Ist Schüchternheit angeboren oder erlernt?
7 Antworten
Erlernt. Beziehungsweise anerzogen ...
An sich haben es die Eltern in der Hand, ihr Kind selbstbewusst zu erziehen. Die wenigsten Eltern tun dies und noch weniger wissen, dass sie es können (und müssten).
Jedes Baby wird mit einer eigenen Persönlichkeit geboren - das Temperament. Also das, was den Menschen ausmacht und ihn von anderen unterscheidet. Viele - VIELE - Eltern unterdrücken diese Persönlichkeit und lassen das Kleinkind sie nicht ausleben - nicht finden. Es ist aber so superwichtig, dass Kinder sich selbst ausprobieren dürfen. Wer da brutal gestoppt wird, wird unterdrückt. So kann es passieren, dass ein Kind ständig Angst hat, zu versagen - zum Ja-Sager wird und sich nicht selbst behaupten kann. Es hat keine Ahnung, wie es in Wahrheit ist - wie seine eigene Persönlichkeit aussieht. Das ist traurig.
Man kann das nachholen später. Aber das ist umso mühsamer.
... indem sie nicht das automatisch weitergeben, was sie selbst gelernt/anerzogen bekommen haben und indem sie das Kind beobachten, wie es in welchen Situationen reagiert. Das Kind loben und in dem bestärken, was es gut kann. Dem Kind neue Dinge zeigen, ermuntern aber nie zu viel fordern. Feingefühl und ein Interesse, das Kind als Individuum ansehen zu wollen. Kinder sind keine Roboter.
Für jedes Gen sind die anderen Gene schon Umwelt.
P.S. auf Grund des Kommentars des Fragestellers:
Komplexe Eigenschaften wie Schüchternheit hängen eigentlich nie nur von einem Gen ab, sondern viele Gene leisten zu solchen Eigenschaften einen Beitrag. Ob ein vorhandenes Gen einen Beitrag leisten kann hängt aber auch davon ab ob es abgelesen werden kann. Durch Umwelteigenschaften (schon im Mutterleib) werden an die Gene Moleküle angehängt, die das Ablesen des Gens möglicherweise verhindern. Dies nennt man Epigenetik. Wird das Ablesen eines bestimmten Gens unterdrückt, können sich andere Gene besser durchsetzen. Innerhalb der Gene gibt es also eine Art Konkurrenz und damit sind die anderen Gene die Umwelt des einzelnen Gens.
P.S.2 auf Grund der weiteren Kommentare:
Ich wollte mit meiner Antwort zunächst nur darauf hinweisen, dass "angeboren" und erlernt" keine sich gegenseitig ausschließenden Begriffe sind. In der Fragestellung wird also implizit etwas vorausgesetzt, was so nicht haltbar ist. Meine, auf Grund der Nachfrage, gegebenen Erläuterungen des Satzes " Für jedes Gen sind die anderen Gene schon Umwelt." sollte nur diesen Satz erläutern. Diese sind Aussagen der Genetik. Mit Psychologie hat das erstmal nichts zu tun. Ich habe damit nicht behauptet, dass Schüchternheit angeboren wäre. Ich kenne aber auch keinen belastbaren Beleg dafür, dass Schüchternheit nur anerzogen wäre.
Psychologische Größen sind nicht so wie in der Physik rein objektiv operationalistisch festgelegt.
Es war gefragt worden ob Schüchternheit angeboren, also erblich wäre. Die zu Grunde liegende Annahme, dass Erblichkeit und Umweltbestimmtheit unabhängige Größen wären, ist Unsinn.
Erblichkeit beinhaltet Grundlagen aber keine Charaktereigenschaften wie Ängstlichkeit, Unsicherheit oder Schüchternheit. Das sind anerlernte Reaktionen auf bestimmte Reize.
Ja, schon aber es müssen wohl bestimmte Grundlagen vorhanden sein, damit außere Reize entsprechende Verhaltensweisen nach sich ziehen. Verschiedene Personen können auf die gleichen äußeren Reize unterschiedlich reagieren. Ich wollte nur darstellen, dass der Begriff "angeboren" nicht so isoliert betrachtet werden kann. Die Unabhängigkeit von Genen und Umwelt ist nicht gegeben.
In westlichen Zivilisatinoen ist Körpergröße erblich, in Enwicklungsländern nicht. P.S.: Ich bin kein Psychologe.
Die wohl sinnvoller zu beantwortende Frage wäre wohl gewesen ob bestimmte äußere Gegebenheiten Schüchternheit begünstigen. Darauf müsst man anders antworten.
Schon mal beobachtet, dass Babys keine Schüchternheit kennen? ('fremdeln' ist etwas anderes als Schüchternheit)
Hast du eigentlich nicht bemerkt, dass ich nicht behauptet habe, dass Schüchternheit angeboren wäre. Dass menschliche Eigenschaften partiell auch genetische Grundlagen haben, ist dabei etwas anderes. Ich wollte nur klamachen, dass "angeboren" und "erlernt" keine unabhängigen Größen sind. Spezielle Untersuchungen zu Schüchternheit kenne ich nicht und ich weiß noch nicht einmal, ob es für Schüchternheit diagnostische Kriterien gibt.
Mit anderen Worten: Wer nicht die "richtigen" Gene hat, hat keine Chance, selbstbewusst zu werden?
Das ist Quatsch. Jeder Mensch kann selbstbewusst werden.
Oha. Dann möchte ich denjenigen kennelernen, der Deinen Text verstanden hat.
Angeboren und erlernt sind keine unabhängigen Größen, bzw. die Begriffe entsprechen nicht der Komplexität der Realität. Die unter P.S. angegebene Erläuterung hatte ich nur auf Grund der Nachfrage angegeben.
Ich bin der eloquenten Sprache mächtig. Aber kannst Du Dich auch auf Deutsch ausdrücken? Du schwurbelst so vor Dich hin, dass keiner was mit Deinen Texten anfangen kann.
Und du bist Experte? Nenn mir mal das verantwortliche Gen?!
Totaler Schwachsinn, jeder Therapeut und Psychologe wird dir bestätigen das Schüchternheit eine antrainierte "Behinderung" ist.
Ich habe nirgends behauptet, dass es für Schüchternheit ein verantwortliches Gen gäbe.Ich wollte nur darauf hinweisen, dass "angeboren" und "erlernt" keine unabhängigen Größen sind. Nichts ist so einfach wie es aussieht.
Keine Ahnung, was Littlethought da redet.
Nein, Schüchternheit ist nicht genetisch bedingt außer in besonderen Fällen wie z.B. einer entsprechenden angeborenen psychischen Behinderung oder einem besonderen Gendefekt. Es wird erlernt.
Manche Kleinkinder sind sehr schüchtern und verstecken sich hinter Mama andere sind da offener und kontaktfreudiger.
Ich glaube es wird vererbt. Da ich auch schon immer sehr still und schüchtern war als Kind und meine kleine Nichte ist so wie ich.
Beides! Du kannst also was dagegen tun.
Du stellst ständig Fragen zum Thema Schüchtenheit......ich habe das Gefühl, dass Du alles damit entschuldigst.
(auch wenn man schüchtern ist, kann man was machen)
Wie können die Eltern ihr Kind selbstbewusst erziehen?