Ist es komisch wenn meine Großeltern noch Nazi Deutschland erlebten?

11 Antworten

Nein, das heißt einfach nur, dass sie damals schon lebten.

Bei mir waren es die Eltern. So what?


tanztrainer1  13.02.2024, 20:27

Mein Vater wurde zwei Tage vor dem Machtübertrag 13, meine Mutter elf Tage zuvor 7 Jahre alt.

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SturerEsel  13.02.2024, 20:32
@tanztrainer1

Meine Eltern waren Jahrgang 1926 und 29. Mein Vater musste 1944 an die Front, wo sie ihn zum Krüppel geschossen haben.

Zeit seines Lebens litt er unter dem posttraumatischen Belastungssyndrom, wie man es heute nennen würde.

Aber immerhin, er hat monatlich 200 DM Versehrtenrente bekommen. Ironie off.

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tanztrainer1  13.02.2024, 21:08
@SturerEsel

Ein Bruder meines Großvaters mütterlicherseits und eine Cousine meines Vaters waren KZ-Überlebende. Mein Großvater hatte wohl geschönte Papiere*.

Meine Eltern waren Jg. 1920 + 1926.

Leider war ich damals viel zu klein, um es richtig zu kapieren. Heute hätte ich jede Menge Fragen, doch der einzige der Familie, der diese Zeit noch erlebt hat und heute noch lebt, ist der jüngere Bruder meiner Mutter, der zu Anfang des WK2 auch erst ein Kleinkind war.

*) Aus dem Grund war das Buch "Der Passfälscher" von Cioma Schönhaus für mich besonders interessant.

Erst als meine Eltern schon tot waren, erfuhr ich, dass die Mutter meines Vaters auch eine Jüdin gewesen sein soll.

Erst nach dem Tod des Großvaters 1959 wurde klar, das er ein zum Christentum konvertierter Jude war. Und danach kam es zum Kontakt zu seinem Bruder.

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SturerEsel  13.02.2024, 21:13
@tanztrainer1

Es gibt Millionen Schicksale, die niemals dokumentiert wurden. Mein Großvater war hoher Offizier im WK 2, leider habe ich ihn nie kennenlernen können. Ich hätte einige Fragen an ihn gehabt.

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tanztrainer1  13.02.2024, 21:40
@SturerEsel

Mein Vater war im Krieg und danach als Kriegsgefangener in Russland. Er hat mir gegenüber nie viel darüber erzählt. Nur dass sie den Elbrus bestiegen hätten.

In dem Sozialkaufhaus bei uns fand ich zufällig mal ein Buch darüber:

https://www.zvab.com/9783776607871/Unternehmen-ELBRUS-kaukasische-Abenteuer-1942-3776607874/plp#&gid=undefined&pid=1

In dem Buch ist eine Abbildung drin, bei der ich annehme, dass mein Vater auch darauf abgebildet ist. Dazu kann ich aber auch niemanden mehr fragen, weil mein Vater nicht mehr lebte, als ich dieses Buch fand.

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Die Mutter meiner Schwägerin ist 97 Jahre alt. Am Ende des Krieges war sie 19. Das sind echte Zeitzeugen. Nutze die verbleibende Zeit und frage sie nach ihren Erinnerungen. Die Gelegenheit dazu wirst du nicht mehr allzulange haben.


tanztrainer1  13.02.2024, 20:47

Ein Bruder meines Großvaters mütterlicherseits und eine Cousine meines Vaters waren KZ-Überlebende. Mein Großvater hatte wohl geschönte Papiere*.

Leider war ich damals viel zu klein, um es richtig zu kapieren. Heute hätte ich jede Menge Fragen, doch der einzige der Familie, der diese Zeit noch erlebt hat und heute noch lebt, ist der jüngere Bruder meiner Mutter, der zu Anfang des WK2 auch erst ein Kleinkind war.

*) Aus dem Grund war das Buch "Der Passfälscher" von Cioma Schönhaus für mich besonders interessant.

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Das ist nicht komisch. Meine Großeltern haben den Krieg auch als Kinder erlebt und meine Urgroßeltern waren selbst überzeugte Nazis. So what? Mein Opa erzählt mir immer noch viel über diese Zeit. Ist immer sehr interessant, was er erzählt.

Mein Opa hat sie erlebt und er selbst lebt auch.
Es ist schon brutal, was alles passiert ist. Er kann viel über die Zeit erzählen.