Ist es möglich ohne Gewalt den Sozialismus zu erreichen?

4 Antworten

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Kann „Sozialismus“ ein Ziel für Demokraten sein?

Sozialismus – ein klassisches Ziel der Arbeiterbewegung seit dem 19. Jahrhundert – ist auch ein für Demokraten völlig legitimes politisches Anliegen. Das gilt allerdings nur für einen Sozialismus, der sich Demokratie und Menschenrechten verpflichtet fühlt. Es gilt niemals für einen „Sozialismus“ im Sinne der kommunistischen Doktrin, die ihn als „Diktatur des Proletariats“ versteht. Eine etwas komplizierte Geschichte...

Die Parteien der sozialistischen Arbeiterbewegung waren im 19. Jahrhundert ursprünglich revolutionäre Organisationen. Ihre Erfolge an den Wahlurnen und die allmähliche Verbesserung der sozialen Verhältnisse zeigten ihnen aber, dass eine sozial gerechte Gesellschaftsordnung und die politische Emanzipation der Arbeiter auch ohne gewaltsame Revolution zu erreichen war. Aus diesen Überlegungen ihres Theoretikers Eduard Bernstein (1850–1932) entstand eine reformorientierte Sozialdemokratie, für die in Deutschland heute als Partei mit der ältesten ungebrochen demokratischen Tradition die SPD steht. Die Kommunisten gingen diesen Weg, den sie als „Sozialdemokratisierung“ oder „Revisionismus“ beschimpften, nicht mit: Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht spalteten 1917 die sozialistische Arbeiterbewegung in Deutschland. Für Kommunisten ist „Sozialismus“ die unmittelbare Vorstufe zum Kommunismus (siehe auch Was ist Kommunismus?). Sie ist politisch gekennzeichnet durch die völlige Verstaatlichung bzw. „Vergesellschaftung“ der Wirtschaft und durch eine „Diktatur des Proletariats“, die in der Praxis stets von der regierenden kommunistischen Partei ausgeübt wurde.

Sozialismus im sozialdemokratischen Verständnis steht hingegen für eine starke Betonung des sozialen Gerechtigkeitsgedankens, verbunden mit gesellschaftlicher Kontrolle einiger Wirtschaftssektoren. Das Privateigentum wird im demokratischen Sozialismus nicht abgeschafft, aber seine soziale Verantwortung stärker betont. Pluralistische Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sind für sozialdemokratische Parteien Selbstverständlichkeiten. Dazu heißt es im Parteiprogramm der SPD: „Jeder Mensch trägt Verantwortung für sein Leben. Niemand kann oder soll sie ihm abnehmen. Menschen dürfen nie zum Mittel für irgendwelche Zwecke erniedrigt werden, weder vom Staat noch von der Wirtschaft. Wir widersprechen jedem politischen Allmachtsanspruch über die Menschen.“ (1) Vergleichbare Formulierungen finden sich in den Programmen anderer demokratisch-sozialistischer Parteien, die weltweit in der Sozialistischen Internationale organisiert sind.

Auch unter sozialdemokratischen Parteien gab es nach 1989 große Unsicherheit, ob man an dem durch die Kommunisten diskreditierten Begriff „Sozialismus“ festhalten solle. Das erleichterte manchmal die Selbstdarstellung früherer Kommunisten als nunmehr angebliche „demokratische Sozialisten“. Ob es sich bei solchen Parteien um tatsächlich demokratisierte Formationen handelt, überprüft man am besten daran, ob sie von der Sozialistischen Internationale aufgenommen wurden und ob bei ihnen – wie bei der von 1990 bis 2007 als Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) firmierenden Die Linke in Deutschland – „Sozialdemokratismus“ weiterhin als Schimpfwort gilt.

– Rudolf van Hüllen

https://www.kas.de/de/web/extremismus/linksextremismus/kann-sozialismus-ein-ziel-fuer-demokraten-sein

