Intelligente Menschen brauchen nur wenige Freunde - WIESO, WESHALB, WARUM?

11 Antworten

Nun, ich denke, ich bin auch nicht gerade der allerdümmste - vielleicht schon -  und ich habe gerne Freunde und Kollegen um mich.

Sehr wahrscheinlich ist das von Charakter zu Charakter unterschiedlich.

Wenn ich mir jedoch hier die Artikel von Studien anschaue, sehe ich, dass das wirklich zutrifft.

Es kommt dann natürlich auch drauf an, ob man mit weniger Freunde die Gesamtzahl/Anzahl an Freunden die man HAT meint, oder nur die, welche aktuell um dich herum sind.

Ist es letzteres, merke ich auch, dass ich nicht gerne mit mehr als 3-5 Menschen essen gehe oder so, ausser ich kenne sie wirklich gut, und ich mag sie.

Mit freundlichen Grüssen

Ich kann leider die Wertigkeit der einzelnen Studie dieser 2 Psychologen nicht einordnen.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass wir Menschen soziale Wesen sind und auf soziales Miteinander mit anderen Menschen angewiesen sind.

Wenn ein Mensch ohne Freunde glücklich ist, finde ich das okay und freut mich für ihn. Ich brauche meine Freunde um ein glückliches Leben zu führen.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich deswegen grundsätzlich weniger Intelligent bin, wie jemand der sein Leben ohne Freunde wertvoll gestalten kann.

Wenn dich das Thema aus psychologischer Sicht interessiert und du dich näher damit befasst, findest du sehr viele Studien, die überdurchschnittlich intelligenten Menschen und Hochbegabten eine Neigung zu sozialen Schwierigkeiten bescheinigen.

Desweiteren findet man auch Studien, die aussagen, dass gebildete Menschen oftmals glücklicher sind, als weniger gebildete.

Vergessen darf man natürlich auch nicht, dass Glück ein subjektives empfinden ist, dass wissenschaftlich schwer zu erfassen und kaum objektiv messbar ist.

Sozialpsychologisch gesehen ist Glück auch keine Frage der Bildung, der äußeren Umstände, oder der Intelligenz. Sondern lediglich eine Frage der persönlichen Einstellung und subjektiven Bewertung der eigenen Lebensumstände.

Was letztendlich bedeutet, dass Intelligenz keinerlei Einfluss auf dein persönliches Lebensglück hat und du allein darüber entscheidest, ob du glücklich bist oder eben nicht.

Von daher finde ich diese These sehr kontrovers und wissenschaftlich umstritten.


knallpilz  23.07.2017, 18:51

Wenn man sich mal ein kleines bisschen mit der zitierten Studie befasst, sieht man auch wie unwissenschaftlich diese ist.

Und die hier angegebenen Artikel sowieso.

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Weniger Freunde brauchen und garkeine Freunde haben sind zwei Paar Stiefel:

Freunde haben die Funktion, emotional zu stabilisieren und geistige Orientierung zu geben. Je intelligenter ein Mensch ist, desto weniger ist er darauf angewiesen, weil er in höherem Maße fähig ist, Dinge selbst zu beurteilen - also weniger Bestätigung und weniger Information braucht.

Wer glaubt, ohne Freunde auszukommen, ist entweder von anderen Menschen zutiefst enttäuscht (und schließt von seinen schlechten Erfahrungen auf die gesamte Menschheit), oder maßlos egozentrisch (was zu Überheblichkeit führt) und dadurch emotional verkümmert. Letzeres kann in Ausnahmefällen auch auf einen Hirnschaden zurückzuführen sein.

Tatsache ist, je dümmer die Leute sind, umso größer ist die Herde Gleichgesinnter, die sie benötigen, um sich im Leben sicher zu fühlen.

Hochintelligente Menschen langweilen sich im Umfeld von Leuten, deren Horizont nicht über Binsenwahrheiten hinaus reicht und brauchen nur Freunde, die ihnen das Wasser reichen können. Und da ist die Auswahl bekanntlich begrenzt.

