Ist stolz etwas gutes oder nicht?

9 Antworten

Wenn es nur um ein positives Selbstempfinden geht, dann ist er etwas Gutes. Man kann stolz auf geleistete Arbeit sein, oder darauf, dass man einem anderen Menschen in einer Notlage beigestanden und ihm geholfen hat.

Stolz wird in dem Moment gefährlich, indem er einen dazu verleitet, überheblich zu werden und sich selbst als etwas Besseres wahrzunehmen. Stolz sollte meiner Meinung nach immer mit einem gesunden Maß an Bescheidenheit verbunden sein.

Elementarer  31.07.2018, 07:59

Ich tendiere dazu, Stolz grundsätzlich als negativ zu betrachten.

Wenn zum Beispiel die Antwort lautet, "Man kann stolz auf geleistete Arbeit sein, oder darauf, dass man einem anderen Menschen in einer Notlage beigestanden hat..." dann ist zwar die Handlung (geleistete Arbeit, Beistand) positiv zu werten, aber der Stolz darauf? Das heißt nämlich weiters, dass andere, die solche Arbeit und Beistand nicht geleistet haben, (oder nicht leisten konnten, warum auch immer) nicht stolz sein können, sie also im Verhältnis zum Stolzen sich minderwertig fühlen müssen. Es gibt also in diesem Fall dann den berechtigt (?!) Stolzen und den anderen, Nichtstolzen. Das ist eine Erhöhung, eine moralische Sich-selber-Besserstellung des Stolzen über den anderen? Und ist diese moralische Erhöhung wäre dann berechtigt?

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soprahin 
Fragesteller
 01.08.2018, 13:49
@Elementarer

Bei Leistung oder anderen zu helfen muss es doch nicht unbedingt um eine Erhöhung gehen.

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Elementarer  02.08.2018, 09:32
@soprahin

Nein, nur dann wenn dies als Stolz empfunden wird. Habe ich so formuliert, meine ich.

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Hi

Ich bin selbst ein sehr stolzer Mensch und kann deshalb aus eigener Erfahrung sprechen.

Für mich wirkt es meist sehr hinderlich, weil ich die Initiative meist von anderen erwarte, dadurch vergebe ich mir manchmal Chancen. Außerdem ist dieser Stolz auch schnell verletzt, wenn Dinge nicht so laufen, wie gewünscht.

Einen schönen heißen Sommertag dir :)

Wenn du etwas gutes geleistet hast dann darfst du ruhig etwas stolz auf deine Leistung sein, aber nicht übertreiben.

Stolz an sich ist keine gute Eigenschaft.

Es kann gut sein, aber auch schlecht. Kommt immer darauf an, wie man damit umgeht.

Ich ordne es eher in die Kategorie schlecht, auch wenn Stolz eine positive Emotion auslöst.

Der Stolz ist ein Sich-Selbst-Auf-Die-Schulter-Klopfen. Wir funktionieren nach einem Belohnungsprinzip. Wenn es kein Externer macht, müssen wir es halt selbst tun.

Der Stolz richtet seinen Blick in die Vergangenheit. "Was habe ich Tolles bewirkt." Das lenkt von der Zukunft ab. Er verführt dazu, sich darauf auszuruhen. Er verführt zum Vergleich, dazu, sich von anderen abzugrenzen. 

Es gibt einen Unterschied zwischen "stolz sein" und "Stolz haben". Wer seinen Stolz hat, der baut eine Mauer zwischen sich und seinem Umfeld. Wer seinen Stolz angegriffen sieht, nimmt sich oftmals selbst zu ernst.

Deswegen würde ich den Stolz dann nochmal abgrenzen von der Würde. Mit dem Stolz definiert man sich über eine Zugehörigkeit oder eine Leistung. Die Würde liegt hingegen auf jedem Menschen.

Das Gute am Stolz ist die oben erwähnte, einhergehende, positive Emotion. Das können vor allem Menschen gebrauchen, die mit sehr viel negativer Emotion geladen sind.
Der Stolz kann ein Motor sein. Man möchte stolz sein können. Man möchte das, worauf man stolz ist, erhalten.