TBKxBuetboss 
Fragesteller
 14.02.2024, 14:02

Danke für den Beitrag

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Udavu  15.02.2024, 09:37

⭐Danke

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Das was Sozialismus ist kannst du zB. bei Karl Marx nachlesen (zB. "Das Kapital").Du kannst wenn es schnell gehen soll auch bei "Duden" Sozialismus nachschlagen.Wladimir I. Lenin beschreibt zB. in "Was tun" seine Vorstellung vom Sozialismus.Das was du beschreibst hat jedenfalls nicht viel mit dem Sozialismus zu tun.Im Gegenteil zB. Willkürliche Gewalt ist nicht Untypisch für Sozialistische Systeme von der zB. schon Lenin gerne Gebrauch gemacht hat!!Zu deiner Frage:Ich kann mir nicht vorstellen das der Sozialismus ohne Gewalt effektiv eingeführt und vor allem effektiv umgesetzt werden kann!!Sozialismus führt zB. zu Ungerechter Zwangsgleichschaltung,Unterdrückung und Massenelend!!Einige der Grössten Menschheitsverbrechen (zB. "Der grosse Sprung nach vorne",Pol Pots und Stalins Terror...) entstammen sozialistischen Regimen!!Egal ob DDR (Es ist auch schon alleine bezeichnend das Unzählige ihr Eigenes Leben riskierten um zu fliehen!!),UDSSR (zB. Lenins Menschenjäger Die "Tscheka,"Gulags...),Nordkorea (zB. Hungersnöte,Lagerdeportationen...) oder Venezuela (zB. Massenelend,Landflucht) um Einige Beispiele zu nennen wozu der Sozialismus geführt hat!!Würde der Sozialismus einhundertprozentig nach Marx/Engels umgesetzt werden würde er so wie er definiert ist auch Übel enden!!Für eine sozialistische Gesellschaft/Wirtschaft (zB. Planwirtschaft ist ineffektiv!!) zu sein ist wie Wiederholt zB. ein Gift zu sich zu nehmen in der Überzeugung das es nicht mehr giftig ist!!!Der Sozialismus gehört daher endlich Überall auf der Welt Auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt!!

TBKxBuetboss 
Fragesteller
 15.02.2024, 10:02

Nachdem ich deinen Durchaus interessanten Beitrag Gelesen habe muss ich dir Leider mitteilen das du den Sozialismus nicht verstanden hast.

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TBKxBuetboss 
Fragesteller
 15.02.2024, 10:07
@Timberwolf627

„Sozialismus bezeichnet Ideologien, welche die Überwindung des Kapitalismus und die Befreiung der Arbeiterklasse aus Armut und Unterdrückung (soziale Frage) zugunsten einer an Gleichheit, Solidarität und Emanzipation orientierten Gesellschaftsordnung propagieren.

Das ist Sozialismus im Kern

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Timberwolf627  15.02.2024, 10:23
@TBKxBuetboss

Wird Sozialismus umgesetzt wird es schnell Ungerecht da die Umsetzung des Selbigen sich gen Ungerechter Gleichschaltung hinzubewegt was auch natürlich Zwang/Unterdrückung beinhaltet.Gerade kapitalistische Marktwirtschaft schafft Wohlstand (Unternehmer werden zB. Erfolgreich wenn sie Vielen Menschen Bedürfnisse erfüllen/win win!!).Sozialismus produziert hingegen Armut (Planwirtschaft ist zB. Sehr ineffektiv!!).Solidarität und Emanzipation sind in Bezug auf den Sozialismus primär Worthülsen!!

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TBKxBuetboss 
Fragesteller
 15.02.2024, 10:36
@Timberwolf627

Wie das Sozialistische System in der Theorie Funktionieren soll. Du kannst keine Diktatoren als Beispiel nehmen das sind keine Sozialisten das sind Unterdrücker damit kann man keinen Kommunismus erreichen.

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Timberwolf627  15.02.2024, 10:56
@TBKxBuetboss

Der Sozialismus wurde leider schon viele Male diktatorisch als Menschenexperiment umgesetzt und auch variiert.(Darum spricht man ja zB. von Leninismus,Stalinismus...).Diese Systeme waren (Auch wenn es dir nicht gefällt!) Varianten des Sozialismus nachdem wie Sozialismus eben definiert ist.In der Theorie kommt auch Marx nicht ohne Unterdrückung aus um den Kommunismus zu erreichen (Stichwort Vermögen zB. Produktionsmittel sollen vergesellschaftet werden,geht schlecht ohne Zwang/Unterdrückung!!!).Ich habe mich ja vorhin schon auf die Theorie bzgl. Sozialismus (Würde Übel enden) bezogen.

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leChatNoir267  15.02.2024, 12:11
@TBKxBuetboss

Sein Problem ist, dass er absichtlich oder unabsichtlich lediglich autoritären bürokratischen Staatssozialismus als Sozialismus ansieht, und dabei 1. "Diktatur des Proletariats" nach Marx missversteht und 2. alle antiautoritären Strömungen des Sozialismus völlig ignoriert.

