Ist die Hervorhebung deutscher Opfer rassistisch motiviert?
In Lissabon sind 17 Menschen ums Leben gekommen.
Doch anstatt über alle 17 Opfer zu berichten, hat die deutsche Presse fast ausschließlich das deutsche Todesopfer hervorgehoben.
Das ist problematisch, weil dadurch die anderen Opfer unsichtbar gemacht werden. Diese Art der Berichterstattung spiegelt ein Muster wider: Wer nicht „deutsch“ oder „weiß“ ist, bekommt weniger Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Damit reproduziert die Presse unbewusst ein rassistisches Denken – Menschenleben werden unterschiedlich gewichtet, abhängig von Herkunft oder Nationalität.
Eine solidarische und gerechte Perspektive müsste dagegen alle Opfer gleich würdigen
Aber auch bei allen anderen schweren Tragödien werden deutsche Opfer hervorgehoben. Das habe ich seit langem bemerkt
23 Antworten
Ein Schweizer Staatsbürger ist am Donnerstag als Opfer des Seilbahnunglücks vom Mittwoch in Lissabon identifiziert worden. Fünf weitere Tote stammten aus Portugal und zwei aus Südkorea. Acht Leichen waren noch nicht identifiziert, wie die Behörden mitteilten.
https://www.bluewin.ch/de/news/vermischtes/schweizer-bei-seilbahnunglueck-in-lissabon-getoetet-2856363.html - von 19.05h
Bei dem schweren Standseilbahn-Unglück in Portugals Hauptstadt Lissabon ist einem Bericht zufolge auch ein deutscher Familienvater ums Leben gekommen. Seine Frau überlebte schwer verletzt, auch sein dreijähriger Sohn überlebte. Das berichtet die portugiesische Online-Zeitung "Observador" unter Berufung auf Polizeikreise. Der Vater sei noch am Unfallort gestorben, der Zustand der Mutter sei kritisch. Der dreijährige Sohn des Paares kam mit leichten Verletzungen davon und wurde von einem Beamten der Sicherheitspolizei gerettet, heißt es im Bericht.
Aus dem Auswärtigen Amt (AA) in Berlin hieß es: "Leider müssen wir davon ausgehen, dass sich auch deutsche Staatsangehörige unter den Betroffenen befinden. Über die Anzahl gibt es derzeit noch keine verlässlichen Angaben." Die Lage sei noch unübersichtlich. Die Botschaft in Lissabon bemühe sich darum, die Identitäten der Opfer zu klären. Auf X schrieb das AA: "Unsere Gedanken sind bei den Opfern des tragischen Standseilbahnunglücks in Lissabon".
Medien berichten von deutschem Vater, der in Lissabon ums Leben gekommen sein soll
Unter den Verletzten sollen mindestens elf Ausländer sein: zwei Deutsche, zwei Spanier, eine Französin, ein Italiener, ein Schweizer sowie jeweils ein Mensch aus Kanada, Korea, Marokko und den Kap Verde.
Es ist eben auch wichtig zu sehen von WANN die Nachrichten sind, woher sie kommen und sich zu fragen wie die Quellen wohl sein könnten.
Natürlich werden auch die Menschen nach Herkunft genannt die nicht Deutsche sind.
Wer nicht „deutsch“ oder „weiß“ ist, bekommt weniger Aufmerksamkeit und Anteilnahme.
Das ist Quatsch!
Man schreibt ja nicht, dass es ein deutsches Opfer gab und sagt sonst nichts weiter über weitere Opfer. Nur zu Beginn ist die Lage natürlich noch komplett unübersichtlich. Da steht kein Pressesprecher am Unfallort und hält die Ausweise hoch der Opfer oder macht direkt eine DNA Analyse um zu bestimmen woher das Opfer kommen könnte, wenn es keinen Ausweis dabei hat.
Mit Rassismus hat das so gar nichts zu tun und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum das konstruieren will!
Die Opfer sind alle Opfer! Da wird nicht differenziert, nur weil man in dem Moment noch nicht die Herkunft benennt. Und du siehst ja schon an den Nachrichten wie unterschiedlich am Ende die Aussagen sind!
Aber da ein "aber das ist ja so rassistisch" zu basteln ist Unsinn! Und wenn es bei einem Unglück 1000 Opfer gibt, dann erwartest du dann ernsthaft, dass man alle Herkunftsländer auflistet?
Das Mitgefühl für die Toten hat man wohl auch ohne die Nennung der Herkunft und es ist (zumindest den Meisten) auch völlig peng, ob das Opfer ein Weißer war oder nicht.
