Isolationswächter?

3 Antworten

IT-Systeme in der Überschrift und dann L1, PE und 230V ? Das passt doch nicht zusammen.
Isolationsfehler bewegen sich immer noch im hohen kOhm-Bereich. Wenn eine Spannung auf 0V sinkt, redet man nicht mehr von Isolationsfehlern, das sind dann massive Kurzschlüsse.

Systeme der Informationstechnik arbeiten mit Wechselspannungen/Strömen in Hoch- und Höchstfrequenzbereich.
Die kann man dann aber auch für Messzwecke mit Gleichspannungen überlagern und messen, welche Gleichströme fließen, die lassen sich dann bei bekannter Spannung in Widerstände umrechnen.

Warum passt beim IT System L1 und Pe nicht zusammen. Die Verbraucher müssen über einen gemeinsamen Schutzleiter verbunden sein. Wird dann die Wechselspannung also die Netzspannung mit einer Gleichspannung überlagert?

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@Freaky3851

Der Isolationswachter überlagert der Netzspannung eine Gleichspannung. Wenn kein Fehlerfall vorliegt fließt kein Messstrom, die gesamte Spannung fällt zwischen L1 und PE ab, also am Isolationswiderstand, weil dort keine niederohmige Verbindung existiert. Wenn jetzt eine Isolationsfehler auftritt, dann sinkt der Isolationswiderstand zwischen L1 und PE, es fließt ein Messstrom und am Messwiderstand im Isolationswachter fällt eine Spannung ab. Anhand des Ohmsche Gesetz lässt sich jetzt der Isolationswiderstand berechnen aus der Spannung am Messwiderstand und dem Messstrom. Steigt die Spannung am Messwiderstand bedeutet das, das der Isolationswiderstand sinkt. Überschreitet die Spannung am Messwiderstand einen bestimmten Wert wird ein akustisches Signal ausgegeben.

Ist meine Ausführung so richtig.

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@Freaky3851

IT-Systeme, ob Telefonleitungen oder andere Geräte sind galvanisch von Versorgungsnetzen getrennt. Schutzleiter gibt es nur für Gehäuse, die mit 230V in Berührung kommen.
Verbraucher müssen auch nicht über Schutzleiter verbunden sein. In einigen Fällen ist ein Schutzleiter sogar eine Gefahr für den Menschen.
Bei einer Waschmaschine ist ein Schutzleiter richtig, denn ein loser Draht, der innerhalb der Maschine das nicht geerdete Gehäuse berührt, legt dann vielleicht 230V an die Verkleidung. Eine Schutzerde leitet die ab.

Was aber sollte ein Schutzleiter am Gehäuse eines Routers, der ein externes Netzteil hat?

Wird dann die Wechselspannung also die Netzspannung mit einer Gleichspannung überlagert?

Nein, nicht die Netzspannung (die Versorgung könnte ja von einer Batterie kommen), die Signalspannung. So sind z.B. Telefonleitungen symmetrisch. Die haben keine Verbindung zu Erde, zum Schutzleiter oder zur Netzspannung.
Isolationswiderstände kann man dann zwischen den Adern oder einer Ader und Erde messen. Erde ist hier aber nicht das, was in der Energieversorgung Schutzleiter ist. Solche Leitungen sind u.a. in der Erde verlegt und eindringende Feuchtigkeit kann da schon die Isolation beeinflussen. Schlechte Isolation bedeutet dann Signalverluste, höhere Dämpfung, Verzerrungen (nicht Energieverluste, das ist Nebensache ) .

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Die Spannung geht erst auf Erdpotential, wenn sie auf Erde liegt. Bei jeder anderen Spannung müsste ja ein solch hoher Strom fließen, daß ein merklicher bis signifikanter Spannungsabfall entstehen würde. Weiterhin ist Erde das Bezugspotential des TT- Netzes; Isolationsmessung hast Du bei unterschiedlichen / getrennten Potentialen, beispielsweise einem IT- Netz: Dort prüfst Du, ob auf Erde ein Außenleiterpotential anliegt. Da das IT- Netz isoliert von der Erde ist, besteht hier auch keine Berührungsspannung, da ein Trafo dazwischen liegt (beispielsweise in Krankenhäusern in Deutschland, aber auch in der Industriebetrieben in Frankreich). Erst wenn eine zweite Phase auf Erde liegt, die ungleich der Ersten ist, kracht es ordentlich. Deswegen die Überwachung, damit der Feher gefunden und behoben wird, bevor es "kracht".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung