Ist es günah (haram), sich aus Angst zu bedecken (Hijab/Kopftuch)?

4 Antworten

Sicherlich ist es nicht haram, sich zu bedecken. Es ist aber auch keine islamische Pflicht, Hijab zu tragen. Du bekommst kein hasanat dafür, wenn Du hijab trägst. Du bekommst lediglich Anerkennung als "züchtige" Frau bei den Fundamentalisten und bei denen, die nicht lesen können. Im Quran steht an keiner Stelle weder eine Pflicht noch eine Empfehlung für hijab. Was zu bedecken ist, ist die aurah. Dazu darf man den Bereich von den Knien bis einschließlich Dekoletté verstehen.

In der ahlu-sunnah steht u.a.: "(...) wenn sie schön ist, muss sie den Schleier tragen (...)" Vielleicht tragen deshalb manche Muslima so gerne wenigstens den hijab ... um in den Anfangsverdacht von Schönheit zu geraten.

Wer nicht verstehen will, dass Unzucht im Kopf beginnt und nicht auf dem
Kopf, dem ist nicht zu helfen. Und dann sieht man immer wieder Muslima
mit Hijab, dafür aber wundervoll geschminkt. Da muss ich dann oft laut
lachen.

Gott ist die EINZIGE Gesetzesquelle (6:114). 
Niemand, auch nicht der Prophet Muhammad, kann verbieten, was Gott nicht verboten hat (66:1).
Als es der Prophet Muhammad einmal tat, hat Gott ihn öffentlich ermahnt, die Gläubigen daran zu erinnern, dass NUR GOTT verbieten kann. Siehe 66:1 und 33:37.


Viele derjenigen, die im Herzen krank sind, führen Vers 59:7 als Beweis an,
dass der Prophet Muhammad selbst erlaubt und verboten hätte. Sie hoffen all diese zu verwirren, die nicht mit dem Koran vertraut sind, da dieser Vers über Kriegsbeute handelt und nichts mit irgendwelchen Gesetzen und Verboten zu tun hat. Zusätzlich zur wiederholten Erinnerung, dass der Koran ausführlich ist, hat uns GOTT gesagt, dass ER uns genau beschrieben hat, was uns verboten wurde, wie zum Beispiel in 6:119. GOTT benötigte keine Unterstützung von irgendwelchen Imamen, Sahaba oder Tabi’in. GOTT hat nicht erwartet oder gewollt, dass der Prophet Muhammad seine eigenen Gesetze aufstellt. Der Prophet Muhammad hat keine anderen Gesetze gebracht als den Koran, jedoch haben die Schreiber der Hadith- und Sunnabücher das getan.

DottorePsycho  18.04.2016, 19:30

Aus psychologischer Sicht ist das Tragen des hijab Unterdrückung pur. Es reduziert die Muslima auf ihre Sexualität. Der erste Blick, das erste Urteil: hijab oder kein hijab - und schon ist die Muslima in einer der beiden Schubladen. Als wenn es nur um Sexualität ginge. Als wenn es nur schwarz oder weiss gäbe.

Darüber hinaus ist jede hijab-tragende Muslima eine unausgesproche Mahnung für alle anderen Muslima, die kein hijab tragen: "Du bist fehlgeleitet" heisst die nonverbale Botschaft. Die hijab-Trägerin hält sich selbst für die "bessere" Muslima. Wie nett. Wie anmaßend. Verunsicherte junge Muslima tragen oftmals nur aufgrund des Drucks der umma ihren hijab. Denn wer ihn nicht trägt, der steht in der Kritik und wird pauschal vorverurteilt. Gerade in der Pubertät will das niemand.

Das ist kein Zwang? Das ist Zwang pur. Und deshalb ist es aus islamischer Sicht abzulehnen.

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Wieso solltest du Angst vor einem gütigen Gott haben - zumal im Koran keine Kopftuchpflicht steht? 

Im Koran steht aber: "Es gibt keinen Zwang im Glauben". 

(Sure 2, Vers 256)

Gruß, earnest