Ist man rechtlich dazu verpflichtet, eine invasive Art aufzuhalten?

Waldmensch70  01.03.2022, 23:41

Zu Deiner rechtlichen Frage: Von welchem Land reden wir hier? Das wäre ja wichtig zu wissen, um das beantworten zu können...

Pantoffelguy 
Fragesteller
 02.03.2022, 13:13

Deutschland.

4 Antworten

bei waschbären ist es strafbar.

bei bestimmten süsswassermuscheln und -krebsen ebenfalls. aber die werden sich auch nicht in deinem garten ansiedeln.

Da ich nicht weiss um welches Land es sich handelt (siehe meine Nachfrage) keine Antwort dazu. Aber zu folgendem Punkt:

Also ich könnte so etwas aus ethischen Überzeugungen nicht 

Und wie weit ist es um Deine ethischen Überzeugungen bestellt, wenn diese Art mit für die Ausrottung heimischer bedrohter Arten (z.B. bestimmter Vögel) verantwortlich ist, während sie sich selber ungehemmt ausbreitet und keine natürlichen Feinde hier hat?

Oder ist Deine Ethik nur "selektiv" auf Tiere bezogen die Du zufällig "süss" findest?

Das soll keine "Anmache" sein, nur ein Denkanstoss…

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
Pantoffelguy 
Fragesteller
 02.03.2022, 13:10

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass ein neobiotischer Hundeartiger (Caniformia) eine einheimische Vogelart gefährdet oder bereits ausgerottet hat.

Da sind Hauskatzen noch schlimmer, denn von denen gibt es in Deutschland viel mehr. Die jagen, auch ohne ihre Beute zu verspeisen. Deswegen sind verwilderte Hauskatzen z.B. im australischen Outback ein Problem für die endemische Tierwelt. Heimisch sind die nämlich nicht, sondern kommen ursprünglich aus Nordafrika. Wieso betrachtet man die nicht als invasive Art?
Oder uns Menschen, da wir der Grund sind, dass es invasive Arten überhaupt gibt und wir viel mehr Schaden mit unseren Abfällen und Ausstößen anrichten, als es eine invasive Tierart es jemals tun könnte.
Auch die Behauptung, dass der Waschbär der Hauptfaktor für den Rückgang der Sumpfschildkröte ist, stimmt nicht.
Die Sumpfschildkröte ist in erster Linie dadurch bedroht, dass wir Menschen den Lebensraum dieses Reptils durch unsere Infrastruktur begrenzen.
Die Menschen sind und bleiben eben Heuchler! Viele sind besessen damit, invasive Arten zu töten, da das 'bequemer' und 'einfacher' ist, als die anderen, schwierigeren Probleme in einem Ökosystem zu lösen, wie etwa Umweltverschmutzung oder den Lebensraum-Entzug. Und da ist es ganz menschlich, eher einem Waschbär einen bösen Charakter zu verleihen, als einer Soda-Dose in der Wiese oder eine Straße, die durch einen Sumpft führt.
Wie gesagt, die Tiere können nichts dafür, dass sie hier sind, dafür ist alleine der Mensch verantwortlich! Und nein, ich finde Waschbären nicht süß!
Das ist ein beliebtes Vorurteil, dass man Tierschützern gerne in die Schuhe schiebt.
Selbst wenn es eine invasive Kröte oder irgendein Insekt wäre, könnte ich dieses Tier nicht töten, denn jedes Lebewesen hat ein Recht darauf, zu leben!
Ich finde es unglaublich, dass das Recht ein Lebewesen (Mensch) dazu zwingt, ein anderes Lebewesen (beliebige invasive Art) zu beseitigen. Das kann es einfach nicht sein, sorry...

Wie gesagt, das soll keine 'Anmache' sein, nur ein Denkanstoß...
Ich könnte jetzt noch stundenlang herumphilosophieren, aber die Frage, ob das sinnvoll ist, ist eine andere...
Wenn du möchtest, kannst du dir diesen Artikel einmal durchlesen, aber ich kann dich zu nichts zwingen: 5 Fakten, die gegen die Jagd auf Waschbären sprechen (peta.de)

1
Waldmensch70  02.03.2022, 13:45
@Pantoffelguy

Da der Artikel von PETA kommt disqualifiziert er sich schon alleine deshalb. Da werde ich nicht weiter drauf eingehen. Zu viele Halbwahrheiten.

