ist der mythos der billigen Anzüge doch wahr?

5 Antworten

Das ist nicht ganz einfach zu beantworten.

Anzügen von der Stange (bei 150 € sowieso und auch die meisten 500 € Anzüge sind von der STange) sieht man ihren Preis nicht an. Erst, wenn es in Richtung Maßschneiderei geht, macht der höhere Preis einen Unterschied.

Damit wären wir auch beim wichtigsten Beurteilungskriterium für einen Anzug: Die Passform. Diese hat oberste Priorität vor der Wahl des Stoffes oder gar irgendeiner Marke. Ein schlecht sitzender Mohair-Anzug mit namhaftem Label sieht immer schlechter aus als ein gut sitzender Polyester-Anzug vom Discounter (klar, beim Tragekomfort gibt es dennoch Unterschiede, aber die sieht man von außen ja nicht).

Es lohnt sich also auch immer, nach dem Kauf nochmal ein paar Zehner in die Hand zu nehmen, um den Anzug bei einer Änderungsschneiderei aufwerten zu lassen. Anpassung der Ärmel- und Hosenbeinlänge und Öffnung der Knopflöcher kann man schon für unter 50 € haben. Wichtig ist dann nur, dass man im Laden von der Figur her gut reingepasst hat.

Wer sich wirklich mit dem Thema auskennt, und sei es, weil er beruflich bedingt feinen Zwirn braucht und auf Qualität achtet, mag den Unterschied ersehen können. Es sind aber wirklich ganz kleine Feinheiten, die den Unterschied ausmachen, zum Beispiel Stoffe, Schnitte, Passformen oder auch Muster und Futter sowie kleinste Verarbeitungsdetails. Da muss man das Auge für haben.

Ich trage heute z.B. eine Hose von Meyer, einer sehr guten Marke - da sind zum Beispiel die Taschen besonders gut gearbeitet (mit bedrucktem und gewebtem Innenfutter) und die Stoffe sehen schon vom Ding her hochwertig aus, die Nähte sind solide und die Gürtelschlaufen sind doppelt gearbeitet und vorn etwas breiter, damit der Gürtel besser eingefädelt werden kann. Es sind die ganz kleinen Details - und wer sich auskennt, der sieht das auf den ersten Blick; alle anderen sehen es nicht. Mir fiel es diese Woche auch auf, als ein Kollege ebenfalls eine Hose von Meyer getragen hat - da war mir schon beim Anblick (es war eine sehr gute und schöne, einfach hochwertige Jeans) sofort klar, das ist entweder eine Brühl oder eine Meyer (Brühl trage ich auch).

Das betrifft aber nicht nur Anzüge und Sakkos, sondern auch andere Kleidungsstücke wie Hosen (Stoffhosen und Jeans), T-Shirts, Hemden oder Stricksachen sowie Socken, Schuhe und Jacken, sogar Rucksäcke und Koffer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sie mögen auf den ersten Blick und für Laien gleich aussehen, aber Schnitt, Nähte, Stoff, Farbe, Futter und damit auch die Haltbarkeit unterscheiden sich signifikant.

Wenn du einen Anzug für ein kurzes Ereignis wie einen Abiball oder die Hochzeit irgendeines Kumpels brauchst und den dann nie wieder anziehen möchtest, reicht einer aus dem H&M, brauchst du ihn jedoch beruflich oder allgemein öfter, dann solltest du definitiv mehr Geld in die Hand nehmen.

Das erkennt man einfach ganz vorallem am Schnitt.
Wenn der schlecht sitzt ist er sehr wahrscheinlich einfach billig.

TonyThunfisch 
Fragesteller
 13.10.2023, 16:18

aber es gibt auch teure von der Stange, die können dann natürlich auch nicht sitzen...du bist doch experte für Nike und für nichts elitäres

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iiarurel818  13.10.2023, 16:24
@TonyThunfisch

Nur weil ich "community experte" für nike bin heißt es doch nicht das ich mich nicht mit kleidung beschäftige?
Ich persönlich bin der Meinung das man einen anständigen Anzug erkennen kann.
Aller spätestens wenn man etwas näher dran ist und sieht aus welchen Material er ist.

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Den Unterschied erkennst du nach 20 mal tragen.

Der eine sieht noch genau so aus, der andere hängt rum wie ein Sack.