Ist das noch Meditation, wenn es sich anstrengend anfühlt?
Ich mache Vipasana. Dabei konzentriere ich mich auf das Nasenbein (Knorpel der die beiden Nasenlöcher trennt), und erspüre dort die Empfindungen. Diese Stelle erfordert viel Konzentration und Willensstärke. Ich fühle mich nicht entspannnt oder ausgeglichen nach der Meditation.
Muss sich Meditation angenehm anfühlen, oder ist die Anstrengung normal?
6 Antworten
Oder anderer Vorschlag: Bleib bei der Nase und betrachte lediglich den dortigen Punkt. Also nicht verbissen fokussieren, sondern nur dabeisein: Dabeisein ist alles! Bleibe auf dem Objekt, so dass dir keine zusätzliche Empfindung daheraus entgeht.
Die meditative Konzentration entwickelt sich nach und nach von alleine.
Ich würde sagen es nicht noch keine Meditation, wenn es anstrengend ist. Meditation muss man auch erstmal lernen, bis es von selbst klappt und entspannend ist.
Meines Wissens ist das was du beschreibst, nicht Vipassana. Und dass du es als anstrengend erlebst, kann ich gut nachempfinden und auch erklären.
Ich vermute, dass du Meditation nicht bei einem Lehrer gelernt hast, und nie mit anderen gemeinsam meditiert hast. Den Fehler machen anscheinend viele. Sie lesen oder hören irgendwo etwas über Meditation, glauben alles richtig verstanden zu haben und machen dann das was sie für richtig halten. Die Crux ist bloß, dass jeder Neues mit seinen individuellen alten Erfahrungen und Überzeugungen vergleicht, und sich das (angebliche) Verstehen daraus ableitet.
Meditieren ist keine einfache Kunst. Dabei treten früher oder später immer Schwierigkeiten auf, die individuell mit erfahrenen Meditierenden geklärt werden müssen.
Wenn du gewillt bist, unter fachkundiger Anleitung (online) nochmal von vorn anzufangen, dann schau mal z. B. hier > https://meditations-experiment.info
Ein Anfänger der richtig meditiert spürt beides, Entspannung & Anstrengung. Das hört sich paradox an, weil das auf eine gewisse Weise widersprüchlich ist. Wenn man es aber erlebt, dann versteht man das aber. Das ist dann ähnlich wie beim Sport. Bei mehr Erfahrung mit Meditation weicht die Anstrengung der Entspannung.
Vipassana fühlt sich wie Arbeit an. Das ist normal. Aber es sollte nicht in Verbissenheit ausarten.
Wenn du süchtig nach angenehmeren Empfindungen bist könntest du Samatha statt Vipassana machen.