4
Pantoffelguy 
Fragesteller
 02.03.2022, 15:26
@Waldmensch70

Egal, wir könnten uns jetzt noch eine Millionen Jahre darüber streiten, bis dahin hat sich der Waschbär in Europe mindestens zu einer eigenen Unterart entwickelt. Ich hätte auch schon einen passenden Namen für die Taxonomen: "Procyon lotor europaeus".
Wusstest du eigentlich, dass der Rotfuchs in der letzten Eiszeit von Amerika nach Europe gewandert ist, indem er über den vereisten Nord-Atlantik reiste? Das ist noch gar nicht so lange her. Paläobiologen können nicht bestätigen, dass dadurch einheimische Arten verdrängt wurden.
Wusstest du, dass es vor der Menschheit niemanden brauchte, um das Ökosystem zu verwalten? Denn sonst, wärst du und ich jetzt gar nicht hier, um das zu diskutieren. Ha! Stell dir das mal vor! Milliarden von Jahren und dann kommt auf natürlichem Weg eine Art, die angibt, was natürlich und unnatürlich in der Natur ist. IN DER NATUR! xD
Spaß beiseite! - Ich denke schon, dass der Eingriff von intelligenten Spezies im Universum ein natürliches Attribut ist. (Das heißt, nicht, dass ich Leute wie dich verachte, denn ich habe jedes Lebewesen gern!)
Jedenfalls, jeder Organismus, der vor und nach dem Menschen gelebt hat/leben wird, hat es sehr, sehr gut! ^.^
Wusstest du eigentlich, dass jeder Organismus der Erde einheimisch auf der Erde ist? Denn jeder Organismus stammt von einem Aminosäure-Haufen an irgendeinem Schlot in der Tiefsee auf der ERDE!
Egal, bevor ich noch zynischer werde, hätte ich da noch so eine Jäger-Frage...
...warum schlachtet Ihr Goldschakale ab, obwohl diese auf natürlichem Weg in Deutschland angekommen sind? Ihr habt's wohl mit euren Caniformes, nicht? ^.^

1
Waldmensch70  02.03.2022, 15:30
@Waldmensch70

Zum Rest:

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass ein neobiotischer Hundeartiger (Caniformia) eine einheimische Vogelart gefährdet oder bereits ausgerottet hat.

Das ist schlicht falsch. Der Waschbär (und davon reden wir hier ja wohl) ist ein Nesträuber. Natürlich gefährdet er genauso wie andere (auch einheimische) Kleinräuber den Bestand an Vögeln.

Da gibt es genug Erfahrungen / Beobachtungen aus dem ganz realen Leben aus den betreffenden Regionen. Ich selber bin in einem Revier, wo die konsequente Jagd auf Kleinräuber (auch Waschbären) zu einer merkbaren Erholung von gefährdeten Arten geführt hat. Also erzähle mir bitte nicht, dass das nicht stimmen würde, wenn ich es mit eigenen Augen sehen kann.

Da sind Hauskatzen noch schlimmer, denn von denen gibt es in Deutschland viel mehr.

Das nennt sich "Whataboutism". Nur weil es andere (ebenfalls problematische) Arten gibt macht es den Waschbären nicht plötzlich besser.

Und ja, deshalb werden die ja auch dort von Jägern erlegt wo es zu viele davon gibt und wo sie sich in entsprechender Entfernung der Wohnhäuser in der Wildnis herumtreiben. - Das ist hier jetzt aber ja nicht das Thema.

Die Menschen sind und bleiben eben Heuchler! Viele sind besessen damit, invasive Arten zu töten, da das 'bequemer' und 'einfacher' ist, als die anderen, schwierigeren Probleme in einem Ökosystem zu lösen, wie etwa Umweltverschmutzung oder den Lebensraum-Entzug.

Nur liegen "Umweltverschmutzung" und "Größe des Lebensraumes" eben außerhalb des Einflussbereiches der Jäger, es ist weder deren Schuld noch deren Aufgabe. In sofern kannst Du Dich auch nicht bei einem Jäger beschweren,. dass er nicht "stattdessen dagegen etwas unternimmt".

Da, wo wir etwas machen können (Lebensraumverbesserung "im Kleinen", Hege der Arten etc.) machen wir Jäger in unseren Revieren immens viel, tragen dafür unser privates Geld in die Reviere um das zu finanzieren und verbringen viel Zeit damit. - Kannst Du das auch von Dir persönlich behaupten?

