Ist das Pfandsystem unnötig?
Dass ein Pfandsystem unnötig ist, sieht man an der Schweiz. Dort gibt es kein Pfand. Statt Pfandautomaten sind dort in jedem Geschäft Sammelbehälter für Flaschen und Dosen.
Außerdem stehen überall (Bürgersteig, Bahnhof, Haltestellen, etc.) kleine Behälter, die extra für PET-Flaschen sowie Dosen ausgelegt sind.
Was soll das Pfandsystem eigentlich bringen? Findet ihr es unnötig?
39 Stimmen
20 Antworten
Nein, unnötig ist es nicht. Durch das Einwegpfand hat sich die Recyclingquote von Einweggetränkedosen deutlich erhöht. Sie liegt in Deutschland bei ca. 98,5 %, bei Getränkedosen sogar bei ca. 99,5 % und ist somit die meistrecycelte Verpackung.
Nur die damalige Umsetzung und die rein ideologischen Beweggründe waren ziemlich fragwürdig, da es, damals wie heute, primär um die Diskrimierung von Einweg geht und nicht um den Umweltschutz geht.
Du kannst auch die Schweiz nicht mit Deutschland vergleichen. Denn einerseits leben hierzulande rund 10x so viele Menschen und andererseits hat die Schweiz keinen solch hohen "osteuropäischen Zulauf", der sich erfahrungsgemäß recht wenig um Ordnung und Mülltrennung schert. Somit würde man hierzulande nicht viel erreichen, wenn man auf allein auf Vernuft, Um- und Rücksicht setzen würde.
PS: Mit der Vermüllung der Landschaften hat das Einwegpfand, wie hier oftmals behauptet wird, recht wenig zu tun. Es ist lediglich ein positiver Nebeneffekt.
In Österreich beispielsweise, wo es kein solches Pfandsystem gibt, sieht man viel mehr Plastikflaschen neben den Straßen liegen.
Das kann ja nicht das Ziel sein.
Durch das Pfand gibt es einen größeren Anreiz, die Flasche ordnungsgemäß zu entsorgen. Und falls nicht, genügend Anreiz für andere, diese Flasche einzusammeln und der ordnungsgemäßen Entsorgung zuzuführen.
Nicht für immer- auch bald hier einheitliches System und spätestens ab 2025 Pfand.
Ab 2025 bekommt Österreich ein Pfandsystem.
Ab 1. Jänner 2023 wird die Sammlung von Plastik in Österreich vereinheitlicht.*https://www.heute.at/s/neues-pfandsystem-kommt-25-cent-pro-flasche-und-dose-100226918
Dosenpfand ist nicht durchdacht und schadet sogar der Umwelt.
Es ist gut, daß sich jetzt die Pfandflaschen sammelnden Rentner um den Umweltschutz kümmern, man kann damit sogar die Rentenpolitik vernachlässigen.
Die Quote der Mehrwegverpackungen ist dadurch gesunken.
Und durchdacht ist weder die Einführung des Zwangspfandes noch deren Umsetzung.
https://www.tagesschau.de/inland/chronikdosenpfand100.html
Denn Zwangspfand fördert Einwegverpackungen.
https://einweg-mit-pfand.de/beitrag/das-erreichen-der-70-prozent-mehrweg-quote-und-die-folgen.html
Die Vermeidung von Müll im öffentlichen Raum war einst das Argument für die Einführung des Dosenpfands.
Nun hat man zwar weniger Dosenmüll im Straßenland. Aber immer noch reichlich restlichen Müll.
Da man nicht auf alles Pfand nehmen kann, hätte ich es anders, wenn auch drakonisch gelöst:
Kein Pfand, aber 10.000 Euro Strafe für vorsätzliche Verschmutzung des Straßenlandes. Schon wären die Straßen sauber ohne solch einen riesen Aufwand zu betreiben. Wer es nicht zahlen kann, sitzt die Strafe mit 100 Euro am Tag ab. Das würden sich die Menschen wohl gut überlegen.
Erstens könnte man von den Strafen zivile Streifen finanzieren.
Und dann wäre es zudem auch keine Ordnungswidrigkeit mehr, sondern eine Straftat. Es könnte also jeder, der das beobachtet, den Müllsünder auffordern, sich auszuweisen und ggf. bis zum Eintreffen der Polizei festnehmen (§127 StPO).
Oh je. Wo sind wir denn? Denk einfach mal drüber nach. Willst du in einem Land leben wo dich jeder auf der Straße festhalten, deinen Ausweis verlangen und wegen einer Flasche anzeigen kann?
Man muss schon die Kirche im Dorf lassen. Niemand wird Streifen abstellen die den ganzen Tag durch die Gegend laufen und aufpassen, ob irgend jemand etwas wegwirft. So viel Geld kannst du damit gar nicht einnehmen, um die ganzen Leute zu bezahlen. Außerdem haben wir weiß Gott andere Probleme in diesem Land.
