Inwieweit muss man die Bibel und den Koran interpretieren?

6 Antworten

Bibel im Christentum:

Fängt genau genommen bereits bei der Übersetzung des Grundtextes an. Generell gilt logischerweise das Verständnis welches eben auch zu Zeiten der ersten Christen vorhanden war. Dabei sind die ersten Kirchenschriften hilfreich, als Zeitzeugnisse welches Verständnis sie besaßen, wie man die Evangelien verstanden hatte, sowie die Paulusbriefe.

Private Interpretation der Bibel:

Wenn man seinen Glauben, oder auch nur gewisse Glaubensinhalte, anhand der Bibel belegen können möchte, kommt er auch um die Thematik Exegese nicht drum herum.

Dabei gibt es viele Passagen die interpretiert werden dürfen, für die Juden des alten Testament was das Gesetz angeht sogar eine Pflicht war sich mit auseinander zu setzen.

Gleichnisse Jesu sind dazu sehr gut geeignet, denn sie sind dafür gemacht um sie zu interpretieren und auf mehrere Ebenen zu übertragen.

Viele der Psalmen und Passagen der Sprüche Salomo, das Buch Prediger, die Dialoge in Hiob, enthalten ebenfalls viele Passagen die sehr gut dazu geeignet sind um sich persönlich in der Bibelinterpretation zu üben.

Was Exegese angeht, muss man diverse Dinge beachten. Prophezeiungen sind oft bildlich zu verstehen und nicht buchstäblich, genauso wie Passagen die nur die geistige Ebene betreffen und eben auch nur geistig zu verstehen sind.

Ansonsten sind die gängigen logischen Regeln zu beachten, das man zum Beispiel aus einem Gruß keine Lehraussage macht, aus einem Gleichnis keine Prophezeiung usw. Das heißt Textformen beachten und die Passagen zu den Hauptlehren zu beachten welche auch diese Lehren tatsächlich thematisieren.

Wer sagte was, wann zu wem und warum?

Diese Frage sollte man auf jegliche Passage anwenden die man nicht sofort versteht, anstatt sie willkürlich, eins zu eins auf unsere Zeit zu übertragen.

Zur Not ein Bibelkommentar zu Rate ziehen.

Was den Koran angeht kann ich nicht mitreden, da mich dieses Werk schlicht nicht interessiert.

Lg-B.

Am besten so wenig wie möglich. Interpretieren ist immer schwammig und ungenau. Und wenn etwas offensichtlich interpretiert werden muss, dann Experten überlassen

Bei der Bibel ist entscheidend, die jeweiligen Stellen im richtigen Kontext auszulegen.

Beispiel: Das Gesetz des Mose wurde dem Volk Israel gegeben und nicht der christlichen Gemeinde. Es galt nicht vor Mose (also nicht für Henoch, Noah, Abraham, Josef usw.) und wurde von Jesus erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4).

Als Christ habe ich mir das Gesetz des Mose auch schon (mehrfach) durchgelesen und man kann auch einiges davon lernen. Entscheidend ist aber, zu wissen, dass die 613 Einzelgebote des Gesetzes des Mose für Christen nicht gelten.

Es wäre toll wenn man beides im Original lesen könnte. Interpretationen sind meistens schlecht, sehr schlecht.....

Diese Mytenbücher passen überhaupt nicht auf das Leben und das Wissen des Jahres 2023.

Daher sind alle, die diese Bücher lieben, ständig am deuteln und herumbiegen, damit der Inhalt nicht ausgelacht wird.

Bei wirklich "göttlichen Werken" bräuchte niemand langatmig interpretieren, wie es gemeint ist.

Man soll antike Werke in ihrer Zeit sehen und sich nicht damit belasten. Für Wissen ist die Schule da.