Ist die Herstellung von Baumwollpapier umweltfreundlicher als die von Holzstoffpapier?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Nach meiner Meinung ist die Verwendung von Holz allen auf dem Acker erzeugten Rohstoffen vorzuziehen, weil:

  • Ackerbau immer einen höheren Maschineneinsatz nach sich zieht als Forstwirtschaft, damit auch höheren Verbrauch an Treibstoffen.
  • Auf der Ackerfläche keine CO2- Speicherung stattfindet: Die Kultur wird nach wenigen Monaten geerntet.
  • Der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln im Wald vernachlässigbar gering ist.
  • Wald einfach die Landnutzungsform ist, die am nächsten dran ist am natürlichen Zustand bei uns, dem Urwald. Seltsamerweise wird gerade deswegen seine Nutzung verteufelt, während eine stattdessen betriebene intensivste Landwirtschaft gutgeheißen wird.

Zu dem hier mehrfach genannten Rohstoff Hanf: ja, auch ich habe schon vor Jahrzehnten Bücher darüber gelesen. Soweit ich weiß wurde er aus anderen (mmn unsinnigen!!) Gründen verdammt. Sicher wäre das auch eine interessante Kultur, aber eine Wunderpflanze wäre es auch nicht. Mag sein, dass die bisherigen sehr kleinflächigen Versuchsanbauten ohne chem. Pflanzenschutz auskommen, dass sie für vernünftige Erträge Düngung benötigen, hat sich bereits gezeigt. Aber was wird passieren, wenn er aus der Nische heraustritt, und zur Erzeugung nennenswerter Mengen in großen Monokulturen angebaut wird? Ich denke da immer an die alte Kulturpflanze Mais, die ursprünglich, bei kleinflächigem Anbau durch die Indigenen in Amerika auch ganz ohne Chemie auskam...

Pomophilus  14.03.2020, 16:39

Danke für den Stern!

0

Nein eher nicht. Der Anbau von Baumwolle braucht sehr viel Wasser. Der Aralsee zb trocknet wegen des Anbaus von Baumwolle immer weiter aus. Man braucht wie in allen Monokulturen auch viele Pestizide.

Baumwolle & Umweltprobleme

Nein, Baumwolle ist eine einjährige Pflanze, damit schafft ihr Anbau auch kein hochwertiges Ökosystem (da dieses nach der Ernte vollständig zerstört wird). Holz kommt zudem ohne chem. Pflanzenschutz aus, im Gegensatz zu Baumwolle, bei deren Anbau vergleichsweise viel Spritzmittel ausgebracht wird. Und dann wäre da noch der Wasserverbrauch, der bei Baumwolle um ein vielfaches höher liegt, als bei der Holzproduktion.

Das kann ich dir nicht sagen aber Papier aus Hanf ist viel billiger und dazu noch sehr Umweltfreundlicher! Das wurde aber wegen seiner Billigkeit damals unterdrückt weil die Industriellen nichts verdienten oder viel mehr nicht viel. so wurde die Herstellung aus Holz faforisiert und so ist es bis heute geblieben.

Papier aus HAnf ist viel haltbarer und sehr viel billiger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Besitze 10 Ha Wald den ich auch pflegen muß
Pomophilus  28.02.2020, 15:53

Inwiefern ist denn Papier aus Hanf umweltfreundlicher als aus Holz?

0
Anubis57  01.03.2020, 16:24
@Pomophilus

Schnell nachwachsender Rohstoff und die Umwandlung zum Papier viel billiger und Umweltfreundlicher. Dieses Papier ist auch länger beständiger als das Holzpapier. Auch ist der Anbau und die Ernte schneller billiger und Umweltverträglicher - überlege mal wie lange ein Baum wachsen muß eh er zu Papier werden kann. Hanf kannst du jedes Jahr ernten sogar von Brachen die sonst nicht genutzt werden weil die Hanfpflanze sehr anspruchslos ist und auch sehr Robust gegen alles (Trockenheit, Nässe, Hitze, braucht sehr wenig Nährstoffe (Dünger) usw.)

0
Pomophilus  01.03.2020, 23:29
@Anubis57

Hallo,

Viele deiner Argumente verstehe ich einfach nicht:

Inwiefern ist es umweltverträglicher, dass Hanf anders als Holz jährlich abgeerntet wird? Ich dachte immer, es sei einer der großen Vorteile von Holz, dass Bäume jahrzehntelang stehen bleiben bis sie geerntet werden, und dabei auf der Fläche CO2 fixieren, was der jährlich abgeerntete Acker eben nicht leistet, oder?