4
Waldmensch70  02.03.2022, 15:34
@Pantoffelguy
Wusstest du, dass es vor der Menschheit niemanden brauchte, um das Ökosystem zu verwalten? Denn sonst, wärst du und ich jetzt gar nicht hier, um das zu diskutieren. Ha! Stell dir das mal vor! Milliarden von Jahren und dann kommt auf natürlichem Weg eine Art, die angibt, was natürlich und unnatürlich in der Natur ist. IN DER NATUR! xD 

Ja, wusste ich. Davon abgesehen: Wo ist da jetzt die Relevanz zu Deiner hier konkret gestellten Frage?

Das wir nicht mehr in der freien, sich selber regelnden Natur leben sondern in einer vom Menschen gemachten und geregelten Kulturlandschaft, das ist Dir aber schon bewusst?

Du kannst hier nicht als "Argument" anführen, das es früher in einer ganz anders gearteten Welt mal anders funktioniert hat.

Wenn Du das als Maßstab anführen willst, dann musst Du erst einmal wieder die selben Bedingungen wie damals schaffen. Ich wünsche Dir schon einmal viel Spaß bei der Ausrottung von 90% der Menschheit um dem wieder näher zu kommen…

Und:

Lasse Deinen Frust jetzt hier nicht an mir aus, ich habe die Welt (genauso wenig wie Du persönlich) zu dem gemacht, was sie jetzt ist.

Aber anstatt hier "Theoretiker-Reden" zu schwingen bin ich draußen und fasse da mit eigener Hand an, zum Wohle der Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen.

Schönen Tag noch.

4
Pantoffelguy 
Fragesteller
 02.03.2022, 16:07
@Waldmensch70

Mir geht's hier eher um das Prinzip, dass wir Menschen uns das Recht rausnehmen, die Natur zu administrieren. Die Natur ist auf Ihrem eigenen Weg. Meiner Meinung nach, sollte das Eingreifen intelligenter Spezies sehr wohl als "natürlich" angesehen werden. Es ist schwierig, denn die Menschheit weiß nicht, was richtig oder falsch ist...

Nehm' Kansas als Beispiel, die Leute dort haben Kojoten getötet, da die Existenz jener sich rezessiv auf die Weißwedelhirsch-Population auswirkte. Als die Kojoten alle tot waren, sind die Hirsch-Populationen in die Höhe gegangen, dann wurden Kojoten wieder eingeführt und jetzt haben sie das gleiche Problem wieder.
Zum Beispiel heißt es nicht, nur weil es einen räuberischen Neozoon in einem Ökosystem gibt, dass es gleich mehr Räuber gibt, denn die Marder- und Waschbärpopulation gleicht sich durch Konkurrenz über Territorium und Beute aus. Deswegen muss es bei neu-eingeführten Tieren nicht unbedingt heißen, dass sie eine ökologische Nische überbevölkern, denn das kompensiert sich auf natürlichem Wege durch Ressourcen und Wettbewerb sowie natürlicher Selektion aus.
Es ist einfach lächerlich, Leben, zu... administrieren, denn das Leben..., das Leben...
...findet einen Weg.

Es ist schier unmöglich, dich von meiner Meinung zu überzeugen, genauso wenig wirst du mich von deiner überzeugen. Deshalb sollten Jäger/Naturschützer und Lebensrechtler/Lebewesenschützer einfach in friedlicher Ko-Existenz miteinander LEBEN. Genauso wie es der Waschbär in Amerika mit der Spottdrossel tut. Oder der Rotbauchdrossel.
Ich werde dich nicht verachten/hassen, wenn du weiterhin Tiere abschlachtest, seien es 'invasive' (Was ist schon invasiv?) oder endemische Tiere. Mach' du dein Ding, und ich meins, egal ob sie sich gegenseitig ausschließen. Du bist schließlich auch nur ein Tier, genauso wie ich und wir können nie wissen, was richtig oder falsch ist...
Ich werde ab diesem Punkt nicht weiter argumentieren.

1
Waldmensch70  02.03.2022, 17:04
@Pantoffelguy
Meiner Meinung nach, sollte das Eingreifen intelligenter Spezies sehr wohl als "natürlich" angesehen werden.

Das würde also auch auf den Menschen und sein Handeln zutreffen.

denn die Marder- und Waschbärpopulation gleicht sich durch Konkurrenz über Territorium und Beute aus.

Nein, tut sie nicht. Auch das ist faktisch falsch.