Du bist da etwas ungenau. Bzw. der Artikel auch. Der IQ basiert auf einem Test, der hauptsächlich rationale Intelligenz und logisches Verständnis abprüft und dessen Ergebnisse ungenauer werden, je weiter das Verständnis des zu Prüfenden vom Durchschnitt abweicht. Ein IQ-Test ist bloß dazu geeignet, um durchschnittlich Begabte abzuprüfen und das auch nur in bestimmten kognitiven Bereichen. Das heißt, bei besonders Begabten liefert der IQ-Test sehr unzuverlässige Ergebnisse, denn für sowas ist er gar nicht konzipiert. Ich sage "der IQ-Test"....natürlich ist nicht jeder gleich, aber dazu sind die da. Das heißt nicht, dass es auch Ausnahmen gibt. Aber selbst jemand mit einem IQ von 76 ist nicht automatisch dumm. Das heißt bloß, dass er in einem Quiz nicht viele Punkte erreicht hat.

Jeder ist unterschiedlich talentiert/(veranlagt. Vielleicht umgeben sich rational/logisch veranlagte Menschen eher mit Abstraktem und empathisch oder interpersonal veranlagte Menschen sich eher mit anderen Menschen. Jeder macht das, worin er gut ist. Ist doch ganz normal.
Aber da ist nicht der einer intelligenter als der andere. Und Intelligenz an Schulnoten zu messen ist ja nun mal völliger Unsinn. Für gute Noten braucht man keine Intelligenz, höchstens ein bisschen Fleiß.

"Das war ein Beweis dafür, dass intelligente Menschen dazu neigen, gegen den Strom schwimmen, „ihr eigenes Ding zu drehen“. Sie machen nicht das, was als „normal“ angesehen wird."
So ein Satz zeigt aber auch, dass es mit der rationalen Intelligenz des Autors auch nicht sehr weit her ist. Einen Link zu der Studie gibt es auch nicht, und Details werden auch nicht genannt. Was zB ein denn ein "hoher Intelligenzquotient"? "Personen mit einem weitaus niedrigeren Intelligenzquotienten"...ist es so schwer, da mal Zahlen zu nennen. "weitaus niedriger"...ja wie viel niedriger denn? Und niedriger als was überhaupt?
Wenn ich sage, ich hab ein paar Leute gemessen, ein paar waren sehr groß, die meisten waren aber deutlich kleiner...was soll man damit anfangen?
Dass die Teilnehmer alle zwischen 18 und 28 Jahren alt waren, wird zwar erwähnt, wird aber bei all den pauschalen "Schlussfolgerungen" und Aussagen total außer acht gelassen. Die meisten Menschen sind nun mal jünger als 18 und vor allem älter als 28.

"Satoshi Kanazawa von der London School of Economics stellte auch folgende These auf, die wie eine Bombe einschlägt: Die intelligentesten Frauen hatten keine Kinder oder bekamen sie erst sehr spät."
Wie bitte? Wie eine Bombe? Wie kann das bloße Äußern einer Vermutung wie eine Bombe einschlagen. Und wie geht es weiter? was ist aus der These geworden? Hat man das untersucht? Was ist dabei rausgekommen?

"Intelligente Menschen sind allerdings darauf vorbereitet, die Hürden des Lebens allein zu nehmen, ohne Hilfe, ohne die Unterstützung anderer. Sie sind selbstsicher und vielleicht können sie ihre Ziele erst zu einem späteren Zeitpunkt erreichen, weil sie auf sich selbst vertrauen und auf nur wenige Bekannte, aber sie werden ankommen."
Noch so eine These ohne Belege.

Alles, was der Artikel beweist, dass das Menschen, die sich für besonders toll halten, wohl auch gerne darüber reden, wie toll sie doch sind.




