Demut?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wo hört Selbstvertrauen als Christ auf und wo fängt Hochmut an? Es gibt einige richtungsweisende biblische Aussagen die uns hier weiterhelfen können. Generell möchte ich behaupten, daß das Wort ''Selbstvertrauen'' ebenso wie ''Selbstbewusstsein'' eher ein modernes Schlagwort ist, als eine Aussage mit der man wirklich etwas anfangen könnteWann ist man sich seines Selbst denn nicht bewusst? Vor allem doch, wenn wir sündigen. Wir sollen Gott vertrauen (2. Korinther 1,9) und dadurch Mut und innere Stärke gewinnen.

Das ist möglich denn Gott verspricht, daß seine Kraft in den Schwachen mächtig ist und nicht in denen, die sich selbst für stark und klug halten (1. Korinther 12,9). Ebenso wissen wir, daß wer sich selbst erhöht, von Gott erniedrigt wird (Matthäus 23,12). Das bedeutet nun nicht zwangsläufig, daß wir zu nichts tauglich und fähig sind. Wir sollen das, was wir machen in einer gotteswürdigen, also demütigen Einstellung tun. Und unseren Verstand, unsere Gaben und unseren Glauben in dem Wissen einsetzen, daß wir das nicht aus uns selbst heraus entwickelt haben, sondern uns von Gott zur Verfügung gestellt wurde.

Die richtige Einstellung zeigt sich unter anderem auch darin, in dem wir andere Christen nicht geringer achten als uns selbst, sondern ganz im Gegenteil, nämlich höher (Philipper 2,3). Ich denke Hochmut fängt dort an, wo ich es entweder nicht mehr wahrnehme daß ich negativen Anstoß gebe oder es mir egal ist. Fragen wir uns, ob ich durch mein Verhalten und meine Reden meinen Nächsten gewinne und erbaue oder nicht (Römer 15,2-3)? Jesus ist unser Vorbild und er hat an sich selbst auch keinen Gefallen gehabt und war alles andere als selbstverliebt oder arrogant (1. Korinther 10,32-33). Paulus ist ein gutes Beispiel für uns in beiderlei Hinsicht. Zuerst war es seine fromme Arroganz die ihn hochmütig, blind und schadensfroh machte (Apostelgeschichte 7,57-60). Dann wurde er zum Vorbild (Philipper 3,17) und hat sein vorheriges Verhalten sehr bedauert und seine damaligen Erkenntnisse als schädlich und als Dreck bezeichnet (Philipper 3,6-9).

Wenn ich mich darum bemühe anderen Christen deren gute Taten (Früchte, die auch ihren himmlischen Lohn haben werden) durch mein Verhalten zu ermöglichen, bin ich stark im HERRN und gleichzeitig demütig weil es mir nicht um meine Ehre und Anerkennung geht, sondern um die meines Nächsten (Philipper 4,16-19). Wer nun aber denkt, es wäre besser aus Angst vor Überheblichkeit und Selbstüberschätzung sein Glaubensleben passiv zu halten, ist auch hochmütig Gott gegenüber (Lukas 19,20-23). Nur ein fahrendes Schiff kann man lenken! Habt den Mut dazu den Hafen zu verlassen, denn wenn wir anderen Menschen zum Segen werden, so sind wir gleichzeitig auch gesegnet. Das Leben wird reicher und besser, wenn wir nicht immer nur unsere eigenen Bedürffnisse an die erste Stelle setzen. Wer anderen dient aus Liebe, Rücksicht und Anteilnahme, wird sicherlich auch selbst nicht zu kurz kommen. Gott belohnt jede selbstlose gute Tat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

Abkehr von der menschlichen Hybris mit daraus folgendem Verhalten. Bewusstsein, dass es etwas Größeres als uns Menschen gibt.

Ich habe in meinem Leben schon manchen Lebens-Sturm ertragen müssen. Wo es auch schon um Leben und Tod ging.

Demut war der Glaube, dass Gott mich durch diese dunkle Täler tragen wird. Er lässt es zu, dass diese Probleme auf mich zukommen.

4 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,[6]45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Matthäus 5,4 + 5

Doch als Christ kann ich darauf trauen, dass Gott es nicht "bis zum Letzten" kommen lassen wird. Ausser es kommt die Zeit, wo mein Leben hier auf dieser Erde zu Ende geht.

Die Demut kommt auch aus dem Wissen - nicht aus dem Glauben -, dass mir Gott in den Leben-Stürmen mehr hilft, als Banken, Versicherungen, Geld, Freunde...

Bei Googel steht

Demut ist die Einsicht in die Notwendigkeit und im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit

sehe ich auch so.

Das griechische Wort tapeinophrosyne wird im Neuen Testament meist mit Demut übersetzt. Wörtlich heißt es: Niedrigkeitsgesamtgesinnung.

Demnach hat man Demut und ist man demütig, wenn man in der gesamten Gesinnung von der Niedrigkeit überzeugt und bestimmt ist.

Die Gläubigen in Christus Jesus, der sich Selbst bis zum Tode erniedrigte, ja bis zum Kreuzestod (Phil 2,5-8), haben Seine Gesinnung und lassen sich zusprechen: "... würdig der Berufung zu wandeln, zu der ihr berufen wurdet, mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld einander in Liebe ertragend" (Eph 4,1.2). "Tut nichts aus Ränkesucht noch aus Anmaßung, sondern es erachte einer den anderen in Demut sich selbst für überlegen" (Phil 2,3). "Ziehet an als Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebe: innigstes Mitleid, Güte, Demut, Sanftmut, Geduld; einander ertragend, wenn jemand gegen jemand anders einen Tadel hat. Wie der Herr euch Gnade erweist, so tut auch ihr es" Kol 3,12.13).