Ist es eigentlich technisch oder generell möglich, Blitze zur Energiegewinnung zu nutzen, wenn ja, wie?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Ich denke nicht, nein - weil .... 45%
Ich denke schon, ja - und zwar .... 36%
Keine Ahnung, wäre aber sicherlich sehr interessant 18%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich denke schon, ja - und zwar ....

An der Möglichkeit der technischen Umsetzung scheitert das sicher nicht. Da sehe ich durchaus Lösungen, z.B. mit der Dissoziierung eines Wasservorrates zur H2-Produktion.

Da lohnt sich schlicht der wirtschaftlich-technische Aufwand nicht. Wer baut und unterhält schon so eine teure Anlage in der Hoffnung, dass gerade an der Stelle in den nächsten Jahrzehnten wenigstens einmal ein Gewitterblitz einschlägt und damit eine jämmerliche Magawattstunde (MWh) liefert?

Für diese eine MWh, die so ein Blitz vielleicht in 50 Jahren einmal liefert, braucht das Wasserkraftwerk am Jangtsefluss in China nicht einmal 5 Minuten!

dompfeifer  26.05.2023, 18:19

Danke für den Stern. Und noch eine Verbesserung, oben sollte es heißen: "Für diese eine MWh braucht das Wasserkraftwerk am Jangtsefluss in China nicht einmal 5 Sekunden!"

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Ich denke nicht, nein - weil ....

Die Idee, Blitze zur Energiegewinnung zu nutzen, ist ein faszinierendes Konzept, das viele Menschen schon einmal in Betracht gezogen haben. Blitze enthalten in der Tat eine enorme Menge an Energie. Ein einziger Blitz könnte theoretisch etwa 5 Milliarden Joule Energie enthalten, genug, um ein durchschnittliches Haus für etwa einen Monat mit Strom zu versorgen.

Es gibt jedoch mehrere große Herausforderungen, die es schwierig machen, diese Energie effektiv zu nutzen:

  1. Vorhersagbarkeit: Blitze sind Naturphänomene, die sehr schwer vorherzusagen und zu kontrollieren sind. Es ist sehr schwierig, ein Gerät zu entwickeln, das effektiv einen Blitz "fangen" könnte, wenn und wo er auftritt.
  2. Speicherung: Selbst wenn wir einen Blitz einfangen könnten, wäre es eine weitere große Herausforderung, diese Energie schnell genug zu speichern. Die Energie eines Blitzes wird in einem sehr kurzen Zeitraum freigesetzt, typischerweise in weniger als einer Sekunde. Unsere derzeitigen Energiespeichertechnologien sind nicht in der Lage, so schnell so viel Energie aufzunehmen.
  3. Sicherheit: Blitze sind extrem gefährlich und können schwere Schäden verursachen. Ein System zur Energiegewinnung aus Blitzen müsste extrem sicher sein, um zu verhindern, dass Menschen oder Gebäude durch die hohen Spannungen und Ströme verletzt oder beschädigt werden.
  4. Wirtschaftlichkeit: Schließlich wäre es sehr teuer, ein System zu entwickeln und zu bauen, das diese Herausforderungen bewältigen könnte. Angesichts der Unvorhersehbarkeit von Blitzen und der Schwierigkeiten bei der Speicherung ihrer Energie ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein solches System wirtschaftlich rentabel wäre.

Aufgrund dieser Herausforderungen gibt es derzeit keine praktischen Methoden zur Energiegewinnung aus Blitzen. Es wäre viel effizienter und sicherer, in erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windkraft zu investieren, die günstig und vorhersehbar Energie liefern können.

Woher ich das weiß:Recherche
Ich denke schon, ja - und zwar ....

Ein Blitz besitzt ja sehr viel Spannung und sehr viel Strom. Denke schon das es möglich ist, aber das Problem wird eher sein, dass der Blitz nicht an der richtigen Stelle einschlägt und die sofortige Nutzung oder Speicherung der Energie wird auch schwierig.

Ich denke nicht, nein - weil ....

Die – theoretische – Stromausbeute eines Blitzes ist aus zwei Gründen so gering: Zum einen ist das Spektakel viel zu schnell vorbei, denn ein Blitzeinschlag dauert nur wenige Tausendstelsekunden und ist damit viel zu kurz, um in nennenswertem Umfang nutzbare Energie zu übertragen. Zum anderen gibt der Blitz den Großteil seiner Energie bereits bei der Entstehung an die Umgebung ab. Das Gros der Ladung erhitzt die Luftmoleküle direkt am Blitzkanal und erzeugt dabei das Blitzleuchten. Dadurch dehnt sich die Luft schlagartig aus, fällt gleich nach der Entladung wieder in sich zusammen und verursacht dabei den markanten Donnerschlag. Im Moment der Entladung beträgt die Blitz-Energie circa 280 Kilowattstunden – und verpufft.

Wenn in einem Blitz so wenig Energie steckt, wieso ist dann das Zerstörungspotenzial so groß?

Bei einem Blitz wird die komplette Energie innerhalb weniger Millisekunden freigesetzt, wodurch räumlich stark begrenzt sehr hohe Temperaturen entstehen. Bei einem Blitzeinschlag in einen Baum, beispielsweise, verdampft das Wasser im Stromweg explosionsartig, das umgebende Holz gibt dem Dampfdruck nach und zerspleißt.

Woher ich das weiß:Recherche
Keine Ahnung, wäre aber sicherlich sehr interessant

Ich kann erst jetzt antworten, weil die Sendung erst kürzlich ausgestrahlt wurde.

Es gibt Blitzhotspots auf der Erde, aufgrund geologisch-meteorologischer Besonderheiten. Z. B. eine Flussmündung im Amazonas, wo es blitzt wie bei einer kaputten Leuchtstoffröhre.

Das Einfangen dürfte nicht das Problem sein, aber dann? Wenn man den Blitz sofort verbrauchen könnte, würde sich schon etwas finden, aber die Energie zu strecken und zu glätten und zu speichern in welcher Form auch immer, dürfte schwierig werden.