Denn sie haben (a) keine natürlichen Feinde und (b) sind sie auf das was sie ausrotten nicht alleine angewiesen, so das eine Knappheit der Gelege nicht zu einer Verminderung der Waschbären führt.

Das ist das gleiche Problem wie beim Fuchs, der (a) auch Feldhasen (die teilweise bedroht sind) dezimiert aber eben auch nicht zurückgeht wenn es sie nicht gibt, weil er dann z.B. Mäuse frisst.

Mir geht's hier eher um das Prinzip,

Nein, in Deiner Frage ging es um einen ganz konkreten Punkt.

Nur nachdem Du da argumentativ im Detail nicht weiterkommst meinst Du jetzt, hier vom "Prinzip, dem Großen Ganzen" etc. reden zu müssen. Vermutlich weil Dir meine Antwort auf Deine Frage nicht zusagt und Du das einfach so nicht stehen lassen kannst oder willst. - Aber das ist Dein Problem, nicht meines. Also mache es auch nicht zu meinem.

Und solche Verunglimpfungen wie …

Ich werde dich nicht verachten/hassen, wenn du weiterhin Tiere abschlachtest,

… verbitte ich mir, denn die gesetzeskonforme, weidmännische Jagd ist kein "abschlachten", auch wenn Du es versuchst mit solchen negativ behafteten Begriffen in eine abwertende Ecke zu drücken.

Und was hast Du bereits bei meinem letzten Kommentar an "Schönen Tag noch" nicht verstanden? - Da war das Thema für mich bereits erledigt, aber Du musstest ja noch einen "nachschieben".

Also: Thema beendet, Tschüß.

4
Pantoffelguy 
Fragesteller
 03.03.2022, 09:13
@Waldmensch70

Ich habe noch einen "nachgeschoben", da ich deine vorherige Antwort zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelesen hatte und mir deshalb nicht im Klaren war, dass für dich das Thema bereits beendet war.
Das wollte ich nur noch einmal klarstellen.

0
1mac1  03.03.2022, 14:54
@Pantoffelguy

Man sollte erst lesen, dann antworteten. Und was haben deine Ausführungen mi deiner Frage zu tun. Wenn man Fragen stellt, muss man mit Antworten zurecht kommen, die nicht so ausfallen, wie man will.

@waldmensch70, ich gebe dir Recht mit deinen Ausführungen. Neozoen haben/können Auswirkungen auf das heimische Ökosystem haben.

…. Neozoen sind laut NABU eine der größten Bedrohungen für die weltweite Artenvielfalt. Auch in Deutschland gibt es viele eingeschleppte Tierarten, die unsere Ökosysteme verändern. 

Quelle:

https://utopia.de/ratgeber/neozoen-wie-neue-tierarten-das-oekosystem-gefaehrden/

Und @Pantoffelguy

Ich werde dich nicht verachten/hassen, wenn du weiterhin Tiere abschlachtest

HassenAbschlachten? @Waidmensch70 hat auch hier Recht und ich verbiete mir diese Äußerung als Jägerin ebenfalls.

@pantoffelguy,,wusstest du, dass Pflanzen und Bäume auch kommunizieren ….

  • so kann man es unendlich weiter machen - du hast deine Meinung, die ich nicht teile, aber akzeptiere. Toleranz, Kompromisse…. ist/sind in jeder Gesellschaft wichtig. Häufig gibt es nicht nur eine Wahrheit. …. - das sollten auch Organisationen, wie PETA, beherzigen…
4
1mac1  03.03.2022, 14:57
@Waldmensch70

Deiner Ausführungen sind gut und nach meiner Meinung zutreffend. Ich habe deshalb einen Kommentar an @Pantoffelguy geschrieben.

3
Neu13  03.03.2022, 16:06
@1mac1

und @Waldmensch70 eure Ausführungen sind gut und ich sehe es auch so. Ebenfalls finde ich die Äußerung

Ich werde dich nicht verachten/hassen, wenn du weiterhin Tiere abschlachtest,

finde ich gehören hier nicht hin und ich verbiete mir diese ebenfalls. Denn mein Mann und ich sind jagdlich und in der Hege aktiv tätig. Wir schlachten keine Tiere ab! Wir unterstützen die Direktvermarktung der Landwirte vor Ort und wir wissen woher unserer Lebensmittel stammt und wie die Tiere gehalten oder das Land bewirtschaftet wird.Auch vermeiden wir Verpackungen und Verschwendung von Lebensmitteln, weil wir die Folgen des Klimawandels tagtäglich in der Natur erleben. Auch das Verdrängen von heimischen Pflanzen , Insekten und Tieren.

