Ist es fair Besserverdiener noch mehr zu besteuern als jetzt?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Ja, Besserverdiener sollen noch mehr Steuern zahlen 76%
Nein, Besserverdiener sollen nicht noch mehr Steuern zahlen 12%
Besserverdiener sollten steuerlich entlastet werden 12%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Besserverdiener sollten steuerlich entlastet werden

Wir sind ein Hochsteuerland. Höhere Steuern-Quoten bedeuten aber nicht zwingend mehr Steuereinnahmen. Ganz im Gegenteil, irgendwann führen höhere Steuerquoten zu sinkenden Einnahmen

Es geht auch nicht nur um Unternehmer. Ich bin selber Angestellter und obwohl ich Lust haben mehr zu arbeiten, ärgere ich mich jedes Mal wenn ich mir Stunden auszahlen lassen über die Steuer. Es ist keine Solidarität wenn man arbeiten geht aber selber nichts mehr davon hat.

Diese Forderung kann bzw. sollte man nicht so pauschal beantworten, da man zwischen verschiedenen Gruppen, die über dem Durchschnitt verdienen, unterscheiden sollte.

Ich finde es an sich ok, dass geringere Einkommen entlastet werden mit geringeren Steuersätzen oder anders rum betrachtet höhere stärker versteuert.

Ich persönlich finde nur, dass dieses "höher" zu schnell ansteigt und nicht ordentlich an die Inflationsrate der letzten Jahrzehnte angepasst wurde. Die knapp 60.000€ zu versteuerndes Einkommen sind nun auch nicht so extrem hoch, dass da meines Erachtens der Spitzensteuersatz von 42% (+ Sozialabgaben) gerechtfertigt wäre. Zumal er dann ja bis zur Reichen Steuer mit 45% bei ca 270.000€ gleich bleibt. Da wäre ein flacher Anstieg über alle Einkommen bis zu den 45% bei den 270.000€ fairer und würde viele entlasten, den mit höheren Einkommen aber auch nicht wirklich weh tun.

Ebenso verstehe ich nicht, warum kinderlose Ehen bevorzugt werden, in dem man gemeinsam veranlagt werden kann. Förderung für Familien mit Kindern: Gerne, aber warum für welche ohne? Gerade bei sehr verschiedenen Einkommen kann das nämlich ein Vorteil für sie und Nachteil für nicht verheiratete sein. Ledige Personen ohne kinder werden doch auch voll zu Kasse gebeten.

Zudem spielt wie du selber erwähnst, gerade bei manchen sehr Reichen das Thema Einkommenssteuer keine oder nur eine sehr geringe Rolle im Verhältnis zum Vermögen. Denn vieles kommt über Erbschaften, Schenkungen usw., da kann man die Einkommenssteuer noch so erhöhen.

Hier mit einer Vermögenssteuer gegen zu halten ist auch schwer, denn wo soll man da halbwegs fair eine Grenze ziehen bei den Immobilienpreisen in einigen Städten? Da reicht ja ggf. schon ein kleines Einfamilienhaus oder eine Wohnung, in der jemand nach Erbschaft mit geringer Rente lebt, dass diese Person plötzlich darunter fallen könnte und sich diese zusätzliche Steuer nicht leisten kann und das Haus verkaufen muss. Unternehmer, deren Geld in Firmenanteilen steckt, können sich nach den Plänen ja wieder befreien lassen, über Stiftungen viel "beiseite schaffen" usw., es träfe also wieder nicht die "super Reichen", die sich auskennen, sondern die "ärmeren reichen" ohne dieses Wissen.

Ja, Besserverdiener sollen noch mehr Steuern zahlen
Die Milliardäre dieses Landes sicher nicht

Doch, dafür kann man sorgen. Ganz besonders die müssen unbedingt stark besteuert werden. Die "völlig absurde Vermögenssteuer" würde zum Beispiel dafür sorgen.

Es tritt mehr die kleineren Unternehmer des Mittelstandes

Absoluter Schwachsinn! Du fragst, ob Besserverdiener stärker besteuert werden sollen, und baust deine Argumentation darauf auf, dass das kleine Unternehmer treffen würde. Sind das Besserverdiener? Ich glaube nicht! Du weichst dem eigentlichen Thema aus! Mittelständische Unternehmen sollen entlastet werden.

und es wird disktuiert den sowieso schon sehr hohen Spitzensteuersatz weiter nach oben zu treiben

Er liegt bei 42%. Das ist nicht hoch, sondern der niedrigste Wert, den er je hatte. Er wurde seit Rot-Grün ständig gesenkt. Unter Helmut Kohl lag er mal bei 56%, was ein guter und fairer Wert ist. Damals war auch der Niedriglohnsektor viel kleiner als heute. Die Wirtschaft wurde immer unsozialer, was traurigerweise unter Führung einer ehemaligen Arbeiterpartei angefangen hat.

Eine schlechte Sache rechtfertigt keine Andere

Es ist also genauso schlecht, wenn ein Besserverdiener mehr Steuern zahlen muss und er sich trotzdem seinen hohen Lebensstandard leisten kann, wie wenn Menschen auf alles verzichten müssen, weil sie sonst ihre Mitete nicht mehr bezahlen können? So schlecht, wie wenn Menschen, die über 40 Jahre gearbeitet haben, von Altersarmut leben müssen? So schlecht, wie wenn Menschen vom Existenzminimum leben? In welcher Welt lebst du?

Es gibt viele Probleme dieser Art.

Die du aber nicht lösen willst

Warum brauchen wir eine höhere Besteuerung von Besserverdienern? Damit sich die Lebensverhältnisse der Unter-und Mittelschicht verbessern, was gleichzeitig zur Verkleinerung der riesigen Schere zwischen Arm und Reich führen würde, was für den sozialen Zusammenhalt und für die Demokratie sehr wichtig ist

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Sozialist

Schwierig. Grundsätzlich klingt es fair, nach Gehalt zu besteuern. Gleichzeitig fände ich es nicht toll, wenn ich mir viel erarbeite, eine Führungsposition erreiche/mich selbstständig mache/wie auch immer und dann noch mehr abdrücken darf als andere.

Der Sinn dahinter ist ja oftmals, MEHR Geld zu verdienen und die Möglichkeit dazu haben viele Menschen in DE.

Du hast schon alles gesagt, was ich dazu sagen gehabt hätte.

Besserverdiener sind keine "Bonzen", da stimme ich Dir voll zu, sondern Menschen, die über eine höhere Qualifikation verfügen, welche sie sich durch ein langes Studium oder andere, spezielle Ausbildung erworben haben. Es gibt keinerlei Anlass, sie nun durch höhere Besteuerung dafür zu "bestrafen".

Wie Du schon angedeutet hast: der Sozialneid ist in Deutschland extrem ausgeprägt.