ist die Automarke Renault zuverlässig ?

5 Antworten

Meine Eltern haben einen Scenic 3, davor einen Scenic 2 und davor die 1.

Der 1er hat keine Probleme gemacht bis ca. 200.000 km (danach verkauft). Benziner.

Beim 2er ist am Display ein Kondensator kaputt gegangen, der musste ausgetauscht werden (ca. 180€), sonst nichts außerplanmäßiges. Auch ca. 200.000 km bis zu einem Unfall mit Rahmenbeteiligung. Benziner. Problematisch war hier nur die Batterie, die sich schnell selbst entladen hat, wurde aber getauscht und danach war Ruhe.

Beim 3er gab es lange keine Probleme, bis dann bei ca. 160.000 km ein Dieselinjektor kaputt ging und der Motor unter Last Probleme machte. Wurde getauscht, allerdings wurde das Fahrzeug dummerweise mit dem kaputten Injektor zu lange bewegt, dass sich dadurch unwirtschaftliche Folgeschäden entwickelt haben (war aber unser Fehler). War ein Diesel.

Neuer 3er, allerdings als Benziner macht bislang keinerlei Probleme.

Ansonsten waren die Fahrzeuge allesamt sehr zuverlässig, kein Rost, geringe Wartungs- und Unterhaltskosten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Automotive embedded Softwareentwickler
Mazda123 
Fragesteller
 17.08.2021, 12:11

Ich danke dir sehr doll hab ein guten tag

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Franzosen hatten schon immer den Ruf das sie als Neuwagen ganz ok sind und nach 4-5 Jahren die Probleme anfangen, einige halten zwar lange haben haben überall ihre Macken.

Es geht so, ich würde sagen: Die Wagen sind hinsichtlich ihrer Qualität etwas über dem Durchschnitt. Renaults waren früher mal ziemlich mies und anfällig, seit etwa dem Modellwechsel auf den Renault R-19 (1988) wurden sie immer besser, waren Anfang der 2000er wieder mal zeitweilig schlecht und sind inzwischen wieder relativ gut.

Kenne einige Renaultfahrer, die allesamt zufrieden sind. Technisch sind die Wagen recht robust, man darf allerdings keine besonders hohen Ansprüche an Ambiente, Verarbeitungsqualität und "Haptik" stellen. Wenn man damit klar kommt, ist ein Renault ganz ordentlich und sicher rein technisch nicht schlechter als ein Ford oder ein VW.

In unserer Familie gab es einige Renaults von R-4 und R-5 über den R-18 und R-19 bis hin zum 1998er Twingo "Liberty" mit Faltdach. Das waren allesamt brave und unauffällige Alltagsfahrzeuge, die bei normaler Wartung durchaus zuverlässig gewesen sind. Probleme gab es am ehesten im Bereich einer etwas nachlässigen Verarbeitung; ich kenne einen R-18, bei dem sich die hinteren Sitzpolster einfach aufgelöst hatten. Aber die Dinger taten, was man von ihnen verlangte und waren günstig in der Anschaffung. In meinem Freundeskreis liefen auch immer Renaults (mir gedenken R-5, R-11, R-19, Laguna I, Safrane und diverse Rapid). Auch hier gab es gelegentlich Klagen über schlechte Verarbeitung oder unfreundliche Händler, aber, die Autos an sich waren immer okay.

Wenn man französische und italienische Autos ordentlich behandelt, die Kundendienste pflichtig erledigen lässt und sie nicht überbeansprucht, können sie schon einige Jahre lang halten - nur sieht man's in Deutschland einem "billigen Fiat" oder "billigen Renault" halt nicht so sehr nach wie dem "guten VW", wenn er Mängel hat. Ich kapier's auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MAB98  17.08.2021, 12:23

"halt nicht so sehr nach wie dem "guten VW", wenn er Mängel hat. Ich kapier's auch nicht."

Genau meine Meinung!

Bei VW ist die Toleranzschwelle immer sehr viel höher und teilweise trotz massiver Mängel werden sie immer wieder gekauft. Muss man nur in die Foren schauen...

Bei einem Fiat/Renault, etc. wird oft bei dem ersten etwas größeren Defekt gleich alles verflucht und "kauf ich nie wieder!!!" geschrien.

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rotesand  17.08.2021, 12:27
@MAB98

Das stimmt alles. Ich habe sogar beobachtet, dass die Renaultfahrer meist zufriedener sind als die VW-Fahrer in meinem Umfeld. Bei Renault wurde meist der Vertragshändler in unserer damaligen Kreisstadt bemängelt (der aber wirklich richtig ranzig und unfreundlich war - der war mal ein Kunde von mir, als ich Mediaberater war und ist war auch zu mir frech mitunter sehr gewesen, seine Frau ebenfalls ... bis ich ihm mal sagte, dass ich nicht sein Leo bin, dann war der etwas gemäßigter) und dass hier und da Plastik abfällt, die Sitze wackeln oder das eine oder andere Teil nicht sauber eingepasst ist, aber die Autos liefen in der Sache gut und das bis ins hohe Alter. Wenn nach 15 Jahren was passiert, ist es halt so.

Während der teure VW alle Kundendienste beim Händler kriegt, wird der billige Franzose nach der Garantiezeit nicht mehr gepflegt und dann häufen sich die Mängel, ehe die Besitzer schimpfen und "kauf ich nie wieder" rufen. Hat mir mal ein Citroenvertragshändler gesagt, der auch Kunde von mir war - und ein feiner Kerl, mit dem ich als noch per Mail Kontakt habe.