Und dass Hanf angeblich auf jeder 'Brache' wachsen kann (ja, eines der beliebten Zitate aus einem der Bücher, auf die ich in meiner Antwort eingehe!): Ich erkenne einerseits nicht den Vorteil für die Umwelt, der darin liegen könnte, da gerade solche Brachflächen in der ausgeräumten Kulturlandschaft noch mit die wertvollsten Flächen für den Naturschutz sind. Ist es also wirklich so umweltfreundlich, wenn man sie nun, dank Hanf, auch noch in Äcker umwandeln könnte? (Abgesehen davon, ich habe wissenschaftliche Untersuchungen gelesen, die alle zu dem Schluss kommen, dass für wirtschaftlich befriedigende Erträge beim Hanf eben auch gute Böden erforderlich seien!) Andererseits: wo liegt hier der Vorteil gegenüber Holz? Wald ist eben bei uns die natürliche Vegetationsform, sie besteht nicht nur aus einer einzigen Pflanzenart wie es ein Hanfacker tun würde, und mit unterschiedlichen Baumarten ist sie daher auch dort möglich, wo auch bei größtem Aufwand an Hanfanbau nicht zu denken wäre: Hochgebirge, Auenstandorte, reine Felsstandorte,... Deine Brachen sind doch nichts anderes als Wälder, die der Mensch irgendeinmal gerodet hat. Wenn man nichts tut, entwickelt die Natur eine solche Brachfläche langsam wieder zurück zu Wald. Was ist daran umweltfreundlich, wenn man das verhindert und stattdessen Hanf anbaut?

Du schreibst, dass Hanf 'sehr wenig' Düngung benötigt: ja, vielleicht etwas weniger als andere landwirtschaftliche Kulturen, aber wirklich weniger als Wald? Ich habe als Förster in über 30 Jahren Waldbewirtschaftung noch nie Düngung im Wald selbst praktizieren müssen, das ist auf ganz wenige Ausnahmesituationen beschränkt.

Mehrmals kommt bei dir das Wort 'billiger': Auch hier verstehe ich nicht, was das mit umweltfreundlicher zu tun hat. Und auch bezüglich der der Ernte: die Hanfanbauer, die ich kenne, haben noch keine wirklich günstige Erntetechnik gefunden. Aber meine hauptsächliche Frage: wenn es wirklich so viel billiger ist, warum nutzt niemand diesen Wettbewerbsvorteil und produziert Hanfpapier im großen Stil - dass es meiner Meinung nach ein Rückschritt für die Umwelt wäre würde dich sicher niemanden schrecken, oder?

0
Anubis57  02.03.2020, 16:37
@Pomophilus

Nur auf den Letzten Absatz zu antworten : wiel es zu billig ist man würde nicht viel damit verdienen von Industrieller Sicht her gesehen. Und ausserdem gibt es so gut wie keine Verarbeitungsmachinen hierfür die müsste man erst Bauen. Die Verwendung von HAnf war sehr lange Zeit verboten!!! Die Technolgie hierfür muß erst gebaut werden. Man würde hier bei 0 anfangen. Ein Baum braucht 2 Generationen mindestens bis man ihn nutzen kann solange muß er stehen und wachsen. Eine Kiefer nur für die Holzverarbeitung zu schlagen ist Verschwendung weil dieser Rohstoff viel zu wertvoll ist als zu Papier zu Enden.

Ein Förster bist du also (ich habe nochmal einen Abschnitt gelesen) und dann stellst du solche Fragen hier mit 30 Jahre Berufserfahrung!!!??? Wir besitzen Wald schon Generationen ich weiß wieviel arbeit darin steckt eh man nutzen daraus ziehen kann wenn man Glüpck hat. Ja nach Klassifizierung wird das Holz an verschiedene Stellen verkauft (Palette, Spanplatte und nur ein geringer Teil als Schnittholz und Papierfabrik).

Papier kann auch aus anderen fasrigen Stoffen gewonnen werden aber Hanf wäre hier das Beste! Das wußten sie aber schon vor 150 Jahren.

0

Hanf wäre besser. Und am besten wäre Stroh, das ohnehin anfällt.

chilly10  28.02.2020, 13:10

es gibt ja mittlerweile Papier aus Gras, wobei Stroh wäre schon praktisch, wobei das in der Viehwirtschaft verwendet wird - kannst ja den Tieren nicht die Matratze wegnehmen. Dann eher Rasen. Ich hab sogar schon mal Pappe mit Grasanteil gesehen

2
cas65  28.02.2020, 13:16
@chilly10

Da, wenn der Fleischkonsum weiter sinkt, auch weniger Stroh für die Fleischproduktion anfallen wird - und ich nicht weiß, ob das anfallende Stroh zu 100% verwertet wird - wäre das aber auch eine Alternative, die zu bedenken ist.

1