Das besondere Hervorheben ist zweifelhaft, da man sich als Deutscher besonders hervorheben will. Wenn man sagt, unter den Todesopfern sind so viele Deutsche, ist es egal, da man die anderen Opfer auch mit einzieht. Rassistisch ist es nicht. Aber die Deutschen als alleinige Opfer heraus kehren, das ist eher eingebildet rechtsgerichtet, weil man die anderen nicht sehen will. Aber zu den Deutschen Opfern zählen insgesamt auch so viele Opfer aus anderen Ländern oder unter den Opfern befinden sich so viele Deutsche, das ist nicht, woran man in eine radikale Ecke dich schieben kann.
So eine Diskriminierung ist mir gar nicht aufgefallen. Wenn es sie gegeben hat, hast Du natürlich recht. Mich hat stattdessen interessiert: Warum ist denn niemand aufgesprungen um zu bremsen? Jeder weiß doch, dass es in historischen Straßenbahnen vorne und hinten je ein großes Rad mit Kurbel gibt, das man drehen muss um zu bremsen. Wenn an beiden Enden Leute das machen kann es ruhig an einem Ende kaputt sein.
Hier findest Du ein Foto des Fahrstands: klick . Hier ist der gesamte Artikel dazu: klick. Daraus kannst Du schlussfolgern:
- Der Elevador da Glória fährt nicht unbemannt.
- Weil der Fahrer in Fahrtrichtung sitzen sollte muss es logischerweise an beiden Enden einen Fahrstand geben.
- Wenn der Fahrstand in Fahrtrichtuing besetzt war ist es dem Fahrer wohl wegen eines Defekts nicht gelungen zu bremsen.
- Also wär es Sache der Fahrgäste gewesen zum anderen, unbesetzten Fahrstaned zu rennen um da zu bremsen oder es zu versuchen.
- Das Rad, an dem man kurbeln muss um zu bremsen, ist auf dem Foto doch gut zu sehen.
Ich meine, wenn der Fahrstand abgeschlossen war kann man nichts machen, aber wer ist denn so dumm zu glauben, nur weil Unbefugte da nichts zu fummeln hätten sei es vorgeschrieben Tote und Verletzte inkauf zu nehmen?
Ein ehrliches Danke für Deine Klärung.
Die Frage ist aber, wie man in Panik reagiert und wieviel Zeit geblieben wäre? Und weiß jeder was die Bremse ist? Ich wüsste es nicht.
Instinktiv wäre ich aber wohl in die andere Richtung gerannt.
Das ist problematisch
Nein ist es nicht.
weil dadurch die anderen Opfer unsichtbar gemacht werden
Glaubst du ernsthaft die Spanischen Medien berichten über deutsche Opfer bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz?
Wer nicht „deutsch“ oder „weiß“ ist, bekommt weniger Aufmerksamkeit und Anteilnahme.
Dass die Opfer "deutsch" waren hat nichtmal im Ansatz etwas damit zu tun ob es sich im "weiße" gehandelt hat. Nach der Aussage kann das auch Mohammed Yildiz und seine Familie gewesen sein die erst seit einem Monat die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Eine solidarische und gerechte Perspektive müsste dagegen alle Opfer gleich würdigen
Tut die aktuelle Berichterstattung, da es heißt "17 Opfer darunter x Deutsche" und nicht "X Deutsche sind gestorben und ein paar die niemanden interessieren".
Aber auch bei allen anderen schweren Tragödien werden deutsche Opfer hervorgehoben. Das habe ich seit langem bemerkt
Oh nein Nationale Medien berichten über Dinge die die Nation betreffen wke furchtbar! Warum berichtet Italien denn nicht wenn in Castrop-Rauxel ein Dönerladen überfallen wurde!!!!1111
Die deutsche Presse hebt die deutschen Opfer hervor, damit die deutschen Familienmitglieder, die wissen, dass ihr Verwandter dort ist, sich auf das schlimmste gefasst machen können.
Genauso handeln die anderen Ländern auch, England nennt ihre englischen Opfer, Amerika nennt ihre Opfer usw.
Das ist weder rassistisch noch ethnisch falsch, denn es geht einzig um das Herkunftsland. Das, was im Ausweis steht, zählt, egal welche Hautfarbe oder Herkunft.
Hast Du den Bericht gesehen? Wer soll da bremsen? Und Du warst ja leider nicht dort. Sonst hätte es einen Helden gegeben. Einen Deutschen?