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Timberwolf627  15.02.2024, 12:50
@TBKxBuetboss

Wenn Sozialismus (Selbst antiautoritär gedacht!) real umgesetzt wird dann führt dies entsprechend zu Zwang oder auch ineffizienter Wirtschaft.Zu Marx habe ich mich bereits geäußert!PS:Wer den Unterschied zwischen Gleichheit (Läuft im Sozialismus auf Gleichschaltung,Gleichmacherei welche dieser tendenziell anstrebt hinaus!) Und Gerechtigkeit nicht erkennen kann und d. das Eine genau zum Gegenteil des Anderen führt dem empfehle ich zeitnah seinen IQ testen zu lassen!!Wer übrigens zumindest ein Beispiel kennt wo Sozialismus gut funktioniert/hat und einer kapitalistisch orientierten Wirtschafts/Gesellschaftsordnung wie zB. Der Schweiz zumindest ebenbürtig war/ist bitte nennen!

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Timberwolf627  15.02.2024, 13:05
@Timberwolf627

PS:Abgesehen von seinen "tollen" Ideen soll Marx übrigens ein eingefleischter Rassist und (obwohl selbst jüdische vorfahren) Antisemit gewesen sein!!

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leChatNoir267  15.02.2024, 13:07
@Timberwolf627

Dass all das falsch ist, hättest du mindestens in meiner Antwort auf die andere Frage, die du vor 7 Stunden kommentiert hast, lesen können, wenn du sie denn gelesen hättest.

PS: Kommunismus hat im Übrigen nicht immer etwas mit Marx zu tun.

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Timberwolf627  15.02.2024, 13:15
@leChatNoir267

Informiere dich einfach!Wenn es im Übrigen.ernsthaft um den Kommunismus geht kommen wir sehr schlecht an Marx vorbei!!

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leChatNoir267  15.02.2024, 13:21
@Timberwolf627

"Informiere dich einfach" ist die so ziemlich faulste Ausrede, die man entgegnen kann, um Argumenten auszuweichen.

Wie wäre es, wenn du dich zurück in unsere ursprüngliche Kommentarspalte begibst und ordentlich, indem du mich zitierst (und zwar nicht selektiv) und darauf deine Erwiderung schreibst, sowohl meinen neuen Kommentar als auch vor allem meine Hauptantwort kommentierst?

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TBKxBuetboss 
Fragesteller
 15.02.2024, 13:25
@Timberwolf627

Globaler Kommunismus führt doch nicht zu ineffizienter Wirtschaft. Alleine durch die Transparenz währe die Wirtschaft um Längen effizienter. Ist ja auch logisch wenn alle das Gleiche ziel verfolgen dann Läuft es einfach besser.

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leChatNoir267  15.02.2024, 14:04
@Timberwolf627
Und schon ein entsprechendes Land eingefallen?

Meine Güte, jetzt ließ endlich meine Antwort, dann müsstest du auch nicht so dumme Fragen stellen. (Das Wort "dumm" ist übrigens an dieser Stelle keine Beleidigung, sondern eine den Umständen völlig angemessene Tonentgleisung)

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Timberwolf627  15.02.2024, 14:10
@leChatNoir267

Ich habe mich zwar bereits zu deinen Punkten 1) und 2) hier schon geäussert hier gehe ich nocheinmal darauf ein:1)Nach Marx werden im Sozialismus Güter zB. Produktionsmittel vergesellschaftet also enteignet (im echten leben artet so etwas in autoritären,räuberischen,sicher auch bürokratischen staatssozialismus aus!!) (Enteignung bzw. raub durch einen staat geht schlecht nichtautoritär!!),das Ziel ist der eigentliche Kommunismus!2)In der Realität lassen sich eben auch antiautoritär ausgedachte sozialistische Strömungen schlecht antiautoritär etablieren weil Sozialismus eben ist was er ist.(ich habe selbige deswegen nicht ignoriert!).Wo habe ich deiner Meinung nach den Geistigen Brandstifter Marx missverstanden?Was ist deiner Meinung nach an dem was ich veröffentlicht habe falsch?Welchen Argumenten will ich ausweichen?Noch etwas unklar?

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Timberwolf627  15.02.2024, 14:28
@leChatNoir267

Nun es gibt genug Länder die mit einer kapitalistisch orientierten Wirtschafts und Gesellschaftsordnung sehr gut fahren zB. Neuseeland,Schweiz,Singapur,Südkorea...!Warum ist es dann dumm im kontext der diskussion nach einem entsprechend gut gehenden sozialistischen Land zu fragen??Kommt jemand argumentativ nicht mehr weiter wird mancher aus einer hilflosigkeit heraus auch eben mal unsachlich und ausfallend!!

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Timberwolf627  15.02.2024, 14:37
@TBKxBuetboss

Globalisierung ist an sich eine gute Sache,Kommunismus weniger!Erfolgreich wird eine Wirtschaft durch das Prinzip von Angebot/Nachfrage (reich kann zB. ein Unternehmer in einer kapitalistischen Wirtschaft werden der Vielen das bietet was ihnen Mehrwert bringt!!) damit wäre es im Kommunismus aber nicht weit her!!

