Ist eine gebildete Person auch sozialer und emphatischer?
Mein alter Mitbewohner hat Bwl studiert und stellt sich als ganz hohes Tier da. Er ist vor kurzem ausgezogen mit der Begründung ihm fehlen hier die tiefgründigen Gespräche. Er hat es zwar nicht offiziell ausgesprochen aber ich habe es an seiner nonverbalen Kommunikation und anderen Aussagen ableiten können.
Ich habe oft versucht die Kommunikation mit ihm einzuschränken weil er mir als Mensch unsympathisch war. MiT ihm konnte man gut über Finanzen etc reden und er ist sehr kompetent auf diesem Gebiet aber das WG Leben war komplett daneben. Er hat in 5 Monaten nicht 1 mal geputzt, gesaugt etc. Nur auf Nachfrage tut er es gezwungen. Putz Plan will er nicht. Er isst die Schokolade von mir weg und kauft keine neue. Bedient sich an Sachen die ihm nicht gehören. Spart wo es nur geht. Will sogar meine Matratze ausleihen (WTF?) und das beste kommt zum Schluss: die schränke und Fächer auch im Badezimmer sind voll mit seinen Haaren und leeren Verpackungen und dreck und die hat er einfach so hinterlassen und hat nichts sauber gemacht… da freut sich die Person die bald einzieht bestimmt ? :( warum ist er so ? Er ist zwar intelligent und gebildet aber denkt nicht an andere ? Und jetzt ist er froh mit irgendwelchen Chemie Studenten zusammen zu wohnen..
9 Antworten
Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Nein.
Wie auch? Jemand macht einen Hochschulabschluss in Betriebswirtschaftslehre und ist dann plötzlich sozialer und empathischer? Es gibt durchaus Studiengänge, in denen man bspw. Verhandlungs- oder Moderationstechniken erlernt. Das kann diese Menschen durchaus dazu befähigen, überzeugender vorzutragen. Empathie und Sozialverträglichkeit sind jedoch Dinge, die a) von der Rolle der Person innerhalb ihres Umfelds und b) von der Begabung und Persönlichkeit der Person abhängen. Bei b) gibt es zwar einen indirekten Bezug auf den prinzipiell erreichbaren Bildungsgrad, aber nicht so, dass man pauschal von der Bildung auf die Persönlichkeit schließen könnte.
Also die Chemiestundenten wird er genauso auf die Nerven gehen, denn das was Du beschrieben hast, hat nichts mit Intelligenz oder Bildung zu tun, sondern einfach mit einem schlechten Charakterzug, eine schlechte Erziehung.
Deine Frage aber differenziert nicht zwischen Intelligenz und Bildung. Bildung hat rein gar nichts mit Intelligenz zu tun um umgehert. Es begünstigt diese, aber Du kannst gebildet sein, aber dennoch strunz dumm. Du kann umgekehrt aber sher intelligent sein und nicht den Hauch von Bildung haben.
Und dann gibt es noch die Unterschiede der Intelligenz. Dein Ex-Mitbewohner hatte z.B. keinerlei soziale Intelligenz. So intelligent ist er also gar nicht gewesen und was Du erzählst, spricht für eine Fachbildung im Bereich BWL, nicht aber für Intelligenz auf der ganzen Linie. Ich kann auch irgendein Fachbuch auswendig lernen und dabei strunz dumm sein, solange ich daraus zitieren kann, erscheinen ich anderen gegenüber gebildet und schlau.
Lass dich also nicht von solchen Leuten blenden. Wenn Du es wirklich testen willst, ob jemand intelligent ist, dann musst Du ihn auf mehreren Ebenen begegnen und Bildung ist kein Zeichen von Intelligenz.
Vielen vielen vielen Dank!! Freue mich sehr über deinen Text. In meiner Emotion habe ich so garnicht drüber nachgedacht. Das stimmt sehr.
"Die dümmsten Menschen lernt man in der Uni kennen" - Adrian Rouzbeh
Meiner Meinung nach sind BWL'ler oder allgemein viele Stundenten nicht empathisch, eher abgehoben und großkotzig meinen Erfahrungen nach, weil sie sich auf ein Zertifikat ausruhen. Das sind meistens Leute, die nicht mal nen Kaffee bestellen können ohne zu stottern, schreiben aber 1en in Themen wie Personal Managment, dann gehen sie ins echte Leben und werden gef8393
Deswegen: Nein, Studenten sind nicht sehr zivilisiert
LG
Natürlich, Studenten bilden sich etwas auf ihr Zertifikat ein, sehen sich als etwas über der Gesellschaft, sehen auf Menschen herab, obwohl diese Typen nichts anderes drauf haben, wie du sagtest. Generell studieren BWL nur Leute, die sonst keine Qualitäten haben. Studium macht dich nicht zu einem tollen empatischen Menschen, der seine Mitmenschen mobilisieren und mitziehen will, eher das Gegenteil.
LG
Wie kommst du darauf, dass BWL nur von Leuten studiert wird die keine anderen Qualitäten haben? Erklär mir deine Sicht bitte
Nun, ich habe es extra etwas überspitzt dargestelt. Meinen Erfahrungen nach gibt es viele Menschen, die BWL studieren, damit sie studieren ohne zu wissen, was sie danach machen und sich nicht über ihre Talente und Qualitäten bewusst sind, welche sie im besten Fall in einen anderen Job einbringen könnten. Ich habe es nicht generalisiert auf ALLE BWL'er, stütze mich lediglich auf Bekannte und Erfahrung, überspitze gerne Aussagen. ;)
LG
Vielen Dank!! Habe diese Ansicht schon öfters gehört
Da ich im beruflichen Kontext den Werdegang von gebildeteren Menschen beobachten kann, stelle ich fest, dass die Empathie mit steigenden Bildungsabschlüssen abnimmt. Es ist erschreckend!
Nachtrag:
Einer ist bis jetzt die große Ausnahme. Er stammt aus einer großen und ärmlichen Familie, die er auch schon als studentische Hilfskraft mit seinem Einkommen unterstützt hat. Der ist jetzt Doktor und hat immer noch das Herz auf dem rechten Fleck.
Außergewöhnlich empathisch sind auch zwei schwule Professoren.
Ich erkläre mir das so, dass sie einerseits über ihre Abschlüsse kompensieren und andererseits aber jeder höhere Abschluss eine thematische Vertiefung erfordert, die sie völlig verkopfen lässt. Brilliant in ihrem Fachgebiet, aber sozial nur unter ihresgleichen kompetent.
Nicht zwangsläufig. Ich kenne viele Doktoren und Rechtsanwälte die seeeehr arrogant u aalglatt rüberkommen. Natürlich gibt's aber auch ungebildete,ungehobelte Proleten. Also man kann nicht alle über einen Kamm schweren.
Ja er ist wirklich am stottern teilweise wenn er irgendwas haben muss.. verstehe es nicht aber Ahnung um andere Themen hat er auch nicht zb Ernährung etc nur in einem Bereich ich finde er hat versagt