Ist das die Moral von Oppenheimer?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Nein 86%
Ja 14%

3 Antworten

Nein

Die "Moral" des Films spielte eher mit der Diskrepanz zwischen der Welt der Wissenschaft, die keine Moral kennt, die nur zwischen technisch und physikalisch möglich und unmöglich unterscheidet, und der realen Welt wo die menschliche Bosheit viel zu oft über Wahrheit und Ehrlichkeit siegt. Das ganze war praktisch als Zweikampf zwischen Oppenheimer (Wissenschaft) und Strauss (verletztes Ego und Bosheit) inszeniert.

Die Szene mit Präsident Eisenhower bringt das auch gut zum Ausdruck, als Oppenheimer meint, er hätte Blut an den Händen, und ihm der Präsident demonstrativ ein weißes Taschentuch in die Hand drückt und klar macht, daß nicht zählt wer eine Bombe baut, sondern wer sie abwirft - was über die Befehlskette der Präsident ist.

Oppenheimer hat da nie eine Wahl gehabt, eine weitere Szene, wo er aus 11 Zielen (Kyoto wurde ausgenommen als kulturelles Zentrum Japans, die Amerikaner wollen nicht als Kulturbarbaren dastehen, kleiner Wink Richtung IS (Buddha-Statuen) und Putin (Ukraine)?)

zwei auswählen soll, das sind dann Hiroshima und Nagasaki. Die restlichen 9 Angriffsziele werden durch diese Wahl verschont, denn wenn seine Bomben nicht funktioniert hätten, wären alle (!) 11 Ziele auf konventionelle Weise zerstört worden, und das hätte garantiert nicht weniger Opfer gefordert als die A-Bomben-Abwürfe.

Ist also nicht ganz so einfach mit der "Moral" des Films.

Nein

Das Ziel war es zu allererst mal die grauenvolle Waffe vor Nazi Deutschland, Japan, Russland zu haben. Oh, ja, auch Japan forschte daran. Gib denen 2 Jahre Zeit, und darauf spielten jene durchaus... Und BEI Deutschland Wars knapp genug. Und Russland im Wettlauf mit Vorsprung, setzt das ein, erobert die Welt.

Es war gar keine Frage, ob dieser Wettlauf von den West-alliierten gewonnen werden muss.

Aber Trinity hat etwas gezeigt, diese Waffe ist schrecklich. Die Wissenschaftler wussten, dass es erstens immer noch dem Wettlauf mit Japan gab. Und zweitens, dass Russland auf den Fersen war.

Ohne Signal, wie schlimm das wirklich ist, würde es den Atomkrieg geben.

Und so machen sie mit.

Aber jeder mit der Gewissheit nur lauter entsetzliche Entscheidungen gehabt zu haben jede kostet Hunderttausende, manche vielleicht Milliarden leben.

Und jeden plagte das Gewissen. Auch als offenbar wurde, dass die Politik solche Skrupel für entbehrlich hielt. Mit den Atom Feuer als Druckmittel zu spielen gedachte, mit all den Risken eines nuklearen Armageddon.

Nein

Oppenheimers Moral war, dass ein Krieg besser mit einem einmaligen, heftigen und erschreckenden Schlag beendet wird, als ihn noch Monate oder gar Jahre mit viel höheren Opferzahlen dahin zu ziehen. Ob er mit dieser Einschätzung richtig lag, kann man diskutieren. Aber es ist nicht fair, ihm zu unterstellen, er habe vor allem Menschen töten wollen. Dies übrigens im Unterschied zu Nazideutschland und vielen anderen Beispielen, in denen gezielte Völkermorde stattfanden, mit dem Ziel, Völker auszurotten.