heimlicher Lobbyist für Airlines?
Irgendwie beschleicht mich allmählich das Gefühl, dass er das Bild in der Gesellschaft verankern will, dass man sich auf die Bahn einfach überhaupt nicht verlassen kann. Und beim letzten Bahnstreik vor einigen Wochen sind ja auch Flugbuchungszahlen total in die Höhe geschnellt.
Es ist schade, wie auf diese Weise eine ökologische Verkehrswende im Ansatz erstickt wird.
2 Antworten
Er macht genau das für was er bezahlt wird er vertritt die Interessen der Lokführer und nichts anderes
Das ist nicht seine Aufgabe sich um die Beliebtheit der Bahn zu kümmern.
Er hat sich ausschließlich um die Belange der Lokführer zu kümmern.
Wenn die Vorstandschaft lieber Bonis kassiert und nichts auf die Reihe bekommt ist das nicht sein Problem
Das war ja nicht die Frage, sondern, ob er es nicht wahrscheinlich doch auch ganz gut findet, wenn die Leute sich andere Verkehrsträger suchen.
Was ich im übrigen vollkommen unakzeptabel finde, sind seine Verhandlungsabbrüche. Wem ein Angebot nicht reicht, der verhandelt weiter, bis es passt.
Was du findest ist dein Problem und ich sehe keinen Grund um des verhandelns willen zu verhandeln.
”Was du findest, ist dein Problem”, welch eine Aussage, wer wollte dem widersprechen.
Alles, was irgendwer findet, ist allein dessen Problem.
Ich bin es halt langsam leid, für Dinge in Haftung genommen zu werden, an denen ich überhaupt nichts ändern kann. Ich als Kunde muss mit der Unzuverlässigkeit der Bahn durch die Streiks leben, obwohl ich keinerlei Macht über Lokführergehälter habe. Sollen sie doch den Ticketverkauf bestreiken und trotzdem fahren, damit träfen sie die richtigen. Schon mehrfach habe ich Mietwagen genommen, obwohl ich eigentlich Bahn fahren wollte und habe sie sogar schon kostenpflichtig storniert, weil der drohende Streik dann doch nicht kam.
Also ist Deine Vermutung dass Weselsky möchte, dass es der Bahn dann irgendwann so schlecht geht weil keiner mehr mit ihr fährt, damit sie Lokführer entlassen muss? Wäre das nicht eine "etwas" absurde Konstruktion?
Habe ich genannt. Aber wenn du andere Meinungen nicht akzeptierst mühe ich mich nicht weiter ab.
Dann widerhole ich eben. Ich persönlich halte Weselsky weder für einen Lobbyisten der Airlines noch glaube ich, dass er am wirtschaftlichen Niedergang des Arbeitgebers der Arbeitnehmer interessiert ist, die er vertritt.
Ok, und ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich nicht akzeptiere, dass du diese Meinung vertrittst.
Wir alle blicken Weselsky nicht hinter die Stirn in seinen erratischen Kopf, wissen also nicht, was er denkt. Ehrlich gesagt wünschte ich mir sehr, es wäre genauso wie die Meinung, die du vertrittst.
Denn ein irrlichternder Bahn-Gewerkschafter, der mit seinen Maßnahmen die Fahrgäste und nicht die meist autofahrenden und fliegenden Vorstände trifft, der zunehmend das gesellschaftliche Klima gegen die Bahn aufbringt und, willentlich oder unwillentlich dafür sorgt, dass sich Leute eher auf andere Transportmöglichkeiten verlassen, macht mir Angst.
Natürlich ist es so, wie du früher schriebst, dass er für die Zufriedenheit der Bahnkunden nicht zuständig ist. Und es ist leider zu befürchten, dass sein Wissen darum, dass andere dafür zuständig sind, dazu führt, dass sie ihm ziemlich egal ist. Wer weiß, vielleicht weiß er gar nicht um den Zusammenhang von Zuverlässigkeit und Kundenzufriedenheit.
Die fiktive Situation mal angenommen, ich würde ihn treffen, und ihn fragen: Herr Weselsky, ich plane im April eine Urlaubsreise und im Mai und Juni mehrere Dienstreisen, würden Sie an meiner Stelle Bahntickets buchen, oder doch eher Mietwagen?
Dann dürfte er vermutlich antworten: Unsere für diese Monate geplanten Streiktermine werde ich Ihnen sicher nicht verraten und wenn Sie nicht irgendwo stranden wollen, dürfte Ihnen klar sein, welche der von Ihnen genannten Möglichkeiten für Sie die sinnvollere ist.
Nein, er ist kein Lobbyist der Airlines, sondern nach wie vor Arbeitnehmervertreter. Deine Vermutung, dass er heimlich von Airlines bezahlt wird um deren Agenda zu verfolgen, ist weit hergeholt.
Aber die zunehmende Wahrnehmung in der Bevölkerung, dass auf die Bahn kein Verlass ist und man sie, wenn irgend möglich, besser meidet, ist doch wahrscheinlich schon sein Kalkül.
Das ist ja was völlig anderes als der Vorwurf, er sei Lobbyist der Airlines.
Dass sich in der Bevölkerung das Bild verfestigt, dass man sich auf die Bahn einfach nicht verlassen kann und sich besser andere Verkehrsträger suchen sollte, ist ihm aber wahrscheinlich nicht unwillkommen, oder was denkst du?