Einkommen/Lebenskosten Philippinen?

3 Antworten

Erstmal vorab: Ich kenne die Lebenshaltungskosten auf den Philippinen nicht aus eigener Erfahrung. Ich lebe in Japan und höre von einer philippinischen Freundin auch nur immer die Alltagsplätzchen „in Japan ist alles so teuer, auf den Philippinen ist alles so billig!“.Ich gehe mal sehr stark davon aus, dass das, was man so hört, keine totale Übertreibung ist und die Lebenshaltungskosten auf den Philippinen wirklich niedriger sind als in Deutschland oder eben Japan.

Allerdings, allgemein kann ich dir die Frage schon beantworten, weil es nämlich bei Japan genau dasselbe ist, da gehen die Informationen, die das deutschsprachige Internet behauptet auch vorbei an dem, was die Realität ganz insbesondere für Einheimische oder langjährig Ausgewanderte ist. Und zwar ist es erstens so, dass nicht alle Angebote in einem Land für Ausländer so zugänglich sind wie für Einheimische. Das gilt ganz besonders für den großen Kostenpunkt „Wohnen“. Ja, es gibt günstige Wohnungen, aber wie erfährt ein Ausländer von denen? Kann er die Information über diese Wohnung überhaupt finden und sprachlich verstehen? Weiß ein Ausländer überhaupt, was bei einer Wohnung in dem Land die Miete günstig oder teuer macht? Ein Deutscher, der keine Ahnung von Japan hat, wird auf die Quadratmeterzahl bei der Wohnung schauen und sie danach bewerten, ein Japaner weiß aus Erfahrung, dass andere Kriterien viel wichtiger sind, um hinterher andere Kosten zu sparen. In Japan werden viele Wohnungen konsequent nicht an Ausländer vermietet, man hat als Ausländer gar nicht denselben Zugang zum Wohnungsmarkt wie ein Japaner. Auf den Philippinen könnte ich mir dafür vorstellen, dass die Vermietung von Wohnraum nicht in Zeitungen oder im Internet ausgeschrieben wird, sondern viel über Mundpropaganda läuft (man kennt jemanden, der jemanden kennt, der…), aber hat man dazu Zugang, als frisch Eingewanderter?

Zweitens, das betrifft auch „Wohnen“, haben Einheimische häufig vererbte Grundstücke und Häuser, die man als Ausländer erstmal kaufen müsste. Vererbtes Eigentum lässt Finanzen ganz anders aussehen, und das gilt vermute ich mal für ein Land wie die Philippinen ganz besonders viel mehr als für ein Land wie Deutschland.

Und der dritte Punkt betrifft den unterschiedlichen Lifestyle. Ein typischer Deutscher will als Minimum seine 30 Quadratmeter pro Person, Balkon, Waschmaschine, Einbauküche, im Sommer Klimaanlage, im Winter auch auf dem Klo nicht kälter als 20 Grad, zweimal im Jahr zwei Wochen Urlaub machen und herumreisen, mindestens zwei-, dreimal im Monat schick essen gehen, am Wochenende shoppen oder ins Kino oder es sich im Spa „gut gehen lassen“, …. Japaner und ganz besonders Philippiner sind in vielen dieser Punkte sehr viel anspruchsloser, von dem was ich von besagter Freundin so höre. Sie hat im zarten Alter von 50 das erste Mal eine Reise innerhalb der Philippinen unternommen, sie wäscht ihre Wäsche per Hand, Klimaanlage heißt für sie, sich einen Eisblock vor einen Ventilator zu legen, ihr Frühstück ist wässriger Kaffee mit einer Scheibe Toast, „Freizeitbeschäftigung am Wochenende mit gutem Essen“ ist bei ihr, dass am Samstag die Nachbarn zu ihr zum Grillen kommen und am Sonntag sie zu den Nachbarn zum Grillen geht…. Allein „über 20 Grad auf dem Klo“ ist auf den Philippinen kein Problem, das Beispiel hab ich eher in Bezug auf Japan gebracht aus aktuellem Anlass ;)

Also insofern, wenn du auf die Philippinen auswandern möchtest, wünsche ich dir natürlich viel Spaß und alles Gute, aber es würde mich auch nicht wundern, wenn deine monatlichen Kosten eben wirklich eher in Richtjng 1000 Euro gehen als in Richtung 250 Euro. Ich denke, das wäre bei mir auch nicht anders.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Willst du den ganzen Tag nur Reis essen? Also wirklich nur Reis, ohne Fleisch? Dazu ausschließlich Wasser trinken und in einer Bruchbude wohnen? Dann reichen 250€ im Monat.

Als Europäer kannst du nicht in ein armes Gebiet ziehen wo die Mieten niedrig sind, das wäre in vielen Fällen zu unsicher.

Zudem wirst du feststellen, dass man Westlern meist unterstellt reich zu sein. Auf Märkten etc. bezahlst du oft den doppelten Preis wie die einheimischen. Nur weil das Geld für einen Filipino reicht tut es das noch lange nicht für dich.

Du willst eine zudem Krankenversicherung die alles covert so wie die gesetzlichen in Deutschland? Dann reichen alleine dafür die 1500€ nicht aus. Es gibt auf den Philippinen keine GKV und jeden Krankenhausaufenthalt bezahlst du übrigens komplett selbst.

Wenn du dich mal näher mit den Philippinen beschäftigst und vor allem oft da warst, wirst du über diese naive Frage irgendwann lachen 😃

Du hast halt einige wichtige Dinge nicht richtig einkalkuliert bzw. berücksichtigt. Als Ausländer wirst du für viele Dinge mehr bezahlen, als wenn du Einheimisch bist. Als Ausländer brauchst du eine Unterkunft, weil du keine Familie, Verwandte, Freunde oder ähnliches dort hast mit denen du eine Unterkunft besitzt oder wenigstens Teilen kannst um die kosten tief zu halten. Als Ausländer hast du nicht die Kenntnisse wie man dort günstig überlebt, z.B. wo man Lebensmittel günstig einkauft. Als Ausländer hast du vor Ort Ausgaben die Einheimische nicht haben, z.B. Auslandkrankenkasse. Einige Länder haben auch Steuern für Ausländer oder auf Vermögen, was dann andere Kosten bedeutet, als für jemand der kaum Vermögen hat, wobei die Phillipinen das nicht hat. Usw. Leben und überleben sind zwei unterschiedliche Dinge, wenn du bereit bist nur noch Reis zu Essen auf der Strasse zu schlafen, keine Krankenkasse zu haben, nichts, dann kann man auch in Deutschland problemlos mit 100 Euro im Monat auskommen.