Ist Demut noch eine Tugend?
Geht es nur mir so, oder ist es nicht Zeitgeist heutzutage, gerade NICHT demütig zu sein..
10 Antworten
Demut widerspricht dem Zeitgeist der Selbstoptimierung und Konkurrenzfähigkeit.
Und Demut wurde über 1000 Jahre lang "missbraucht" zur Manipulation innerhalb von Religionen.
Man kann Demut als ein tiefes ergreifendes Gefühl gegenüber etwas unendlich Großartigem definieren.
Ich denke, dass vielen Leuten heutzutage die drastischen Erfahrungen fehlen, die einen demütig werden lassen. Und dann vergisst man die Tugend Demut oder meint, sie habe mit dem eigenen Leben nichts zu tun. Ich arbeite in und mit der Natur und sage oft, dass einen das Wetter demütig werden lässt. Egal, wie sehr man strampelt und wie gut man arbeitet -wenn ein Hagelsturm kommt, der alles zunichte macht, was man auf dem Feld gepflanzt und gepflegt hat, bleibt einem nichts anderes übrig, als demütig anzunehmen, dass es größeres gibt als das eigene Tun und Sein.
Der Egoismus wird den gesellschaftlichen Zusammenhalt zerstören. Die Menschen denken in erster Linie an sich, als an die Gesellschaft und die daraus entstehenden Notwendigkeiten.
Eigentlich müssen wir alle dankbar sein, dass wir leben dürfen, nicht verhungern und nicht erfrieren.
Das ist eine der wichtigsten Tugenden. Der Zeitgeist sagt aber das Gegenteil, er propagiert den Stolz.
Ja, du hast völlig Recht. Leider scheint Demut in unserer Gesellschaft nicht unbedingt mehr Tugend mehr zu sein und manchmal sogar mit Schwäche verwechselt zu werden.
Dabei ist Demut sehr wichtig.
Jesus Christus hat dazu mal gesagt:
- "Lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!" (Matthäus 22,29b).