Ist es möglich Frettchen artgerecht vegetarisch zu ernähren?
Ja, ein heikles Thema zu Welchem ich mir sehr gerne einmal verschiedene Meinungen einholen möchte. Kann man Frettchen mit einer vegetarischen Ernährung ein artgerechtes und ausgewogenes Leben bieten?
Selbstverständlich habe ich mich schon informiert und gemerkt, dass man immer wieder auf den 'Raubtier/Fleischfresser' Aspekt trifft. Natürlich ist mir klar, dass Frettchen keine kleinen Nager sind und sich mit Gemüse zufrieden geben sondern auch regelmäßig Frischfleisch etc. benötigen.
Jedoch gibt es zwei Argumente, welche dagegen sprechen würden:
Zum einen gelten Hunde und Katzen ebenfalls als fleischbegierige Raubtiere aber es ist bekannt, dass man diese Tiere mittlerweile problemlos vegetarisch ernähren kann. Warum nicht auch das Frettchen?
Zudem gibt es ja sogar Frettchen, welche von sich aus auf Fleisch verzichten - obwohl es ja ach so wichtig ist und eine vegetarische Ernährung sogar als Tierquälerei abgestempelt wird.
Um nun nochmal zu der Frage zurückzukommen ->
Gibt es eine Möglichkeit, die wichtigen Aspekte des Fleisches irgendwie zu ersetzen [bspw. Mit vegetarischem Katzenfutter (trocken), regelmäßig Eier (für das tierische Protein), etc.] oder ist es wirklich so gravierend schlecht für die Tiere?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen, die eventuell auch auf die genannten Argumente eingehen und eine nachvollziehbare/eindeutige Begründung erhalten :)
[diese Frage ist rein theoretisch gemeint, deshalb bitte ich euch Antworten wie 'warum denn unbedingt vegetarisch' 'wie die Vegetarier immer ihre Ernährung auch den Tieren aufzwingen wollen' usw. zu unterlassen]
11 Antworten
Die ganz klare Antwort auf Deine Frage lautet NEIN!
Frettchen (und auch Katzen) sind obligate Carnivoren, während Hunde omnivore Carnivoren sind.
Obst, Gemüse und Getreide gehören in kein Frettchen und machen sie auf Dauer sogar krank!
Frettchen sind reine Carnivoren, d.h. ihr Körper ist auf Fleisch und Beutetiere ausgelegt. Das sieht man auch nicht nur am Gebiss, das zum Reißen (Reißzähne) und Zersäbeln (Backenzähne) der Beute ausgelegt ist, sondern auch an dem sehr kurzen Magen-Darm-Trakt.
Frettchen, die von sich aus Fleisch und Futtertiere verweigern, gibt es nur dann, wenn sie vom Menschen dazu erzogen wurden! Auch Frettchen sind in Sachen Ernährung Gewohnheitstiere und folglich fressen sie häufig nur das, was sie aus ihrer bisherigen Haltung kennen, auch wenn das längst nicht immer gut für sie ist.
In der Frettchenhilfe, in der ich lange Zeit Mitglied war, wurden auch gelegentlich Frettchen abgegeben, deren Besitzer sich vegetarisch ernähren und dies leider auch so auf die Frettchen umgemünzt haben - oft mit schlimmen Folgen...
Leider müssen die Tiere dann im Alter die Konsequenzen der jahrelangen falschen Ernährung tragen und erkranken häufig frühzeitig an Insulinomen (Bauchspeicheldrüsentumor) etc.
Zudem muss ich wohl nicht sagen, dass es ein hartes Stück Arbeit war, die Tiere überhaupt langsam wieder an eine artgerechte Ernährung in Form von Fleisch und Futtertieren zu gewöhnen.
Die richtige Ernährung bei Frettchen besteht aus toten Mäusen/Küken, rohem Fleisch samt Knochen, Sehnen und Innereien im richtigen Verhältnis.
Wer dies nicht mit seinem Lebensstil vereinbaren kann, für den sind Frettchen einfach nicht die richtigen Haustiere.
Naja um das genau zu bearbeiten muss ich zuerst noch sagen beim hund hast du recht da geht es mehr oder wenig problemlos der ist ja auch ein Allesfresser obwohl er unter die Ordnung Carnivora zählt das heißt in dem fall aber nur Raubtiere. Die Katze nennt man aber einen hoch spezialisierten Fleischfresser, hier wird es schon um einiges komplizierter weil sie hat nur einen kleinen Blinddarm womit sie nur sehr schlecht pflanzen verarbeiten kann, außerdem braucht sie Taurin und da kennst du denk ich das Problem . Vegetarisch bei Katzen ist daher nicht besonders klug und isr erst in betracht zu ziehen wenn man nicht 8 stunden arbeiten geht und dann erst nachhause kommt. Und da sind wir schon beim haupt problem bei einer vegetarischen Ernährung obwohl Frettchen ebenfalls zu Hundeartigen zählen haben sie keinen Blinddarm womit sie Pflanzen verarbeiten könnten. Frettchen könnten also nicht die Doppelwandigen Zellen von Pflanzen brechen und sie somit verdaulich machen. Frettchen nehmen ihre vitamine hauptsächlich durch ihre Beute auf, weil es da bereits in einer für sie verwendbaren Form vorkommt.
Das ist das Problem an dem ganzen
Mfg DP
Also artgerecht ist überhaupt mal nicht möglich. Fachlich korrekt ist Tiergerecht. Hier hat auch niemand was von vegan geredet.
