In der Regel sollte auch der Gehalt steigen, wenn doch Sprit, Essen, Gas und Mieten teurer werden?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Nein nicht unbedingt 56%
Ja normalerweise sollte es so sein 44%

11 Antworten

Nein nicht unbedingt

Abgesehen davon, dass die Gehälter i.d.R. auch steigen macht es mitunter gar keinen Sinn.

Die Energiepolitik - insbesondere der Grünen (nicht wertend) - sieht ja vor, dass der Spritpreis und energieintensive Erzeugnisse deswegen teuer werden müssen, damit wir Bürger uns das nicht mehr leisten können bzw. bewusster mit den Ressourcen umgehen.

Ansonsten passen sich die Gehälter der Inflation an und damit werden die Grundbedürfnisse eben nicht teurer. Lediglich das Barvermögen (z.B. auf dem Sparbuch) hat weniger Kaufkraft.

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene
Nein nicht unbedingt

Was heißt in der Regel sollte.. ?

Es gibt durchaus Unternehmen, die einen Inflationsausgleich haben und das so machen. Und es gibt sehr viele mehr, die das nicht tun.

Gerade vorhandene Mitarbeiter haben schon ihren Vertrag, sind im gemachten Nest und werden so schnell nicht nur wegen der Inflation einen neuen Job suchen. Warum sollte man den Leuten also mehr zahlen? Das Unternehmen ist nicht der Freund der Mitarbeiter, sondern hat wirtschaftlich zu arbeiten. Die Arbeitsleistung wird möglichst günstig eingekauft und möglichst teuer verkauft.

Bei Neuzugängen sieht das dann wieder anders aus, mit der Inflation steigt eben die Summe, die Leute brauchen und auch das was sie fordern. Will der Arbeitgeber weiterhin Mitarbeiter finden, muss er da mitziehen.

Jemand der bereits im Job ist, der kann sein Gehalt meist selbst deutlich über der Inflation steigern, sei es intern über gute Leistung, sofern das honoriert wird und mehr Verantwortung oder eben durch einen Wechsel des Arbeitgebers, wo meist größere Sprünge drin sind und selbst wenn nicht, wird man die Inflation damit trotzdem noch erwischen.

Ansonsten stellt sich natürlich die Frage, wo soll das Geld herkommen. Zum einen muss der Arbeitgeber ja deutlich mehr zahlen, damit du diesen Ausgleich Netto raus hättest. Immerhin gehen da deine Versicherungen und deine Steuer ab, das progressiv und der Arbeitgeberanteil bei den Sozialversicherungen.

Weiter hat der Arbeitgeber nun natürlich auch höhere Kosten für Sachen, die er kauft. Nun dann denkst du dir, wenn alles 5% teurer ist, dann erhöht er seine Preise eben auch um 5%. Du brauchst aber 5% mehr, womit er mit deinen Abgaben und seinen Abgaben vielleicht 10% mehr zahlen müsste. Also macht er seine Preise nicht 5% teurer, sondern sagen wir 7%. Alles schön und toll.

Das nächste Unternehmen holt Produkte von euch, die nun 7% teurer sind und zahlt seinen Arbeitnehmern ebenfalls diesen Ausgleich. Macht dafür seine Produkte 9% teurer.

Das nächste Unternehmen..

Du siehst, man kann die Inflation nicht umschiffen, so funktioniert das nicht. Irgendwo muss das Geld herkommen oder gespart werden, wenn man Leuten wirklich einen Inflationsausgleich zukommen lassen will, bei denen sie sich Netto nicht verschlechtern.

Bei einigen Sachen macht das auch keinen Sinn. Sprit und co. werden teurer, damit wir weniger davon kaufen und verbrauchen. Damit Leute sich für Elektroautos entscheiden usw. Das ist quasi wie bzgl. Corona die Geimpften nicht zu testen. Die können trotzdem angesteckt sein und Leute infizieren. Aber es ist ein Anreiz dafür, dass sie sich überhaupt impfen lassen. Sowas sind schlicht Instrumente um das Volk und natürlich auch den Markt zu lenken. Das dann finanziell auszugleichen macht keinen Sinn.

Mal davon ab, dass den AG ja gar nicht interessiert ob du verheiratet bist oder Gläubig und für die Leitung nach oben zahlst. Der wird dir deshalb nicht mehr oder weniger bezahlen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
Nein nicht unbedingt

Dafür ist jeder selbst verantwortlich, entweder man bekommt eine geforderte Lohnerhöhung oder man muss den Job kündigen und einen mit besserer Entlohnung annehmen, man kann sich aber auch für Armut entschieden und hinnehmen das man keine Lohnerhöhung bekommen hat.

Nein nicht unbedingt

Gehälter sollten an die Inflation angepasst werden. Preise können auch durch die Inflation steigen, dabei gibt es aber noch andere Faktoren, wie bei Energieträgern die CO2-Steuer oder allgemeiner gehalten eine geringere Verfügbarkeit und/oder eine höhere Nachfrage.

Das sollte allerdings nicht auf Bestandsmieten zutreffen, da es sich hierbei nicht mehr um eine Ware handelt, die auf dem Markt verfügbar ist.

Ja normalerweise sollte es so sein

Jein. Steigen alle Ausgaben, kann man von einer generellen Inflation sprechen. Dann muss das Gehalt um mindestens den selben prozentualen Anteil ansteigen, damit es sich nicht um eine Lohnkürzung handelt.

Das Beispiel Sprit zeigt aber auch, dass Preisanstiege nicht grundsätzlich auf die Inflation zurückzuführen sein müssen. Hier hat der Staat einfach mit den Steuern übertrieben. Deshalb wird es hier auch keine Gehaltserhöhungen geben.