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leChatNoir267  15.02.2024, 15:06
@Timberwolf627

Puh....

Okay, ich gehe jetzt aus Philantropie einfach mal davon aus, dass du vergessen hast, worüber wir reden, weshalb ich es dir nun noch einmal erkläre (und lies diesen Kommentar vollständig durch!):

Du hast vor 8 Stunden einen Kommentar unter dieser meiner Antwort hinterlassen https://www.gutefrage.net/frage/was-haltet-ihr-vom-kommunismus-14#answer-531656593

Es wird jedoch sowohl aus diesem Kommentar, als auch aus deinen Kommentaren hier, ersichtlich, dass du weder die verlinkte Antwort, noch den Kommentar mit dem ich darunter auf dich geantwortet habe, tatsächlich gelesen hast. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass du aus reiner Ideologie, ohne Willen zur konstruktiven Diskussion, kommentiert hast, denn ansonsten würdest du ja inhaltlich auf mich eingehen.

In meiner Antwort sind mehrere historische Beispiele für funktionierenden antiautoritären Sozialismus genannt, und ich kann auch gerne noch weitere nennen. Auch deine hier erbrachten Wiederholungen von "Argumenten" habe ich unter dieser Antwort bereits widerlegt.

Deshalb werde ich hier auf keinen deiner Inhalte eingehen, sondern- ach doch, Moment:

Nun es gibt genug Länder die mit einer kapitalistisch orientierten Wirtschafts und Gesellschaftsordnung sehr gut fahren zB. Neuseeland,Schweiz,Singapur,Südkorea

Du hast das System Kapitalismus anscheinend nicht verstanden. Der Kapitalismus ist ein globales System. Diese Länder scheinen nur äußerlich gut zu fahren, weil es einen riesigen globalen Niedriglohnsektor gibt, den der Kapitalismus zum funktionieren baucht,von dem sie abhängen.

Kommt jemand argumentativ nicht mehr weiter wird mancher aus einer hilflosigkeit heraus auch eben mal unsachlich und ausfallend!!

Korrekt. Nur ist das hier nicht der Fall. Ich habe andernorts deine Fragen bereits beantwortet und habe bereits deine "Argumente" widerlegt - wenn du dies konstant ignorierst und ohne meine Texte zu lesen oder darauf einzugehen, wie ein Kindergartenkind, das sich singend die Ohren zuhält, mit kindischen Mehrfachsatzzeichen, immer wieder dieselben faktischen Unwahrheiten herumposaunst, ist es absolut legitim, ausfallend zu werden.

So, weiter im Text:

-Deshalb werde ich hier auf keinen deiner Inhalte eingehen, sondern folgende Bedingung aufstellen (in Fettbuchstaben, damit du sie ja nicht ignorieren kannst):

Ich werde auf jegliche weitere Kommentare deinerseits in dieser Kommentarspalte nicht mehr antworten. Wenn du deine Meinung als richtig verteidigen willst, wirst du nun zu der oben verlinkten Kommentarspalte wechseln und ordentlich, ohne zu selektieren, die Argumente aus 1. meiner dortigen Hauptantwort und 2. meinem dortigen Kommentar jeweils zitieren und unter dem Zitat jeweils deine Entgegnung verfassen. Wenn du Fragen oder Gegenargumente hast, auf die ich in keinem meiner Texte eingegangen bin (!), schreib gerne auch diese auf.

So geht zivilisierte Debattenkultur. So diskutiere ich gerne weiter. Andernfalls ist unser Gespräch hier beendet.

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Ich stelle mir das so vor:

Der Weg zur Umwandlung des privaten zum staatlichen Kapital wird dann friedlich verlaufen, wenn Erträge des Kapitals ohne Wettbewerb nicht mehr für Investitionen reichen und so keinen Mehrwert bringen, bald sind dann auch die Sozialkassen pleite, und es wird die Mangelwirtschaft überhand nehmen. Solange aber die Grenzen weit offen sind, gibt es Fluchtbewegungen, bis sich auf der ganzen Welt die Menschheit auf niedrigstem und gleichem Niveau konsolidiert hat.

Dann wird es vielleicht keinen Neid und Hass mehr untereinander geben, was ich nicht glaube, denn die Menschen sind egoistisch.

Auch mit den gleichen Rechten hapert es, denn weil die fremden Sprachen nicht überall sofort abgeschafft werden können, wird es weltweit großes Unverständnis, Unwissenheit, Unfrieden, Uneinigkeit und Rechthaberei geben.