Mfg DP
Die vegane Lebensweise ist eine bewusste Entscheidung – für den Menschen. Es ist irgendwie ein menschliches, irgendwo psychisches Problem, aber meinetwegen, wer als Mensch gerne eine vegane Lebensweise an den Tag legen möchte, der soll das tun, da habe ich nichts gegen. Wenn du einem solchen Menschen veganes Essen oder eben ein mit tierischen Produkten oder gar Fleisch anteilig „angereichertes“ Essen vorsetzt, kann er sich bewusst entscheiden, ob er vegan oder nicht vegan isst.
Als Halter eines Frettchens, das vegan ernährt wird, würdest aber du die Entscheidung treffen, nicht dass Frettchen. Und spätestens das ist nicht artgerecht.
Wenn du dem Frettchen eine gemischte, nicht vegane Kost hinstellst und auf die andere Seite eine rein vegane Kost, wird sich das Frettchen sicherlich nicht durchweg nur für die vegane Kost entscheiden. Und damit hat das Frettchen „entschieden„ und das ist artgerecht.
Wenn du ein Frettchen hast, das von sich aus – aus welchem Grund auch immer – davon abwendet tierische Produkte zu fressen, dein „Glück“, wenn du gern ein veganes Frettchen hättest. Aber ich glaube, dass über 99 % der Frettchen nicht dieses Fressverhalten an den Tag legen werden.
Darüber hinaus musst du bei solchen Berichten über „freiwillig vegane Frettchen“ auch immer daran denken, dass du nichts über die tatsächliche Korrektheit dieser Aussagen weißt. Du siehst ja hier schon, wie kritisch allein die Idee beurteilt wird ein Frettchen und andere Tiere vegan zu ernähren. Also ist es natürlich für einen Veganer einfacher zu behaupten, dass das Frettchen von sich aus sowieso keine tierischen Nahrungsbestandteile fressen möchte, damit hat sich nämlich dann in seiner Aussage das Frettchen entschieden und nicht er, der Halter, und der Halter entzieht sich damit der leidigen Diskussion – oder möchte dies zumindest.
Wenn du artgerecht füttern möchtest, bietest du deinem Tier beides an, frisst es tatsächlich keine tierischen Bestandteile, dann ist es halt so. Die Wahrscheinlichkeit sehe ich aber als sehr gering an. Dem Tier die eigene Entscheidungsmöglichkeit beim Futter aus der normalen, durchschnittlichen Zusammensetzung des gesund in Freiheit lebenden Tieres zu nehmen, sehe ich als Tierquälerei an.
Klar, das Tier kann bei dir nicht jagen. Das sind aber zumindest dann die kleinen Zugeständnisse daran, dass du ein solches Tier halt zu Hause hältst und es nicht in freier Wildbahn unterwegs ist - aber zumindest die Zusammensetzung der Nahrungsbestandteile ist dann in etwa angelehnt an die natürliche Ernährungsart und Weise des Tieres.
Wenn du dies für falsch hältst, ist es die falsche Richtung zu sagen, dann kann ich das Tier genauso gut vegan ernähren. Dann wäre – konsequent weiter gedacht – eher die Lösung deines inneren Konflikts, dass du dieses Tier eben nicht bei dir zu Hause hältst, anstelle ihm auch noch deinen veganen Gedanken aufzudrücken.
T3Fahrer
Wäre bei allen von Dir genannten Tieren sogar schlicht und einfach durch unser in BRD gültiges Tierschutzrechts verboten. Da nicht Artgerecht.
Dann frage ich mich warum die abnormale Haltung der Tiere in Massenbetrieben toleriert wird.
Weil die Menschen ernährt werden müssen! Das ist Begründung genug!
Wenn ich mein Frettchen danach essen möchte ist eine vegetarische Ernährung also okay? 💀
Weil zu der Zeit wo sie aufgekommen ist, eine recht gute Haltungsform war. Man die Schweine aus den Häusern heraus bekam. Bis in die 60er hatten viele noch ein Schwein im Keller. Da waren die ersten Großställe für die Tiere ein Mehrwert.
Auch sollte man sich nicht immer nur die schlechten Großhöfe ansehen. Es gibt auch einen sehr großen Teil guter Höfe. Wo die Haltungsformen deutlich besser sind als vor 10 Jahren. Bitte nicht immer dem Bauernhof nachweinen den es wenn nur sehr selten gab, mit glücklichen Tieren. So war früher Anbindehaltung bei Rind und Pferd üblich.
Und das gibt dir dann das Recht ein Tier auch zu quälen? Nur um deine ideologie durchzusetzen?
Auch wenn es möglich wäre ein Tier das Fleisch braucht vegetarisch zu ernähren, empfinde ich es als Tierquälerei.
Wenn eine Tierhalter nicht will das sein Tier Fleisch isst, dann muss er auf das Tier verzichten.
Hast du auch eine Begründung dafür? Was kann man aus dem Fleisch nicht ersetzen und was macht das ganze zu einer Quälerei? Ich stelle diese Frage ja weil ich herausfinden möchte, ob ich auf die Tiere verzichten sollte oder ob es andere Möglichkeiten gibt.
Ich brauche dafür nur gesunden Menschenverstand. Ein Tier was Fleisch braucht, braucht Fleisch, da gibt es kein rütteln dran.
Es ist Tierquälerei. Punkt!
Da muss ich überhaupt nichts begründen! Es ist einfach so!
Du solltest aber sowas von auf die Tiere verzichten. Als Veganer sollte man sich auch nur Tiere anschaffen, die in der Natur auch Veganer sind.
Oder was würdest du davon halten, wenn jemand sein Kaninchen mit Schnitzel füttert?
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Diese Art von Antwort habe ich gesucht, und verstehe somit auch besser, dass es schwierig umzusetzen und unnatürlich ist.