@Pantoffelguy - du auch?

2
Pantoffelguy 
Fragesteller
 03.03.2022, 16:47
@1mac1

Hi,
ich finde es bemerkenswert von dir, dass du uns Lebewesen-Individuum-Schützer tolerierst! ^.^
Ich gehöre zwar nicht zu den 'radikalen' Lebewesen-Individuum-Schützern, aber manchmal werde ich etwas emotional, deswegen entschuldige ich mich für die Wortwahl 'abschlachten', aber ich finde es einfach so verstörend, wenn ein Lebewesen zu Tode kommt.
[...]
Eine Hirschkuh, die mit einem Messer niedergestochen wird, obwohl sie leben möchte.
Ein Baum, der aus wirtschaftlichen Zwecken gefällt wird, während seine Wurzeln sich gerade in Symbiose mit Pilzen befinden.
Ein Mistkäfer, der unter den schweren Stiefeln eines Försters zermatscht wird.
Ein Waschbär, der nicht einmal weiß oder etwas dafür kann, dass er im falschen Ökosystem lebt und aufgrund seiner Herkunft verfolgt wird und nur überleben möchte, wie jedes andere Lebewesen auch, unabhängig davon, ob "invasiv" oder endemisch.
Ich benutze hier bewusst nicht 'einheimisch', denn, wusstest du, dass der Waschbär bereits zu den einheimischen Wildtierarten gezählt wird?
[...]

Um noch eine persönliche Frage zu beantworten:
Nein, meine Ethik ist nicht "selektiv", denn ich könnte keinem Tier, keiner Pflanze, keinem Pilz, keinem Protisten, keinem Prokaryoten, bewusst Schaden zufügen.
Ob es ein winzige Kirschessigfliege oder ein Waschbär ist, ist gleichgültig für mich.
Ich finde, jedes Leben gleich "süß". Oft rette ich auch Spinnen oder anderes 'Ungeziefer' vor meiner Mutter und befördere es nach draußen in den Garten.
[...]
Um die Frage mit dem Gewissen zu beantworten:
Das, was dieses Leben, dem ich passiv und dozil entgegentrete, tut, ist außerhalb meiner Verantwortung.
Aber ich liebe es unabhängig von dem, was es tut, weil es ein Lebewesen ist.
Alleine aus diesem Grund.
Deswegen finde ich es auch nicht gut, wenn z.B. die Jagd auf Raubtiere dadurch gerechtfertigt wird, dass diese die Beutetier-Population bedrohen.
Das Interesse der Menschen, die das tun, besteht häufig nicht darin, diese "Beutetiere" zu schützen. Häufig stecken (forst-)wirtschaftliche Gründe dahinter. Oder einfach nur Geld. Oder Trophäen-Jagd.
Deswegen hier ein Zitat von Bruno Bassano, Tierarzt im jagdfreien Nationalpark Gran Paradiso:
„Wenn der Wald aus rein wirtschaftlichen Gründen gepflanzt wird, dann ist es klar, dass ein Huftier wie der Hirsch Probleme verursachen kann. Wenn man aber den Wald aus ökologischer Sicht betrachtet, dann muss dieses Problem nicht existieren; dann werden Tier und Pflanze ein Gleichgewicht finden [14]“

[...]
Ich befürworte zwar nicht, was ihr tut, deswegen verachte ich euch aber nicht.
Was ich befürworte, ist, dass du verschiedenen Meinungen Toleranz und Akzeptanz schenkst, selbst wenn du diese nicht teilst, aber was ihr letztendlich tut oder nicht tut, liegt nicht in meiner Verantwortung, denn wir befinden uns in der Natur, hier und jetzt.

1
1mac1  04.03.2022, 01:46
@Pantoffelguy

Was ist daran bemerkenswert? So sollte es sein - auch von anderen, wie Peta MitgliederInnen. Und man sollte versuchen runter zu kommen, bevor man was schreibt.

.....Ein Mistkäfer, der unter den schweren Stiefeln eines Försters zermatscht wird.....