Was möglicherweise helfen könnte, wäre einfach den Betrag zu erhöhen. Wenn es pro Flasche einen Euro gibt wird nicht so viel weggeworfen. Das gilt auch für Glasflaschen.
Das wäre alle Mal besser und effektiver als dieses Denunziantentum, was dir vorschwebt
Willst du in einem Land leben wo dich jeder auf der Straße festhalten, deinen Ausweis verlangen und wegen einer Flasche anzeigen kann?
Du übertreibst gerade etwas. Niemand könnte jemanden wegen einer Flasche festhalten. Aber für die illegale Entsorgung von Müll. Und, ja! In solch einem Land, indem die vorsätzliche Verschmutzung des öffentlichen Raums unter Strafe steht, möchte ich lieber leben, als in einem Land, in dem man für die "falschen" Meinungen oder Mittagessen mit den "falschen" Menschen seinen Job oder seine Posten verlieren kann.
Niemand wird Streifen abstellen die den ganzen Tag durch die Gegend laufen und aufpassen, ob irgend jemand etwas wegwirft.
Das wäre ja auch optional und gar nicht nötig. Denn die Strafe selbst sorgt dafür, dass es keiner macht.
Was möglicherweise helfen könnte, wäre einfach den Betrag zu erhöhen. Wenn es pro Flasche einen Euro gibt wird nicht so viel weggeworfen. Das gilt auch für Glasflaschen.
Und was soll das bringen? Der allermeiste Müll ist sowieso pfandfrei. Egal, wie hoch der Pfand wäre, den Müll kann man dadurch nicht verhindern.
Das wäre alle Mal besser und effektiver als dieses Denunziantentum, was dir vorschwebt
Wie kommst Du denn darauf? Niemand soll irgendwen denunzieren. Es reicht schon eine Strafe einzuführen. Das Risiko, erwischt zu werden, mag gering sein, aber es hätte so drastische Konsequenzen, dass es niemand mehr auf sich nehmen würde. Das wäre nicht der Fall bei einem Ordungsgeld von 20 Euro.
Illegale Müllentsorgung ist schon jetzt strafbar. Und ? Interessiert das jemanden?
Wer es nicht zahlen kann, sitzt die Strafe mit 100 Euro am Tag ab. Das würden sich die Menschen wohl gut überlegen.
Habe ich mir schon überlegt. Im Winter gerne 100 Tage in Haft, muss nicht heizen, werde verpflegt.
Muss dafür noch nicht mal jemanden umbringen oder was klauen. Paradiesische Zustände.
Die Vermeidung von Müll im öffentlichen Raum war einst das Argument für die Einführung des Dosenpfands.
So wurde es lediglich von den Grünen so kommuniziert um Zustimmung in der Bevölkerung für die Umsetzung zu erlangen und ist deshalb auch heute noch so oft in den Köpfen der Leute verankert. Tatsächlich hat es damit so gut wie gar nichts zu tun. Es geht in der, dem Einwegpfand zugrundeliegenden, (schöngerechneten) Ökobilanz primär um den ökologischen Fußabdruck bei Produktion und Transport der Verpackungen.
Beides hat vor und Nachteile:
Vorteile Pfand: Man bekommt Geld und das ist ein Anreiz fürs Trennen und es Landet weniger in der Natur.
Nachteile Pfand: Wird teils nicht überrall oder immer angenommen z.b. Zerdrückte Dosen. Man muss es ganz Sammeln was Platz braucht. Man muss es beim Kauf bezahlen also wie dazu rechnen. Man muss unterwegs mitnehmen (keine Sammelbehälter).
Vorteile ohne Pfand in CH: Sehr viele Rücknahme Orte vorallem für Flaschen. (Hat fast jede Schule, Büro ect). Braucht wenig Platz da man es zerdrücken sollte.
Nachteile ohne: Abfall wird nicht getrennt oder landet in der Natur.
in der Schweiz ist die Trennungsmoral von Alu und Flaschen sehr gut. Vorallem wegen den Sackgebühren und vielen Sammelstellen. Jedoch könnte der Schweiz auch ein Pfand drohen bei zu geringer Recylingquote.
Die Aussage mit den Sammelstellen für Dosen in Geschäften stimmt aber nicht. Für das sind die Gemeinden zuständig darum hat es keine in Läden. Bei PET ist es aber Pflicht eine Sammelstelle zu haben wie auch Batterien.
Ich bin mit dem System der Schweiz zufrieden und trennen immer vorbildlich. 😊
nette Idee aber wie willst du das denn kontrollieren? Wenn einer eine Flasche irgendwo hin schmeißt schreibt er ja nicht sein Namen drauf