Meditation Retreats?

3 Antworten

Ja, Retreats können einen definitiv in der Meditationspraxis voranbringen. Durch die hohe Intensität (es werden auf Retreats in der Regel mehrere Stunden meditiert) und das Schaffen von optimalen Bedingungen (es wird nicht untereinander gesprochen, Handys & Co werden für die Zeit ausgeschaltet) bekommt die Meditation auf Retreats in der Regel eine neue Tiefe.

Das äußert sich darin, dass die Konzentration wesentlich besser und einspitziger wird, wodurch sich wiederum interessante Erfahrungen bieten können. Häufig kommen bspw. alte Erinnerungen und Verletzungen hoch, bei denen sich im Retreat die Möglichkeit der Verarbeitung bietet.

Wichtig ist es allerdings, die Praxis mit einer gewissen Seriösität anzugehen und vor allem keine Erwartungen zu hegen. Denn manche Retreats können auch durchaus vollkommen "unspektakulär" ablaufen.

Und noch wichtiger ist es, außerhalb Retreats vor allem die tägliche Meditationspraxis zu kultivieren. Retreats können in diesem Sinne auch für die Praxis "gefährlich" sein, indem man sich auf Retreaterfahrungen 1-2x pro Jahr verlässt und ansonsten seine Meditation nicht weiterpraktiziert.

Das ist nicht Sinn der Sache und bringt einen in der Meditation in Summe nur bedingt "voran".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kommt drauf an, was du mit "weiterbringen" meinst.

Mehr Erfolg im Leben durch Meditation? Eher nicht. Aber es ist erwiesen, dass Meditation, sofern richtig ausgeübt, sich zB. positiv auf den Blutdruck ausübt und Einfluss auf die Hirnströme nimmt, was Stress reduzieren kann.

"(...)

Eine kürzlich durchgeführte umfassende Metaanalyse zur Wirkung von Meditation bei Gesunden fand ausgeprägte positive Auswirkungen in nahezu allen untersuchten Aspekten. Unabhängig von der praktizierten Art der Meditation war die Wirkung auf Gefühlsaspekte (zum Beispiel Reduzierung von Angst und anderen negativen Emotionen) stärker als die auf kognitive Aspekte (zum Beispiel Aufmerksamkeit, Lernen, Gedächtnis). Am stärksten wirkte sich Meditation auf die Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen aus. Außerdem ergaben die Analysen, dass Meditation mehr ist als ein Entspannungs- oder ein Denktraining, und es fanden sich Hinweise darauf, dass unterschiedliche Meditationstechniken unterschiedliche Wirkungen haben.

Metaanalysen zu den therapeutischen Wirkungen von Meditation, in denen beispielsweise die Auswirkungen auf Angst, Schmerzen oder Depressivität bei Patienten untersucht wurden, ergeben ein ähnlich positives Bild. Allerdings sind die Effekte weniger stark ausgeprägt als bei Gesunden, und in allen untersuchten Aspekten wirkt Meditieren nicht besser als Entspannungstrainings und konventionelle psychotherapeutische Ansätze. Es zeichnet sich zudem deutlich ab, dass Meditation zwar bei der Behandlung psychischer Probleme durchaus hilfreich sein kann, aber kein Ersatz für Psychotherapie ist.

Die Ergebnisse aus Metaanalysen zu den Auswirkungen des Meditierens auf das Gehirn legen nahe, dass sich die Gehirnstrukturen erfahrener Meditierender in charakteristischer Weise von denen Nichtmeditierender unterscheiden und dass sich spezifische Arten von Meditation langfristig unterschiedlich auf die gehirnphysiologischen Vorgänge bei der Verarbeitung von Reizen auswirken. Die Ergebnisse aus der Hirnforschung passen insgesamt gut zu den Befunden aus den psychologischen Studien.

(...)"

https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/meditation-und-wissenschaft-194

Also nein, das ist nicht nur Geldmacherei.

Von Experte Buddhismus bestätigt

Ein Retreat bedeutet Rückzug von der Welt und mehr Zeit für ungestörte Meditation. Wer dafür Unsummen verlangt, ist nicht seriös.

Buddhismus  29.06.2022, 15:01

Der erste 10-Tage-Vipassana-Kurs von S.N. Goenka ist sogar kostenlos ( mittlerweile sind die Wartelisten aber lang ).

Und, wie du ganz richtig sagst: ein seriöses Zentrum etc. verlangt auch nur die Kosten für Unterbringung und Verpflegung.

Schließlich ist der Unterricht ja bereits umsonst. Da kann man nicht erwarten, das LehrerIn oder Zentrum da auch noch drauf zahlt.

1
Daredevile94 
Fragesteller
 30.06.2022, 15:44

Ich habe ein Retreat bei den ich anfangen möchte. Es gibt dort ein Lime Programm bei den Ich 4 Stunden im Retreat arbeite und dafür 50 Prozent auf alle Workshops bekomme mehrere Tägliche Meditationen gratis. Und für mein Zelt und Tägliches Essen bezahle ich am Tag 17 Euro

1
mendrup  30.06.2022, 16:08
@Daredevile94

Das klingt doch in Ordnung! Und Dana ist ja nicht nur Geld. Die Mitarbeit ist ebenso eine Gabe an den sangha. Wobei sich der Erhalt der Zentren ausschließlich auf Spenden stützt. Ich rechne immer ein paar Scheinchen hier und da mit ein, sei es Trinkgeld für eine Köchin oder eine Spende an ein Kloster. Aber wie gesagt, das wird nicht gefordert. Es ist eine Tugend, die einem ermöglicht wird.

2