Und du schwebst über den Boden? Was ist der Ameise auf dem Bürgersteig was ist mit der Schnecke auf der Straße (Rad/Auto fahren/ als Fußgänger oder Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel)... aber der Förster macht es mit Absicht und du nicht :-)

Eine Hirschkuh, die mit einem Messer niedergestochen wird, obwohl sie leben möchte.
  • woher hast du das denn? Schau mal in den Jaggesetzen nach und informiere dich, bevor du es verbreitest....
Ein Baum, der aus wirtschaftlichen Zwecken gefällt wird, während seine Wurzeln sich gerade in Symbiose mit Pilzen befinden.
  • ohne Forstwirtschaft gäbe es keine Holzmöbel, das Bauen wäre auch nicht immer ohne weiters möglich .... - aber du schläfst ja unter den freien Himmel und nutzt kein Papier oder?
  • und wovon lebst du? - Wie werden denn Salatköpfe geerntet - wohl abgeschnitten oder? Und wie verhält es sich da...
...Oft rette ich auch Spinnen....

.... mach ich auch und viele andere ebenfalls. Bei mir fliegen meine "Haushorniesen" um meinen Kopf rum und es stört mich nicht und ich bin nochnie gestochen worden.

Um die Frage mit dem Gewissen zu beantworten:...

Häufig?....Kannst du dazu Fakten nennen? Ich bin nicht Jägerin, wegen der Trophäen - sondern weil ich gerne in der Natur bin, mich aktiv für den Naturschutz durch Hegearbeiten einsetze, Lebensräume für bedrohte Tiere schaffe... und weil das Wild bis zur Erlegung natürlich gelebt hat und ich dieses verwerte.

Und ja, Wild wird bejagt, um den Wald zu schützen. Abschußzahlen werden der Jägerschaft auch vorgegeben...- kann man alles nachlesen.

  • Bayrische Staatsforsten
JAGD: PASSION UND WALDBAULICHE NOTWENDIGKEIT
Wald vor Wild“, so hat es uns der Gesetzgeber ins Aufgabenbuch geschrieben. Aus gutem Grund, denn mit einem waldangepassten Wildbestand können wir unser Ziel erreichen, strukturreiche, gemischte und damit stabile Wälder zu schaffen.
Quelle: https://www.baysf.de/de/wald-bewirtschaften/jagd/grundsaetze.html
  • Wald vor Wild: Wir müssen umdenken und handeln!
Der Fürstlich Castell'sche Forstbetrieb ist ein großer Privatwaldbetrieb in Bayern. Er hat in den letzten Jahren unter den Folgen des Klimawandels gelitten und sieht die Lösung der damit verbundenen Probleme im Waldumbau und der klaren Priorität des Waldes vor dem Wild.
Quelle: https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/waldumbau/wald-vor-wil

Auch werden Bodenbrüter durch Jagd geschützt....- zum Teil wohl auch in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden...

Und es werden Bestände auch in Schutzgebieten reguliert, auch zum Schutz vor Lawinen...

Durch meine Tätigkeit in der freien Natur betreibe ich und meine MitstreiterInnen aktiven. Naturschutz.

Und es stimmt, es liegt nicht in deiner Verantwortung, was ich "tue" - aber wie du sagst, wie befinden uns in der Natur und ich mache etwas aktiv dafür. Und jeder ist für sein Handeln verantwortlich - auch du.

Man könnte jetzt noch weitere Links etc. hinzufügen, aber lass es gut sein. Du hast deine Meinung, eine Frage gestellt und Antworten bekommen. Welche Antworten man bekommt, ist halt nicht immer das, was man hören möchte.

3

Je nach Bundesland, sind diverse Tiere Meldepflichtig.

In der jeweiligen Umweltbehörde und oder Naturstutzbehörde, werden geeignete Maßnahmen eingeleitet um den Schaden für die heimischen Tiere und Pflanzen gering zu halten.

Das aktive Anfüttern von Wildtieren ist bei gänzlich Schädlingen untersagt, einige Gemeinden haben über Allgemeinverfügungen Bußgelder erlassen. Ebenso macht man sich Schadensersatzpflichtig. (Wertminderung, der Jagdgelegenheit, der Grundstücke, des Erholungswertes, erhöhte Sicherungsaufgaben der Stadt, der Jagdbeauftragten und so einiges mehr.)

Zumindest gilt es in der Schweiz für Neophyten.

wer Neophyten auf seinem Grundstück hat, muss die bekämpfen.

Bei Neozooen weiss ich einfach, dass der Jäger vorbei kommt, wenn er davon erfährt. Aber bei uns kennt ja kaum jemand den Unterschied zwischen einem Waschbär und einem Marderhund.