Infos zum Auswandern in die Philippinen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Philippinen sind ein wunderbares Land. Aber ganz anders als westliche Länder. Die Frage ob man dort glücklich wird hängt vor allem von einem selbst ab. Man muss sich integrieren können, den Lifestyle dort lieben und tolerant sein können. Außerdem muss man sich im Klaren sein, dass man ohne das Erlernen der regionalen Sprache nur schwer zurechtkommt und keine wirklichen Freunde finden wird. Englisch reicht dazu nicht aus - obwohl dies oft behauptet wird.

Auch im Klaren sollte man sich sein, dass es keine Sicherheiten gibt in diesem Land. Keine Sicherheit über den weiteren politischen Verlauf und keine Sicherheit hinsichtlich z. B. angelegtem Kapital oder geleisteter Arbeit. Man sollte daher nur das dort anlegen, was man entbehren kann. Gesetze gibt es zwar reichlich und Regeln noch viel mehr - aber eingehalten wird nichts von alledem wenn man sie braucht. Es herrschen Familienclans bis runter in die kleinste Provinz. Wenn dort ein Filipino an den Strand geht um dort sein Geschäft zu erledigen, dann kümmert sich niemand darum. Machst Du das aber, dann sieht man deinen weißen Po kilometerweit und Du wirst am nächsten Tag ein Verfahren vor dem Barangay haben.

Ich will aber auch niemandem abraten auf die Philippinen auszuwandern. Wie gesagt: Ein wunderbares Land. Mit tollen Menschen. Aber wenn man die rosarote Brille absetzt, dann sieht man auch negative Seiten. Und trifft auch die Art von Menschen, die nicht nett sind. Von denen gibt es dort genauso viele wie in allen anderen Ländern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe lange auf den Philippinen gelebt

Du musst dir schon einen brauchbaren Plan für deine Zukunft (Job, Familie etc.) dort machen und akzeptieren, dass Kultur und Gesetze dort ganz wesentlich anders sind als hier, dort dauerhaft zu leben, ist ein Riesenunterschied zu einem Urlaubsaufenthalt. Es ist für einen Ausländer nicht ganz einfach, sich dort zu integrieren.

Solange Rodrigo Duterte Präsident der Phillipinen ist, würde ich mir dreimal überlegen, dorthin auszuwandern.

Fragesteller605 
Fragesteller
 26.11.2019, 17:12

Das habe ich auch schon bedacht. Für mich liegt er zwischen Trump und Bolsonaro. Aber ich bin mir uneinig. Zum einen denke ich mir, dass er den "einzelnen" nicht beachtet. (Falls du verstehst, wie ich das meine). Zum anderen, dass ich nicht seine politische Meinung teile.

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1Wintertraum  26.11.2019, 21:40
@Fragesteller605

Ich meinte damit mehr, dass du als europäischer (deutscher) Migrant auf den Phillipinen in den Augen der Einheimischen "reich" bist, und unter Duterte kann dir das tatsächlich zum Verhängnis werden. Das du reich bist, muss dabei nicht zwingend der Realität entsprechen, aber sie sehen das so. Da geht es tatsächlich ganz schnell, dass man dir z.B. Drogen unterschiebt, die bei dir von Polizisten gefunden werden - und man dir dann die Gelegenheit offeriert, dass du dich "freikaufen kannst", gegen eine angemessene Zahlung. Da die Strafen für zur Anzeige gebrachten Drogenbesitz derartig drakonisch geworden sind unter Duterte, beschaffen sich viele Ausländer (Amerikaner/Europäer), mit denen man diese Masche schon abgezogen hat, tatsächlich irgendwie Geld (zur Not lassen sie es sich von Angehörigen schicken), um dieser Anzeige zu entgehen.

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philguide  27.11.2019, 17:54

Seine Zeit ist schon alleine durch sein Alter begrenzt. Und Du wirst auch Leute finden, die glauben dass die Philippinen durch den Präsidenten sicherer geworden sind. Zumindest reden sie sich das ein. Vermutlich um die eigenen Ängste zu bewältigen. Um das "Beachten Einzelner" geht es übrigens weniger. Zu Beginn seiner Amtszeit fachte er einen Anti - Amerikanismus an, der darin gipfelte, dass ein Anschlag auf die amerikanische Botschaft verübt wurde. Man merkte das Kippen der Stimmung gegenüber Amerikanos deutlich und überall. Dabei muss man wissen, dass Amerikanos oder Kanos, wie sie kurz genannt werden, nicht nur Amerikaner sind. Auf den Philippinen gelten alle Weißen als Kanos. Schlechte Stimmung gegen Amerikaner betrifft also auch alle anderen Kaukasier.

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Fragesteller605 
Fragesteller
 27.11.2019, 23:00

Ja, da habt ihr recht. Aber ich würde frühestens eh erst 2030 auswandern. Bis dahin kann die politische Lage natürlich komplett anders sein. Aber ich mache mir immer sehr viele Gedanken über die Zukunft. 😅 Für mich ist es nie zu früh für etwas.

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1Wintertraum  28.11.2019, 11:45
@Fragesteller605
Aber ich würde frühestens eh erst 2030 auswandern.

dann würde ich ab Anfang 2028 anfangen, die politische UND wirtschaftliche Lage genau abzuchecken, denn erst dann dürfte abschätzbar sein, ob dein Unterfangen auf sicheren Füßen stehen kann ;-)

Sich lange im voraus Gedanken um die Zukunft zu machen, schadet sicher nicht - aber alle Gedankenspiele sind uninteressant, wenn sie aufgrund äußerer Umstände dann nicht mehr realisierbar sind.

Daher:

Jetzt schon träumen? Auf jeden Fall!

Jetzt schon planen? Nö.

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Rodrigo89  11.12.2019, 23:49

Als Duterte noch nicht Präsident war, war es wesentlich gefährlicher auf den Philippinen. Die deutschen Medien vergessen, wie viele Menschen der Kriminalität dort zum Opfer gefallen sind, bevor Duterte übernommen hat. Davao, wo er über 20 Jahre Bürgermeister war, gilt bis heute als die sicherste Stadt des ganzen Landes. Du musst halt schauen, in welcher Gegend du landest.

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philguide  25.04.2020, 18:59
@Rodrigo89

Das entspricht der Duterte - Propaganda, aber nicht der Wahrheit. Die Statistiken zu Kriminalität auf den Philippinen sind und waren immer unzureichend. Nach der Machtübernahme von Duterte sind sie zudem gefälscht. Etliche Statistiken der Behörden verschwanden für die Öffentlichkeit.

Davao hatte vor Dutertes Machtübernahme die meisten Dengue - Fälle und eine hohe Kriminalitätsrate. Das änderte sich schlagartig mit der Wahlkampagne Dutertes. Davao ist alles - aber keine sichere Stadt. Es kommt dort immer wieder zu Anschlägen und Angriffen.

Duterte beschäftigt übrigens auch eine Armee an Internet - Propagandisten. Oft heißen auch die mit Vornamen Rodrigo. KEIN WORT GLAUBEN!!!!

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Chris1202  03.10.2021, 18:36

Er zieht sich ja demnächst zurück.

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1) Die Philippinen sind überbevölkert.

2) Man will dort keine Wirtschaftsflüchtlinge.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Fragesteller605 
Fragesteller
 30.11.2019, 11:43

Man "flieht" doch nicht aus Deutschland wegen der Wirtschaft...

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Urlaub machen ist anders als in solchen Ländern wohnen zu müssen und die Philippinen, ich weiß ja nicht. 🙊