Wenn man zum Beispiel mal nach der Studie googelt, findet man raus, inwiefern dort die Intelligenz gemessen wurde. Und zwar anhand einer abgekürzten Version des Peabody Picture Vocabulary Test. Der geht in seiner Komplettversion 20-30 Minuten und besteht daraus, dass Leuten Bilder gezeigt werden, dann ein Wort gesagt wird, und man auf das entsprechende Bild zeigen muss. Man zieht zB eine Seite mit vier Bildern: ein Bogen, ein Pfeil, ein Federball und ein Jojo. Dann wird der Teilnehmer aufgefordert, auf das Bild zu zeigen, welches einen Pfeil darstellt. Undsoweiter...da wird überprüft, ob man die Bedeutung gewöhnlicher englischer Vokabeln versteht oder nicht. Und für die Studie haben die die Teilnehmer nicht mal den kompletten Test machen lassen, also weniger als 20 Minuten.
Mir erschließt sich nicht, inwieweit sich daraus rationale Begabung messen lässt. Das sieht mir eher aus wie ein Test, der dazu gedacht ist, Lernbehinderungen bei Kindern festzustellen. Und wenn man Google anschmeißt, findet man schnell heraus, dass der Test für Menschen im Alter von 3-17 Jahren gedacht ist. Nicht für 18-28jährige.

Ich habe mich nicht mit der kompletten Studie befasst, aber das ist so eine hanebüchene Grundlage für Intelligenz als unabhängige Variable, dass jeder Versuch einer Schlussfolgerung nur lächerlich sein kann.
Begründet wird das damit, das ja bekannt sei, verbale Intelligenz würde stark mit allgemeiner Intelligenz korrellieren. Dazu werden ganze drei Studien angegeben. Eine von 57, eine von 80, eine von 98.

Darüber hinaus kommen bei psychologischen Studien in 95% aller Fälle komplett andere Ergebnisse heraus, wenn sie wiederholt werden. Vielleicht waren's auch 99%, weiß ich nicht mehr genau.




knallpilz  23.07.2017, 18:48

Nachtrag:

Die Studie von 98 anzugeben, ist Bullshit, denn diese zitiert bloß die andere von 57. Und die besagt auch bloß, dass die Medianwerten von Tests für verbale Intelligenz stark mit denen für allgemeine Intelligenz korrellieren. Der Wert ist 0.83, aber mir sagt das wenig, ich bin nicht so gut in Statistik.
Habe jetzt aber keinen Bock, in die Studie von 57 reinzugucken.

Fakt ist aber: All das bezieht sich lediglich auf Ergebnisse aus den Vereinigten Staaten bzw. auf Tests, die das Verständnis englischer Vokabeln abprüfen. Und die Daten, anhand derer Vermutungen angestellt werden, sind 60 Jahre alt.
Und wie so ein Test für allgemeine Intelligenz im USA der 50er Jahre ausgesehen hat, würde mich auch mal interessieren.

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Ich hab grad deinen Artikel gelesen und der Umkehrschluss, dass du intelligent bist, weil du keine Freunde hast ist falsch. In dem Artikel steht, dass intelligente Menschen eher dazu neigen, ein paar ausgewählte Freunde zu haben.

Die habe ich auch nur, heißt jetzt aber nicht, dass ich deswegen besonders intelligent bin. Ich lass mich einfach lieber auf einige wenige Menschen ein, als mit einer ganzen Gruppe Party zu machen.

Übrigens, wenig Freunde zu haben könnte auch daran liegen, dass jemand wenig Empathie anderen Menschen gegenüber empfindet. Das wäre also jemand, dem (emotionale) Intelligenz fehlt.

Wichtig ist doch nicht, ob jemand einen riesigen Bekanntenkreis hat (denn darum scheint es mir in dem Artikel eher zu gehen als um enge Freunde), sondern ob es Menschen mit ihrem sozialen Umfeld gut geht.

Wenn du also zu denen gehörst, die eher auf einen kleinen Freundeskreis wert legen, prima. Andere mögen eben mehr Leben um sich rum.

Ein bisschen hängt das übrigens auch vom Alter und vom Beruf ab. Wer den ganzen Tag mit Menschen zu tun, schaltet am Feierabend lieber solo ab, ganz egal wie der Intelligenzquotient ist.