Ich war mal ernsthaft an einem Peugeot 406 3.0 V6 SV Automatik mit PRV-Motor interessiert - in der Farbe "Versailles-Beige Metallic" und denke, ein schlechter Kauf wäre der nicht gewesen, aber der V6 war mir zu durstig für den Alltag erschienen.

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MAB98  17.08.2021, 12:38
@rotesand

Mal kurz zum Thema Vertragshändler...

Meine Cousine hat einen VW UP, brannte die RDKS Leuchte dauerhaft trotz korrektem Luftdruck. War sie beim VW Händler, konnte man ihr nicht helfen "Sie haben alles überprüft! Sie sind die Erste mit dem Problem! Da können sie nichts machen."

Danach war sie in einer freien Werkstatt und was war die Ursache ? Nicht angeschlossenes Kabel,war in unter 5 Minuten erledigt.

Wir haben ja auch 4 Franzosen vor der Tür stehen...Verfolge die unzähligen Diskussionen hier immer grinsend, wenn mir Leute erzählen wollen, wie schlecht die Autos alle sind und Unsere machen einfach überhaupt keine Probleme und laufen und laufen :D

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rotesand  17.08.2021, 12:46
@MAB98

Ich bin mit freien Werkstätten eingegangen, aber auch mit einem BMW-Händler sowie einem VW-Audi-Händler, für den ich als junger Mann mit gebraucht gekauftem Audi 100 wohl nicht lukrativ genug erscheinen bin. Ansonsten war ich bei Ford, Opel und Mercedes immer super zufrieden und kann mich nur lobend äußern. Bei Mercedes haben sie mal ein Teil kaputt gemacht und wollten es mir in Rechnung stellen - ich habe denen klar gemacht, Stammkunde zu sein, es selber nicht kaputt gemacht zu haben und eine faire Lösung zu wollen, wenn ich weiter Stammkunde sein soll, und seither war wieder alles super.

Das nächste Auto wird aber kein Mercedes mehr, weil mir die neuen Modelle einfach nicht gefallen und ich da keine besondere Qualität mehr erkenne. Da ist inzwischen jeder Japse günstiger und vielversprechender, Mazda finde ich zum Beispiel sehr attraktiv und der neue Opel Astra wird auch gigantisch, den will ich unbedingt zumindest mal probefahren.

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MAB98  17.08.2021, 13:12
@rotesand

Ja, das Thema Händler ist immer so ne Sache.

Wir hatten "Glück", dass wir damals eine gute Vertragswerkstatt gefunden haben. Wir haben aber auch die "Vorteile", dass wir dort seit 15 Jahren Stammkunden sind, der Werkstattleiter der Vater eines guten Freundes von mir ist und es daher alles etwas "persönlicher" ist. Die wissen auch, dass man uns nicht die üblichen "Herstellerausreden" bringen kann.

Für eventuelle größere Arbeiten (z.B. Kupplungstausch) weichen wir aber auf die oben genannte freie Werkstatt aus, da die Stundenkosten deutlich geringer sind, die OEM Teile günstiger sind und die auch sehr gute Arbeit leisten.

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in frankreich fahren sehr viele renaults und peugeots herum, da sind zwar deutsche autos auch beliebt, aber man kann nun wirklich nicht sagen, dass die französischen nicht funktionieren.

in frankreich (und italien) gibt es kein salz auf der straße, das war der hauptgrund, warum unsere autos länger gehalten haben, was rost angeht. das müssen die in ihrem heimatländern im süden eben nicht können.

renault hat immerhin jahrzehnte lang die formel1 mit ihren motoren dominiert, dass die keine bauen können wäre mir jetzt doch sehr neu.

BackupBone  17.08.2021, 13:35

Ist mir in Italien auch aufgefallen. Da fahren Schüsseln rum, die hier nicht einen Winter mehr überstehen würden.

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Der ADAC bringt jedes Jahr eine Pannenstatistik zu den unterschiedlichen Fahrzeugklassen. Da sieht man einerseits in Abhängigkeit vom Baujahr wie viele Pannen die Fahrzeuge so hatten und zudem gibt es meist noch einen erklärenden Text was so die häufigen Probleme waren.

MAB98  17.08.2021, 12:18

Wobei diese Statistik natürlich nur die Fahrzeuge erfasst, die der ADAC "bearbeitet" hat. Viele Hersteller bieten einen eigenen Mobilitätsservice an und diese Fahrzeuge tauchen dann beim ADAC in geringerer Menge auf.

Wenn von 10 defekten Audi Fahrzeugen, 8 von Audi abgeschleppt werden, tauchen beim ADAC nur 2 in der Statistik auf und Audi kriegt ne geringe "Mängelquote", weil "ja selten ne Panne"

Wenn von 10 defekten Renault, alle über den ADAC abgeschleppt werden, wird dieser Marke eine höhere Mängelquote attestiert, obwohl sie z.B. im Vergleich genauso gut/schlecht waren!

Man sollte diese Pannenstatistik daher mit Vorsicht interpretieren.

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JanRuRhe  17.10.2021, 10:09
@MAB98

Aber auch Renault hat eigene Pannendienste. Eigentlich alle Marken

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