Ist Bayer04 Leverkusen ein Traditions Verein?

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Bayer Leverkusen ist eindeutig ein Traditionsverein. Die Traditionsmannschaft von Bayer 04 wurde schon Ende der 1950er Jahre durch Torwartlegende Fredy Mutz gegründet. Zudem hat der Verein nicht nur eine (inzwischen ausgegliederte) Fußballabteilung, sondern feierte auch in anderen Sportarten bereits Mitte des 20. Jahrhunderts große Erfolge.

Den aus dem dem Bergischen stammenden protestantischen Werksarbeiten wurde im Rheinland des frühen 20. Jahrhunderts der Eintritt in die katholisch geprägten Sportvereine verweigert, so dass 1904 auf Initiative von Mitarbeitern des Bayerwerks der Verein gegründet wurde. Das Werk wurde in einem Brief gebeten die Gründung des Vereins zu unterstützen. Die in den 20er Jahren (aufgrund der Regularien des Turnerbundes) getrennten Schwesternvereine TUS Bayer 04 und SV Bayer 04 errungen bis zu ihrer Wiedervereinigung Anfang der 1980er Jahre jeweils mehr als 100 nationale und internationale Titel. Damit ist Bayer 04 bis heute einer der, wenn nicht der erfolgreichste Sportverein Deutschlands.

Die Handballer wurden 1956 Deutscher Meister, die Volleyballer errungen in den 70er Jahren mehrere nationale Titel und die Basketballer sind bis heute Rekordmeister und -pokalsieger. Weil der Gesamtverein finanziell nicht mehr so gut aufgestellt ist, konnten die Basketballer den Mindestetat für die erste Liga nicht mehr stemmen und mussten den Weg in die 4. Liga antreten. Von dort kämpften sich die "Riesen vom Rhein" wieder bis zum sportlichen Aufstieg in die erste Liga zurück. Leider war der Aufstieg finanziell immer noch nicht stemmbar. Ähnliche Probleme haben die Volleyballerinnen, die ihr Aufstiegsrecht für die erste Liga wiederholt nicht wahrnehmen konnten. Die Handball-Damen schaffen es als Rekordmeister dagegen weiter erstklassig zu spielen.

Die Leichtathletik-Abteilung gehört zu den erfolgreichsten der Republik und stellte u.a. mit Willi Holdorf den ersten deutschen Goldmedaliensieger im Zehnkampf. Die Boxer wurden achtmal Deutscher Meister und brachten Größen wie René Weller, Dariusz Michalczewski und Felix Sturm hervor.

Die Fußballer spielten bereits 1951 in ihrem von arbeitslosen Vereinsmitgliedern gebauten Stadion am Stadtpark erstklassig. Die Mannschaft selbst musste nach der Gründung der Bundesliga den Weg in die Zweitklassigkeit antreten, obwohl man in der letzten Oberligasaison nur eines der zehn Spiele gegen die Gründungsmitglieder der Bundesliga verlor (u.a. gewann man gegen den späteren Meister aus Dortmund und gegen den 1.FC Köln in einer Schneeschlacht mit 5:4). Gegen den Rivalen aus Köln können die Leverkusener eine positive Oberliga-Bilanz vorweisen. Durch den „Abstieg“ in die Zweitklassigkeit konnte man langfristig die in den Kader der Nationalmannschaft berufenen Spieler Höher und Peters sowie den späteren Nationaltorwart Manfred Manglitz nicht halten. In der zweitklassigen Regionalliga tat man sich zunächst schwer. Im Jahr 1968 wurde man dann mit dem kleinsten Kader der Liga (15 Mann) in einem Stadion mit drei kaputten und einem abgebrochenen Flutlichtmast überraschend Westmeister. In der Aufstiegsrunde zur Bundesliga belegte die Werkself jedoch nur den zweiten Platz hinter den Offenbacher Kickers, zu denen man inzwischen seit mehr als 40 Jahren eine enge Fanfreundschaft pflegt. Elf Jahre später schaffte man dann den Aufstieg ins Oberhaus des deutschen Fußballs und das mit einer Mannschaft, die im Vorjahr noch lange um den Abstieg gekämpft hatte. Inzwischen spielt Bayer 04 seit über 40 Jahren in der Bundesliga.

Nachdem man in den ersten Jahren in der Bundesliga um den Klassenerhalt kämpfen musste und sich im ersten Relegationsduell der Bundesligageschichte gegen die Freunde aus Offenbach durchsetzen konnte und langsam in der Bundesliga etablierte, investierte die Bayer AG ab Mitte der 80er Jahre erstmals große Summen in den Fußball. Im Jahr 1988 gewann die Werkself, nachdem man u.a. den FC Barcelona und den späteren Deutschen Meister aus Bremen rausgeworfen hatte, trotz eines 0:3-Rückstands das Finale um den UEFA-Cup gegen Espanyol Barcelona. 1993 folgte der DFB-Pokalsieg.

Der Verein blickt in den verschiedensten Sportarten auf eine große Geschichte zurück, wobei einzelne Abteilungen durch ihre Erfolge in längeren Vergangenheit immer noch zu den Erfolgreichsten des Landes gehören.

Woher ich das weiß:Recherche

Würde ich auch sagen. Sie sind ja auch als Werksklub gegründet worden, von Mitarbeitern des Werkes, die also praktisch in der Freizeit mit den anderen Mitarbeitern gespielt und dafür den Verein gründeten. Und die Initiative ging auch von den Arbeitern aus und nicht wie bei RB Leipzig vom Eigentümer als Werbe- und Marketing-Projekt für die eigene Firma und Kommerzialisierung.

Woher ich das weiß:Hobby

Eine Traditionsfirma, aber bestimmt kein Traditionsverein.